Weltweit sind Demonstranten am Freitag im Rahmen von Fridays for Future (FFF) auf die Straße gegangen, um für eine bessere Klimapolitik zu protestieren. In Unterfranken gab es Demos unter anderem in Würzburg, Schweinfurt, Bad Neustadt, Haßfurt, Kitzingen und Lohr. Die Organisatoren sprachen von deutschlandweit 630 000 Teilnehmern.
- Fridays For Future: So viele kamen zur Würzburger Klima-Demo
In Bayern haben drei Tage vor der Weltklimakonferenz in Madrid Zehntausende für mehr Klimaschutz demonstriert. Die größte Protestaktion fand in der Landeshauptstadt statt: Auf dem Münchner Königsplatz versammelten sich trotz Wind und Regen nach Schätzungen der Polizei zunächst 17 000 Menschen, die Organisatoren sprachen von 33 000.
Mehrere tausend Menschen in Würzburg auf der Straße
Die nächste große Klima-Demo lief auch in Würzburg. Hier gingen am Freitagvormittag während der Schulzeit laut Polizei bis zu 4000 Leute auf die Straße, die Veranstalter zählten rund 6000 Teilnehmer - doppelt so viele wie von den Organisatoren erwartet. Benedikt Schürzinger, Verantwortlicher in der Ortsgruppe von Fridays for Future, hält die Klimapolitik in Deutschland mit dem verabschiedeten Klimapaket für "gescheitert". Im Gespräch mit der Redaktion kritisierte er, dass auch in Würzburg jahrzehntelang in den Ausbau klimaschädlicher Infrastrukturen investiert worden sei. Dies gelte es zu korrigieren.
Der Demonstrationszug führte vom Hauptbahnhof über den Berliner Ring durch die Innenstadt zum Residenzplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Die Polizei sprach von einem friedlichen und störungsfreien Verlauf. Am meisten hatten die Beamten mit den Verkehrsbehinderungen zu tun, es kam zu spürbaren Behinderungen auf den Straßen.
Dieses Video zeigt die Demonstration in Würzburg:
In Schweinfurt trafen sich die "Fridays for Future"-Demonstranten um 13 Uhr am Schillerplatz und drehten eine Runde durch die Innenstadt. "Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut", skandierten sie. Polizisten, die den Protestzug begleiteten, sprachen von rund 300 Demonstranten. Nach etwa einer Stunde kehrte die Gruppe an den Schillerplatz zurück, dort folgten weitere Kundgebungen und Protestaktionen.
40 bis 50 Demonstranten sammelten sich auf dem Marktplatz in Kitzingen und zogen mit den üblichen Klimaschutz-Parolen durch die Altstadt zur einer kleinen Abschlusskundgebung. Teilnehmer waren überwiegend Schüler und Familien. Ein Dutzend Schüler aus Marktbreit (Lkr. Kitzingen) war wie zuletzt zur Demo nach Würzburg gefahren.
Bei der Kundgebung in Lohr nahmen - erneut außerhalb der Schulzeit - 250 bis 300 Menschen teil, der weit größte Teil von ihnen Erwachsene. Damit waren diesmal nur knapp halb so viele Teilnehmer dabei als noch beim letzten großen Aufruf im September. Die Demonstration führte von der Stadthalle zur Anlage an der Stadtmauer.
In Haßfurt gingen unter dem Motto "Klimaschutz für alle und mit allen!" laut Polizei und Veranstaltern wieder rund 200 Demonstranten auf die Straße und forderten eine bessere Klimaschutz-Politik. Dabei waren neben den Aktivisten der lokalen Fridays-for-Future-Gruppe auch Eltern und Großeltern. Die anschließende Kundgebung fand auf dem Marktplatz statt.
In Bad Neustadt nahmen trotz des schlechten Wetters rund 100 Personen an dem Klimastreik teil.Darunter einige Kinder und Jugendliche aber vor allem auch Erwachsene. Auf dem Weg vom Bahnhof zum Landratsamt skandierten sie lautstark Parolen wie "Es gibt kein Recht, einen SUV zu fahren", "Rettet die Bienen, stoppt die Maschinen" oder auch "Wir sind jung, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut".
