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Würzburg
Stadtratsbeschluss: Künftig wohl weniger Parkplätze am Würzburger Dom
Nach kontroverser Diskussion hat der Stadtrat am Donnerstag mit deutlicher Mehrheit entschieden, die Planungen für eine Umgestaltung zwischen Residenz und Dom fortzusetzen.
Derzeit noch ein gewohntes Bild: Viel Autoblech rund um den Würzburger Dom.
Foto: Ulises Ruiz | Derzeit noch ein gewohntes Bild: Viel Autoblech rund um den Würzburger Dom.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:55 Uhr

Wie im Vorfeld erwartet wurde das Thema der Stellplätze rund um den Dom im Stadtrat am Donnerstag lange und kontrovers diskutiert. Am Ende konnte sich eine breite Mehrheit auf das weitere Vorgehen einigen: Gegen die Stimmen eines Großteils der CSU-Fraktion und der AfD wurde die Verwaltung beauftragt, bis zur Sommerpause Planungsideen zur Aufwertung des Bereichs Hofstraße, Paradeplatz und Kardinal-Döpfner-Platz vorzulegen.

Der Antrag der SPD, bereits vorliegende Planungen aus der Vergangenheit wieder aufzunehmen, erhielt dabei ein paar Stimmen mehr als der gemeinsame Antrag von Grünen, Linken, ÖDP, WL und ZfW, in dem bereits konkrete Vorschläge wie die komplette Entfernung aller Pkw-Stellplätze direkt am Dom enthalten sind. 

Im SPD-Antrag geht es darum, dass das Baureferat Pläne zur Verkehrsberuhigung und Reduzierung der rund 130 Oberflächenstellplätze im Quartier um Paradeplatz, Kardinal-Döpfner-Platz und Dom macht. Einen konkreten Zeitrahmen gibt es nicht. "Wir möchten eine große Beteiligung der Bürger und aller relevanter Gruppen vom Einzelhandel bis hin zur Kommission für Stadtbild und Architektur", erläuterte SPD-Fraktionschef Alexander Kolbow das Anliegen der Sozialdemokraten. Im Unterschied dazu ziele der interfraktionelle Antrag darauf ab, "schnell das Maximum zu erreichen".

CSU: Interfraktioneller Vorschlag kommt zur Unzeit

Auch der Fraktionsvorsitzende der CSU sparte nicht mit Kritik an den Grünen und ihren Mitstreitern: Der Antrag komme während des Corona-Lockdowns mit seinen negativen Folgen für den Einzelhandel in der Innenstadt "zur Unzeit" und zeige, "dass man radikal agieren möchte", sagte Wolfgang Roth.

Einige Mitglieder seiner Fraktion sprachen sich vehement gegen die ersatzlose Streichung der Pkw-Stellplätze am Dom und am Paradeplatz aus – unter anderem sei die ältere Generation oder Menschen mit gesundheitlichen Problemen darauf angewiesen. "Veränderungen mit der Brechstange zu Lasten der Menschen machen keinen Sinn", sagte Aron Schuster.

Die Antragsteller indes wollen das Gebiet zwischen Residenz und Dom nicht nur für Touristen attraktiver machen, sondern die Innenstadt gleichzeitig durch mehr Grün an die Folgen des Klimawandels anpassen.

"Wann immer sich Würzburg entschlossen hat, Straßen und Plätze den Menschen zurückzugeben, hat die Stadt gewonnen", sagte Christa Grötsch (Grüne) und erinnerte wie ihre Fraktionskollegin Karin Miethaner-Vent an frühere Diskussionen um die Autofreiheit von Alter Mainbrücke oder Marktplatz. "Ich habe solche Wut-Debatten schon öfter erlebt, und darin ging es nicht um die Menschen, sondern immer um das Auto", so Miethaner-Vent.

Baureferat erhält Planungsauftrag

Nach fast eineinhalb Stunden war sich eine deutliche Mehrheit des Stadtrats dann aber doch einig, beide Anträge weiterzuverfolgen und dem Baureferat damit einen Planungsauftrag zu geben. Im Rathaus liegen schon einige Pläne in der Schublade, unter anderem das Ergebnis eines Realisierungswettbewerbs zur Verbesserung des Residenz-Umfelds aus dem Jahr 2013.

