
Seit acht Jahren läuft bereits das Planfeststellungsverfahren für die neue Straßenbahn-Linie 6 zum Hubland, geplant wird sogar bereits seit dem Jahr 2007. Das erste Mal fahren sollten die Züge schon zur Landesgartenschau 2018. Doch zahlreiche Einwände und Planänderungen verzögerten das Planfeststellungsverfahren immer wieder.
Denn alleine nach der ersten Auslegung der Pläne im Jahr 2013 hatten Bürger 447 Einwendungen eingereicht. Um keine Privatbetroffenheiten zu erzeugen, war daraufhin umgeplant worden. Die neuen Pläne wurden wiederum ausgelegt. Auch da gab es wieder Einwendungen, die berücksichtigt und eingearbeitet werden mussten.
Der Streckenverlauf blieb unverändert
Zuletzt mussten die geänderten Planunterlagen in Dezember vergangenen Jahres noch einmal öffentlich ausgelegt werden. In diese bislang letzte Planänderung waren neue schalltechnische Untersuchungen und eine aktualisierte Verkehrsprognose eingearbeitet worden. Der Streckenverlauf der von den beiden Hochschulen am Hubland sehnlich erwarteten Linie 6 blieb unverändert.

Auch da bestand für die Bürger erneut die Möglichkeit, Einwendungen gegen die Planänderungen zu erheben, sofern sie von den Planungen betroffen waren. Doch hoffte man bei der Stadt Würzburg und der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH noch zum Jahreswechsel, dass der Planfeststellungsbeschluss zum Ende des ersten Halbjahres 2020 vorliegen werde.
Nun haben wir bereits Oktober. Wie ist der Sachstand? Wie zu erwarten: Auch auf die erneute Auslegung der Unterlagen habe es Einwendungen von Privatpersonen sowie Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange gegeben, antwortet Nicolas Rupp von der Pressestelle der Regierung von Unterfranken auf Anfrage. Parallel zu der erneuten Anhörung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange sei das Planfeststellungsverfahren seitens der Regierung allerdings weitergeführt worden.
Während Corona hatte man bei der Regierung anderes zu tun
Jedoch musste durch den Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang März und den damit verbundenen Maßnahmen die Tätigkeit des für dieses Planfeststellungsverfahren zuständigen Sachgebiets der Regierung von Unterfranken – wie auch die Arbeit vieler weiterer Sachgebiete im Haus am Peterplatz – auf die Bewältigung der mit dieser damaligen Katastrophenlage verbundenen unmittelbar dringlichen Aufgaben konzentriert werden, so Rupp weiter. Kurz gesagt, man hatte anderes zu tun. Hierdurch sei eine mehrmonatige Verzögerung eingetreten. Mittlerweile habe man aber die Arbeit am Planfeststellungsbeschluss wieder aufnehmen können, erläutert er.
Abschluss des Verfahrens noch in diesem Jahr?
Ziel der Regierung von Unterfranken sei es nun, das Verfahren noch im Jahr 2020 abzuschließen, heißt es in der Antwort der Pressestelle.
Dann wird es um die Finanzierung gehen. Die Baukosten wurden ursprünglich mit etwa 80 Millionen Euro angegeben. Aber schon 2017 wurde das Gesamtinvestitionsvolumen in Sachen Straßenbahn zusammen mit der Verlängerung der Linien 1 und 5 in Grombühl und der geplanten Anschaffung neuer Fahrzeuge auf deutlich über 200 Millionen Euro veranschlagt.
Eine zuverlässige, zeitlich planbare Verbindung der drei Universitätsstandorte in Würzburg - absolut notwendig!
Ein riesiger und weiter wachsender Stadtteil, noch dazu mit großen Instituten einer Massenuniversität ohne privilegierte und leistungsstarke ÖPNV-Verbindung, sprich einer Straßenbahn, das ist doch das komplett Absurde!
Wenn man die Linie 6 nicht schnell errichtet, dann kann man eigentlich die Straßenbahn in Würzburg ganz abschaffen. So wie sie heute ist, ist sie nichts weiter als ein ungenügender Torso. Dann lieber an die Chinesen verkaufen. Wenn man sie aber behalten will, gehört sie dringend weiterentwickelt! Eine Linie 7 nach Versbach/ Lindleinsmühle und die Linie 8 in die Dürrbachau/ Veitshöchheim wären weitere gute Entwicklungen.
Also los, Ihr Würzburger Möchte-gern-Metropolitaner, legt Euch mal ins Zeug für Eure Weltstadt mit Herz!
Für den Autofahrer wird auch nich geknausert.
Jüngstes Beispiel der Autobahnähnlichen Ausbau der Strecke Schweinfurt-Schwebheim.
Vier Kilometer für weit mehr wie 40 Mio. €
Oder auch die teuren Parkhäuser die in jüngster Zeit entstanden sind in unserer Region.
Alles Zuschussinvestitionen.
Verkehrswende sieht anders aus!
Ich bevorzuge die Straßenbahn vor dem Bus.
Schneller, und bequemer.
Bedenken Sie, nicht nur der Autofahrer ist Steuerzahler.
Mit freundlichem Gruße
Stefan Fuchs
Schweinfurt
Das hat doch mit dem Bau der Straba nix zu tun!
Eine Straba ist und bleibt nunmal schneller und die Fahrt um Vieles bequemer als im schaukelnden Bus
Es wird mir immer unverständlicher, wie dieses Land Ende des vorletzten Jahrhunderts zu dieser Industrienation werden konnte!
Alleine wenn ich mir andere große Bahn-Projekte anschaue:
Brenner-Basis-Tunnel: Die Neubaustrecke des Zulaufs auf österreichischer Seite - ist FERTIG! - in Deutschland liegt noch nicht mal die Trasse fest, weil ständig jemand irgendwo meckert!
Fehmarn-Belt-Tunnel: Dänemark hat seit 2015 Baurecht, in Deutschland geht's von einem Prozess in den nächsten
und auch Stuttgart21 ist hier ein gutes Beispiel: Durch Einwände, Prozesse, usw. hat sich das Ganze um Jahre verzögert - und auch das ein Grund, die Kosten massiv in die Höhe schnellen zu lassen!
Die provinzielle Einstellung der Gemeinde Heidingsfeld dürften ein Weiteres dazu beigetragen haben, dass die Linie 3 abgewickelt, bzw. verändert wurde. Ich hätt' dann aber auch gleich ein hohe und dicke Mauer um Heidingsfeld herum gebaut, damit man von den Unbilden der großen weiten Welt verschont bleibt...