Sollen die Autoparkplätze an der Rückseite des Doms verschwinden? Der Stadtrat beschäftigte sich bereits vor acht Jahren mit dem Thema. Damals wollten SPD, Grüne, FWG sowie Baureferat und der Kunstreferent der Diözese Jürgen Lenssen, dass die 38 Parkplätze an der Rückseite der viertgrößten romanischen Kirche Deutschlands entfernt werden. "An keinem anderen Dom in Deutschland kann man direkt hinter dem Hochaltar parken“, wetterte Domkapitular Lenssen damals. Doch die CSU sorgte, zusammen mit einigen der kleineren Fraktionen, dafür, dass die Stellplätze geblieben sind.
Heute äußert sich das bischöfliche Ordinariat auf Anfrage zurückhaltender. "Das Domkapitel hat sich mit dem Thema noch nicht befasst", sagt Weihbischof und Domprobst Ulrich Boom. Als Bewohner dieser Stadt fände er es persönlich schön, wenn langfristig weniger Autos hier parken würden.
Kann man in Bamberg, Regensburg und Passau am Dom parken?
Wie ist die Situation in anderen Städten? Bevor der Stadtrat am Donnerstag über das Thema diskutiert, hat die Redaktion in einigen nachgefragt.
In Bamberg war der Domplatz lange der größte Parkplatz der Stadt, bis er 1986 autofrei wurde. Seitdem wurde der Durchgangsverkehr um den romanischen Dom immer weiter reduziert. Öffentliche Parkplätze gibt es hier keine, etwa zehn sind an der Seite für das erzbischöfliche Ordinariat und das Diözesanmuseum reserviert. Nur für Gottesdienstbesucher wird manchmal ein Teil des Domplatzes zum Parken freigegeben.
In Passau wurden 2013 die meisten Parkplätze entfernt. 53 Anwohnerplätze rund um das barocke Gotteshaus gibt es aber noch. "Ebenso einige wenige Kurzzeitparkplätze auf dem Domplatz", sagt die Passauer Pressesprecherin Maria Proske.
Genauso lange wie in Würzburg rang man in Regensburg um das Thema. Seit den 1990er Jahren wird hier die Zahl an Oberflächenparkplätzen in der Altstadt immer mehr reduziert, auf dem Domplatz blieben bis vergangenes Jahr zehn. Jetzt sind die Straßen rund um die gotische Kathedrale für den Durchgangsverkehr gesperrt und dürfen nur noch von Anwohnern, Radfahrern, Taxis und Linienbussen befahren werden. Die zehn Stellplätze wurden zu Anwohnerparkplätzen.
Ich schlage vor, ERST die Hausaufgaben im ÖPNV zu machen, und DANN die Parkplätze zu reduzieren......
Es geht nicht um ältere Menschen, die in die Stadt müssen!
Es geht nicht darum schnell etwas zur Reparatur abzugeben.
Es geht nicht darum ob es einfacher ist so wie es ist.
Es geht auch nicht darum dass es Menschen von außerhalb unerschwinglich sein wird, in die Stadt zu fahren mit dem ÖPNV, der das NIEMALS ausgleichen kann was gewünscht wird.
Es geht auch nicht darum dass die Machtverhältnisse der Stadt völlig auf den Kopf gestellt wurden durch die Tausenden von Studenten, die mit den Fahrrädern tun und lassen was sie wollen, und nach dem Studium sind sie weg!
Es geht auch nicht um die "Ökos" die alle Autos generell verbannen.
Es geht NICHT um Perspektiven und ZUKUNFT!
Es geht um politische Machtspiele, um Heiligs Bürgermeisteramt, um Pleiten im Handel, um Feiermeilen und Flanieroasen.
Es geht um eine bald tote Stadt!
manche versteigen sich dazu, dem Dom eine gewisse Würde einzuräumen. Eine Würde kann jedoch nur ein Mensch haben, den man respektiert und achtet. Vor einiger Zeit gab es noch Autosegnungen, so dass dem Pkw auch eine besonderer kirchlicher Schutz zugestanden werden konnte. Wenn nun ein solcher fahrbarer Untersatz vor dem Dom parkt, wie kann dem Dom dann die Würde geneommen werden? Entweiht ein toter Gebrauchsgegenstand ein totes Gebäude? Wo liegt der Affront?
Ungefähr acht Jahre vor der Fertigstellung des Kiliansdomes wurde im Jahr 1180 in Würzburg ein Reichstag abgehalten. Auf diesem wurde der Welfe Heinrich der Löwe mit der Reichsacht belegt, weil er zuvor die Italienfeldzüge, sie gingen auch gegen den Papst, des Hohenstaufers Friedrich I. kritisierte. Auch im Jahr 2021 haben wir immer noch einen Kulutrkampf. Es geht zwar nicht mehr um die Inverstitur, doch um das Wirtschaftsystem.
Und im Gegensatz zum prächtigen gotischen Regensburger Dom ist das Äußere des Würzburger Doms doch eher schlicht und ob da hinten dran Autos stehen, mach das Kraut auch nicht fett.
Ob das erstrebenswert ist, lasse ich mal dahingestellt. Hängt sicher auch vom Einzelfall (z.B. Zufahrtsmöglichkeiten) ab.
https://www.parkopedia.de/parken/parkplatz/domplatz/48143/m%C3%BCnster/?arriving=202101280930&leaving=202101281130
Ich finde die Vergleichsbeispiele gut ausgewählt. Und eine gute Idee, die Situation in wirtschaftlich, gesellschaftlich (Universtitätsstadt) und von der Einwohnerzahl her vergleichbaren Städten zu vergleichen.