Damit und mit den Ergebnissen der bis Mitte Februar im Internet laufenden Bürgerbeteiligung zu möglichen Gestaltungsmaßnahmen im südlichen Bischofshut "haben wir eine gute Grundlage und können bis zum Sommer erste Vorschläge machen, die dann aber noch weiter ausgearbeitet werden müssen", sagte Stadtbaurat Benjamin Schneider.

 
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  • K. S.
    Es ist schon heuchlerisch wie die "Autoverkrauler" in Würzburg schalten und walten. Man gibt als Grund an das Würzburg Klimahotspot von Bayern sei und deshalb mehr Begrünung benötigt wird. Würzburg war im Sommer immer schon eine Stadt in der es sehr warm war weil sie im Tal der Weinberge liegt und somit vom Luftzug schlecht erreicht werden kann. Dies war aber auch schon so als noch nicht so viel bebaut war und mehr Bäume und Büsche vorhanden waren. Also was soll diese Aussagen bzw. Begründungen ? Falls es jemand aufgefallen sein sollte, am Paradeplatz gibt es schon lange Bäume. Besonders dreist empfinde ich die Aussagen von Grünen, der ÖDP, ZfW und den Linken das mehr Grün die Stadt entlasten könnte . Ja warum wird dann bei Baumaßnahmen nichts dagegen unternommen wenn Bäume und Grünflächen verschwinden ? Was am KDF-Platz gemacht wurde ist alles andere als geplant, man sagt lustlos dahin geklatscht ! Erst einmal wird entschieden die Parkplätze zu entfernen, dann überlegen wir was.
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  • C. W.
    Doppelpost
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  • C. W.
    Die Damen u. Herren vom Stadtrat sollten sich mal mit den Bürgermeister von Strasbourg in Verbindung setzen!! Strasbourg hat auch sehr viele Touristen und den öffentlichen Verkehr super gelöst!! Man sollte auch mal über den Tellerrand schauen und nicht nur durch die Parteibrille. So kann man seinen Horizont auch erweitern!!! und nicht nur die Stadt platt machen. Das mit der Parteibrille ist leider ein gesamt deutsches Problem.
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  • A. G.
    @vcd Ganz genau. Der größte Krakeler gegen die "sogenannte Fußgängerzone“ Juliuspromenade hat dann mit seiner Außengastronomie richtig gut Reibach gemacht.
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  • B. H.
    Grün solls werden in der Stadt. Baumgrün, nicht politgrün, denn das ist nicht immer das Gleiche. Das Ergebnis in dieser schönen Stadt: orange Metallcontainer mit Mickerstiefmütterli mühsam und teuer monatlich neu bestückt und regelmässig für teuer Geld vom Gaddeamtbediensteten peu a peu gegossen wie vor dem Theater. Die Plakatierung vor der Bürgerabstimmung waren parkähnliche Verhältnisse.... Würzburg kanns einfach nicht mehr. No, we can‘t. Früher wurden ganze Hügel (Käppelesberg) begrünt, ein Tal (Steinbachtal) ruckzuck privatinitiativ aufgeforstet und, weils so schön war, mit Brunnen und Wasserläufen hübsch klima- und menschenfreundlich garniert. Also: Weniger Blabla und mehr Hemden (resp. Blüschen) aufgekrempelt, weniger Kapitalismus- und Systemkritik (damals waren es Unternehmer wie sie heute zB Flyerlaram wären, die das Allgemeinwohl förderten) und mehr körperlicher Einsatz von vielen Grünschnäblern - das wärs. Manche Stadträte ä, tatkräftig mit Spaten, wären ihr Geld mehr wert.
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  • K. D.
    „Gott sei Dank“,keine Autoabgase mehr hintern Dom! Ab jetzt wird gefeiert und flaniert,wild gepinkelt,gekotzt und ins Domportal geschi…en- ganz nach Art der Studenten-lange mit Erfolg in der Sanderstraße erprobt.
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  • P. K.
    Unter den Wildpinklern sind sicherlich auch jede Menge nicht-studierte Landkreisbewohner, die meinen, in der Stadt, wo sie keiner kennt, die Sau rauslassen zu können.