In Regensburg schlossen sich dem Protestzug durch die Stadt 800 Menschen an, wie ein Sprecher sagte. Auch in kleineren Städten wie Straubing gingen Menschen auf die Straße. Hier waren es laut Polizei 200 Demonstranten. In Nürnberg war die Resonanz jedoch kleiner. In der Frankenmetropole zogen laut Polizei etwa 1200 Menschen durch die Stadt - deutlich weniger als die 3000 erwarteten.
Größte Kundgebung fand in Berlin statt
In Berlin fand die deutschlandweit größte Kundgebung am Brandenburger Tor statt. Nach Veranstalterangaben beteiligten sich in der Hauptstadt rund 60 000 Menschen. Rund zwei Dutzend Jugendliche sprangen aus Protest in der Nähe des Bundestages gar in die Spree - bei Temperaturen von fünf Grad.
Insgesamt hatte Fridays for Future Klimakundgebungen in mehr als 500 deutschen Städten angekündigt. International waren nach Angaben des Netzwerks über 2400 Städte in 158 Ländern dabei.
Auch die IG Metall und der Bund Naturschutz in Bayern beteiligten sich an den Protesten. «Wir sind unseren Kindern und Enkeln schuldig, für sie das Klima zu schützen», sagte Johann Horn, Bezirksleiter der IG-Metall Bayern. Klimaschutz könne aber nur gelingen, wenn die Beschäftigten Sicherheit und Perspektiven im ökologischen Umbau der Gesellschaft bekämen. Richard Mergner, Vorsitzender des Bund in Bayern, sagte: «Beim Klimaschutz wie in der Arbeitswelt gilt der Grundsatz der Solidarität.» Beide forderten deshalb eine «sozialökologische Transformation».
Nach den Großprotesten im März und Mai sowie der globalen Streikwoche im September war es die vierte Auflage des weltweit koordinierten Protests. Für Deutschland fordert «Fridays For Future» unter anderem, unverzüglich alle Subventionen für fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Gas zu streichen sowie ein Viertel der Kohlekraft abzuschalten. Zudem müsse Deutschland bis 2035 auf eine komplett erneuerbare Energieversorgung umschwenken.
(mit Material unserer Lokalredaktionen)
Mal rausgehen und für etwas positives demonstrieren hilft auch besser gegen schlechte Stimmung, als muffige Kommentare im Internet abzugeben 😉
Auf welcher Veranstaltung waren sie? Gibt es für ihre Diffamierungen Nachweise? Meine Erfahrung ist, dass nach einer FFF-Veranstaltung die Orte sauberer sind als vorher.
Aber Mausi2. Die/der verschmutzt die Umwelt mit Worten.
Vielleicht auch nur ein traurig-dämliches Gerücht.
Dass Menschen unachtsam Müll fallen lassen, habe ich bei dutzenden Klimastreiks nicht ein einziges Mal beobachtet. Die Route der Demos ist auch nach mehrere tausend Teilnehmer*innen so sauber wie vorher.
Andere Behauptungen haben - jedenfalls für Würzburg - die miese Qualität von "Alternativen Fakten".
Ich kenne sehr viele Leute, die für Fridays for Future aktiv sind.
Sie sehen ihre eigenes Konsumerhalten extrem kritisch und handeln entsprechend.
Wenn wir alle so bewusst einkaufen würden und so konsequent Abfall vermeiden, bzw. konsequent sauber entsorgen würden, dann gäbe es viele Verpackungen gar nicht und unsere Städte sähen wesentlich ordentlicher aus.
Ich bin Stolz auf diese Jugend!
Alles andere ist Stammtisch- Geschwätz auf AfD- Niveau.
Die Wissenschaft beruht nicht auf Tatsachen sondern Modellen. Das ist nicht das Gleiche. Wer undifferenziert den Klimajüngern hinterher läuft, hat mit dem Denken aufgehört.
Hier wird mit Modellen Meinung gemacht.
@geyerin Ein Mediziner wird hoffentlich nicht mit 80%-über Sicherheit Krebs verkünden. Den kann man nachweisen.
Übrigens begehen gerade wieder hunderte "Umweltaktivisten" von Ende Gelände, die ja offiziell von fff hofiert und unterstützt werden, Straftaten in der Lausitz. Das sind die Folgen der Panikmache, die mit Tatsachen nichts zu tun hat und nichts zur Lösung von Problemen beiträgt.