Wie im Vorfeld erwartet wurde das Thema der Stellplätze rund um den Dom im Stadtrat am Donnerstag lange und kontrovers diskutiert. Am Ende konnte sich eine breite Mehrheit auf das weitere Vorgehen einigen: Gegen die Stimmen eines Großteils der CSU-Fraktion und der AfD wurde die Verwaltung beauftragt, bis zur Sommerpause Planungsideen zur Aufwertung des Bereichs Hofstraße, Paradeplatz und Kardinal-Döpfner-Platz vorzulegen.
Der Antrag der SPD, bereits vorliegende Planungen aus der Vergangenheit wieder aufzunehmen, erhielt dabei ein paar Stimmen mehr als der gemeinsame Antrag von Grünen, Linken, ÖDP, WL und ZfW, in dem bereits konkrete Vorschläge wie die komplette Entfernung aller Pkw-Stellplätze direkt am Dom enthalten sind.
Im SPD-Antrag geht es darum, dass das Baureferat Pläne zur Verkehrsberuhigung und Reduzierung der rund 130 Oberflächenstellplätze im Quartier um Paradeplatz, Kardinal-Döpfner-Platz und Dom macht. Einen konkreten Zeitrahmen gibt es nicht. "Wir möchten eine große Beteiligung der Bürger und aller relevanter Gruppen vom Einzelhandel bis hin zur Kommission für Stadtbild und Architektur", erläuterte SPD-Fraktionschef Alexander Kolbow das Anliegen der Sozialdemokraten. Im Unterschied dazu ziele der interfraktionelle Antrag darauf ab, "schnell das Maximum zu erreichen".
CSU: Interfraktioneller Vorschlag kommt zur Unzeit
Auch der Fraktionsvorsitzende der CSU sparte nicht mit Kritik an den Grünen und ihren Mitstreitern: Der Antrag komme während des Corona-Lockdowns mit seinen negativen Folgen für den Einzelhandel in der Innenstadt "zur Unzeit" und zeige, "dass man radikal agieren möchte", sagte Wolfgang Roth.
Einige Mitglieder seiner Fraktion sprachen sich vehement gegen die ersatzlose Streichung der Pkw-Stellplätze am Dom und am Paradeplatz aus – unter anderem sei die ältere Generation oder Menschen mit gesundheitlichen Problemen darauf angewiesen. "Veränderungen mit der Brechstange zu Lasten der Menschen machen keinen Sinn", sagte Aron Schuster.
Die Antragsteller indes wollen das Gebiet zwischen Residenz und Dom nicht nur für Touristen attraktiver machen, sondern die Innenstadt gleichzeitig durch mehr Grün an die Folgen des Klimawandels anpassen.
"Wann immer sich Würzburg entschlossen hat, Straßen und Plätze den Menschen zurückzugeben, hat die Stadt gewonnen", sagte Christa Grötsch (Grüne) und erinnerte wie ihre Fraktionskollegin Karin Miethaner-Vent an frühere Diskussionen um die Autofreiheit von Alter Mainbrücke oder Marktplatz. "Ich habe solche Wut-Debatten schon öfter erlebt, und darin ging es nicht um die Menschen, sondern immer um das Auto", so Miethaner-Vent.
Baureferat erhält Planungsauftrag
Nach fast eineinhalb Stunden war sich eine deutliche Mehrheit des Stadtrats dann aber doch einig, beide Anträge weiterzuverfolgen und dem Baureferat damit einen Planungsauftrag zu geben. Im Rathaus liegen schon einige Pläne in der Schublade, unter anderem das Ergebnis eines Realisierungswettbewerbs zur Verbesserung des Residenz-Umfelds aus dem Jahr 2013.
Damit und mit den Ergebnissen der bis Mitte Februar im Internet laufenden Bürgerbeteiligung zu möglichen Gestaltungsmaßnahmen im südlichen Bischofshut "haben wir eine gute Grundlage und können bis zum Sommer erste Vorschläge machen, die dann aber noch weiter ausgearbeitet werden müssen", sagte Stadtbaurat Benjamin Schneider.
In was für einer Klischee-Vorurteils-Parallelwelt leben Sie eigentlich?
Gibt es eine (polizeiliche) Statistik, die die berufliche Situation aller Wildpinkler erfasst oder haben Sie Ihre Erkenntnisse selbst ermittelt?
Aber dafür sind die Verantwortlichen zu blöd - seit 30 Jahren......
Die ganze Diskussion geht hier doch darum, ob die Einzelhändler Schaden nehmen...