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OCHSENFURT
Neue Straße zu Lasten des Bärentals
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Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:39 Uhr

Die verbesserte Erschließung der Ochsenfurter Main-Klinik scheint bereits beschlossene Sache zu sein. Nur die endgültige Entscheidung von Stadtrat und Kreistag fehlt noch. Doch bei einigen Anwohnern im Bärental stoßen diese Pläne auf Kritik. Die ohnehin schwierige Verkehrssituation in der Siedlung werde dadurch nur noch verschärft, fürchten sie. Den Bedenken gibt Harald Biedermann Ausdruck. Er ist Mitglied im Arbeitskreis, der sich derzeit mit einem Entwicklungskonzept beschäftigt, das die Stadt für das Bärental erarbeitet.

Die Zufahrt zur Main-Klinik über eine einzige schmale und steile Straße gilt seit Jahren als Problem. Es wird durch verschärft, dass inzwischen auch Praxen an der Klinik ansässig sind und der Verkehr dadurch in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen ist. Hinzu kommen die bevorstehenden Bauarbeiten für ein neues Zentrallager und die geplante Generalsanierung der Klinik.

Bessere Erschließung gefordert

Im Kreistag war die Entscheidung für den Ausbau des Standorts auch von einer besseren Verkehrsanbindung abhängig gemacht worden. Der Vorschlag, der dafür zwischen Stadt und Landkreis ausgearbeitet wurde, sieht den Ausbau eines Wirtschaftsweges vor, der vom Kindergarten St. Thekla in einem Bogen Richtung Osten ebenfalls zur Klinik führt. Die bestehende Straße soll dann nur noch als Zufahrt, die neue Straße als Abfahrt genutzt werden.

Nach Ansicht von Harald Biedermann würde diese neue Abfahrt besonders geschützte Lebensräume seltener Tiere und Pflanzen berühren. Eine weitere Versiegelung von Flächen würde außerdem die Gefahr von Überflutungen nach starken Regenfällen erhöhen. Vor allem aber sei mit höheren Verkehrsrisiken für Fußgänger zu rechnen, nachdem das Pfarrheim St. Thekla als Gemeindezentrum für das Bärental gilt und die schwer einsehbare Engstelle von vielen Kindern auf dem Weg zum Kindergarten und älteren Menschen überquert werden muss. Die geplante Abfahrt habe keine enge Kurve mehr, und verführe Autofahrer deshalb zu überhöhtem Tempo. Dadurch steige das Unfallrisiko zusätzlich.

Keine Entlastung für das Bärental

Zur dringend erforderlichen Entlastung des Bärentals trage die neue Erschließungsstraße nichts bei, weil sämtlicher Verkehr zur Klinik weiterhin über die Greinbergstraße fließt. Als Alternative schlägt Biedermann im Namen der Anwohner vor, die Klinik über eine weitere Zufahrt aus Richtung Gnodstadt zu erschließen. Viele Wirtschaftswege in diesem Bereich seien bereits geteert. Von dort aus könnte eine Zufahrt geschaffen werden, die vor Gnodstadt von der B 13 abzweigt und ohne Brücke über das tief eingeschnittene Tal des Bärental-Baches auskäme.

Vor allem aber appelliert Biedermann, keine Entscheidung über die Köpfe der Bärental-Bewohner hinweg zu treffen. Im Rahmen des Gemeindeentwicklungskonzepts sei eine intensive Mitarbeit der Bürger ausdrücklich erwünscht. Für die Arbeitsgruppe, die sich dazu zusammengefunden hat, sei die Verkehrssituation und die Erschließung der Main-Klinik ein wichtiges Thema. „Vor dem Ende des Gemeindeentwicklungskonzept sollte keine Entscheidung von oben herab gefällt werden“, so Biedermann, „Das gesamte Konzept wäre sonst hinfällig.“

 
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