Der Verlauf des SuedLink wird im südlichen Unterfranken immer konkreter. Für den Abschnitt der Stromtrasse zwischen Oerlenbach (Lkr. Bad Kissingen) und Altertheim (Lkr. Würzburg) sei nun der Planfeststellungsantrag eingereicht worden, teilt der Netzbetreiber TransnetBW am Montag mit. Mit enthalten ist ein Vorschlag zum möglichen, metergenauen Leitungsverlauf.
Erst kurz zuvor hatte die Bundesnetzagentur den 1000 Meter breiten Korridor festgelegt, in dem der SuedLink durch die Region führen soll. Wo aber werden in diesem Streifen die Kabel in der Erde verlegt? Genau das wird im nun gestarteten Planfeststellungsverfahren bestimmt.
Erster Vorschlag enthält auch mögliche Alternativen
Einen ersten Entwurf für diesen exakten Weg der Trasse – inklusive möglicher Alternativen – haben die Netzbetreiber mit dem Antrag vorgelegt. Dabei geht es konkret um den westliche Zweig der Stromautobahn, die sich bei Oerlenbach teilt: Während der östliche Zweig nach Bergrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) führt, zieht sich der westliche durch die Landkreise Bad Kissingen, Main-Spessart und Würzburg bis nach Baden-Württemberg.
Der Vorschlag ist zwar nach Angaben eines TransnetBW-Sprechers "noch nicht flurstückscharf geplant". Details seien trotzdem bereits zu erkennen, beispielsweise mögliche Bohrungen für die Mainquerung bei Zellingen (Lkr. Main-Spessart). Zudem werden an einigen Stellen alternative Wegführungen gezeigt. Insgesamt handele es sich bei dem Vorschlag um eine Art "Diskussionsgrundlage", um einen Entwurf eben, aber noch keine Festlegung.
Öffentlichkeit soll trotz Corona-Beschränkungen beteiligt werden
In den nächsten Monaten soll über diesen Vorschlag mit den kommunalen Behörden, Verbänden und Eigentümern sowie Bürgern diskutiert werden. "Unsere Planungen werden wir auch unter Corona-Bedingungen mit einem transparenten Dialog mit der Öffentlichkeit begleiten. Neben digitalen Formaten setzen wir dabei auf den klassischen Austausch per Brief und Telefon", so Werner Götz, Vorsitzender der TransnetBW-Geschäftsführung, laut Mitteilung.
Die Fortsetzung der SuedLink-Planung trotz Pandemie hatten Naturschützer und Bürgerinitiativen auch aus Unterfranken in den vergangenen Monaten massiv kritisiert. Eine echte Beteiligung der Öffentlichkeit kann aus ihrer Sicht wegen der Corona-Beschränkungen derzeit nicht stattfinden.
Allerdings haben die Netzbetreiber keine Zeit zu verlieren, der Plan für das Milliardenprojekt ist ehrgeizig. Bereits Ende 2026 soll der SuedLink in Betrieb gehen und dann über gut 700 Kilometer Strom von der Nordsee in den Süden Deutschlands leiten.