    In was für einer Klischee-Vorurteils-Parallelwelt leben Sie eigentlich?
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  • K. D.
    Spielen Sie sich doch nicht so auf,nur weil Sie auch mal ein Abitur hinter sich gebracht ,und eine Uni von innen gesehen haben.Urinproben habe ich,obwohl Arzt,keine gezogen.Die Erwischten waren alle“Studierte oder Studierende“. Also etwas runter von Ihrer aufgesetzten Selbstgefälligkeit.
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  • P. K.
    Ich will mich nicht aufspielen, sondern lediglich verstehen, woher diese pauschale Abneigung gegen Studierende herrührt.
    Gibt es eine (polizeiliche) Statistik, die die berufliche Situation aller Wildpinkler erfasst oder haben Sie Ihre Erkenntnisse selbst ermittelt?
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  • G. M.
    Als Landbewohner möchte ich in Würzburg keine Steinwüste mit Blechlawine, sondern sympathische Plätze mit sympathischen Geschäften. Ich muss nicht mit dem Auto auf die Domstufen oder in den Hugendubel fahren. In der Stadt suche ich lebendige Räume unter Bäumen, Märkte mit Menschen und nicht übermomotorisierte SUVs mit genervten Autofreunden. Reden wir über die Menschen in der Stadt, ihre Gesundheit, ihre Lebensfreude in attraktiven Innenstädten - und nicht immer nur ums Auto - das langweilt.
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  • S. C.
    Genau das ist erstrebenswert und funktioniert, wenn an allen Einfallstraßen P+R Plätze eingerichtet werden und eine Straba oder Bus im 10-min-Takt in die Innenstadt fährt.

    Aber dafür sind die Verantwortlichen zu blöd - seit 30 Jahren......
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  • K. S.
    Ein Landkreisbewohner fährt also in die Stadt um schönes Grün zu haben. Selten so gelacht !
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  • S. C.
    Lesen! Zum Einkaufen, bummeln, essen gehen, Cafés aufsuchen.

    Die ganze Diskussion geht hier doch darum, ob die Einzelhändler Schaden nehmen...
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  • C. S.
    Und sich dann wundern, wenn die Innenstädte aussterben, da keiner mehr zum Einkaufen kommt. Aber halt, die Touristen brauchen ja noch Souvenirgeschäfte, tolle Investition!
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  • B. F.
    @wetterhexerich: Wohl zu viel Zauberer von Oz oder H.Potter gelesen, oder so ?
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  • B. F.
    Nun, nachdem alle Probleme bekannt sind, und die Argumente hitzig ausgetauscht wurden, bleibt keine Zeit zum Lamentieren mehr. Das Kind ist in den Brunnen gefallen, und die heilige Allianz aus SPD, Grünen und Kirche haben entgegen aller augenblicklichen Vernunft einen Sieg davongetragen. Er sei ihnen überlassen, aber die Folgen für den Einzelhandel werden wir in Kürze erfahren. Die Stadt darf über so viel Willkür nicht gänzlich aus den Fugen geraten. Deshalb möge der Frieden wieder unter uns Bürgern kommen.
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  • R. G.
    Es fehlen einfach die begleitenden Maßnahmen: Reduzierung der ohnehin kaum vorhandenen P+R-Plätze, Maskenpflicht für alle Autofahrer, die innerhalb von Stadtring, Nordtangentente und Main unterwegs sind, auch wenn sie alleine im Auto unterwegs sind, und Verdopplung von Parkgebühren in den Parkhäusern. Umwandlung des genannten Bereichs in Fußgängerzonen mit "frei für Lieferverkehr" von 3:30 bis 5:00. Und natürlich die Zahl der in die Stadt fahrenden Fahrzeuge durch eine Citymaut begrenzen. Würzburg macht Spaß!
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  • S. T.
    Leider hat Herr Wötzel die Debatte arg verkürzt: Es wurde auch ausgiebig darüber geredet, wo Menschen mit Einschränkungen parken können. Ich fand das gut. Die Behindertenparkplätze sollen ja auch nicht weg und mit dem orangenen Ausweis kann man ja an vielen Stellen parken, sogar im eingeschränkten Halteverbot. Und direkt am Dom sind ja kaum Praxen oder so. Geht dann ja zur Not auch mit dem Taxi. Ansonsten ist die Marktgarage barrierefrei und die Erdgeschosse von Theaterparkhaus und Juliusspitalparkhaus. Das Pflaster ist nicht gut am Paradeplatz. Von dort ist fussläufig nichts so richtig gut erreichbar. Ich bin selbst betroffen.
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  • S. C.
    "Am Dom sind keine Praxen" muhaha, drollig: in der Domstraße ist in nahezu jedem Haus mindestens eine Praxis.....
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  • S. T.
    M arktgarage?
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