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Würzburg
Würzburg: Heftige Kritik an SPD wegen Greinbergknoten-Ausbau
Nach der Entscheidung im Stadtrat gab es Kritik an den Sozialdemokraten. Was die SPD-Vorsitzende Freya Altenhöner und Fraktionschef Alexander Kolbow dazu sagen.
Die Planungen für den Ausbau des Greinbergknotens werden nicht von allen befürwortet. Das Abstimmungsverhalten der SPD-Fraktion im Stadtrat sorgt für Unmut.
Foto: Thomas Obermeier | Die Planungen für den Ausbau des Greinbergknotens werden nicht von allen befürwortet. Das Abstimmungsverhalten der SPD-Fraktion im Stadtrat sorgt für Unmut.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:20 Uhr

Die SPD-Fraktion hat mit ihren vier Stimmen in der vergangenen Woche dafür gesorgt, dass die Planungen für eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse rund um den Greinbergknoten mit knapper Mehrheit auf den Weg gebracht werden konnten. Das hat den Sozialdemokraten jede Menge Kritik von Gegnern des Ausbaus eingebracht: "So wird das nichts mit wirksamem Klimaschutz", schrieb zum Beispiel Aljoscha Labeille, der stellvertretende Vorsitzende des VCD Mainfranken, im sozialen Netzwerk Twitter: "Die SPD sollte sich überlegen, ob sie das Bündnis Verkehrswende weiterhin unterstützen will."

"Die SPD sollte sich überlegen, ob sie das Bündnis Verkehrswende weiterhin unterstützen will."
Aljoscha Labeille - VCD Mainfranken

Die Würzburg-SPD ist von Beginn an Mitglied im Bündnis, und das ist nach den Worten ihrer Vorsitzenden Freya Altenhöner auch gut so: Eine Verkehrswende sei für einen effektiven Klimaschutz "unerlässlich", betont Altenhöner auf Nachfrage der Redaktion: "Über den Weg dahin wird bei uns aber durchaus kontrovers gestritten." Soll heißen: Nicht alle Würzburger Sozialdemokraten sind beim Thema Greinbergknoten auf der Seite ihrer Stadtratsfraktion.

"Ich persönlich bin gegen den Ausbau in der Form, wie er beschlossen wurde"

Auch die Vorsitzende nicht: "Ich persönlich bin gegen den Ausbau in der Form, wie er beschlossen wurde", so Altenhöner. Aus ihrer Sicht wäre die Akzeptanz in der Bevölkerung größer, wenn vor einer Entscheidung die laufende Bürgerbeteiligung zum Stadtteilentwicklungskonzept (ISEK) Grombühl und die Planungen für eine Straßenbahn in den Würzburger Norden abgewartet worden wäre. "Es wäre Aufgabe des Oberbürgermeisters gewesen, für eine große Mehrheit im Stadtrat zu werben. Dieser Aufgabe ist er nicht gerecht geworden", kritisiert die SPD-Bundestagskandidatin.

Würzburg: Heftige Kritik an SPD wegen Greinbergknoten-Ausbau

Auch die Bürgerinitiative "Brummis weg vom Stadtring" zeigt wenig Verständnis für das Abstimmungsverhalten der Sozialdemokraten, nachdem die Verkehrswende und eine Verringerung des PKW-Verkehrs im Kommunalwahlkampf für SPD-OB-Kandidatin Kerstin Westphal ein zentrales Thema war: "Noch bei unserer Demo im Januar 2020 hat Frau Westphal große Reden geschwungen und sich für eine Verkehrsreduzierung auf dem Stadtring stark gemacht", sagt BI-Sprecher Manfred Neuner.

"Die Verkehrswende wird sich also wohl in erster Linie über die Art des Antriebs vollziehen"

Und was meint der Fraktionsvorsitzende Alexander Kolbow zur Kritik an ihm und seinen drei Stadtrats-Mitstreitern Marion Schäfer-Blake, Kerstin Westphal und Udo Feldinger? "Letztendlich ist doch die Frage: Wie bewertet man den gegenwärtigen und zukünftigen Autoverkehr?", antwortet Kolbow auf eine Anfrage der Redaktion.

Aus den steigenden Zulassungszahlen für Kfz in Würzburg werde deutlich, "dass viele Menschen nicht auf das Auto verzichten können oder wollen. Die Verkehrswende wird sich also wohl in erster Linie über die Art des Antriebs vollziehen." Ziel seiner Fraktion sei es weiterhin – entsprechend den Aussagen im Kommunalwahlprogramm – den ÖPNV und die Fahrrad-Infrastruktur weiter zu verbessern: "Der Ausbau des Greinbergknotens widerspricht diesem Ziel nicht", betont Kolbow.

 
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  • familie.diener@gmx.net
    Wenn die SPD dieser Meinung war und die Stadträte sich Gedanken darüber gemacht haben , wovon man ausgehen kann , verstehe ich nicht ganz das diese sogenannten
    " Moralapostel " alles wieder schlecht reden .
    Irgendwo kommt auch unser Wohlstand her und nur mit Klimawandel alleine , kann
    man den Lebensstandard nicht halten . Klimawandel im vernünftigen Sinne ist wichtig,
    aber irgendwie hat man das Gefühl , es soll alles verboten werden , aber keiner sagt
    wie es dann weitergehen soll.
    Einen vernünftigen und logischen Vorschlag oder Verbesserung habe ich schon
    lange nicht mehr gehört. Ist ja auch so viel leichter !
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Unter "VCD-Mitglied" schreiben verschiedene Leute - für alle anderen zum Verständnis. Egal, wie man zum Thema "Greinbergknoten" steht: Alexander Kolbow vertritt eine sehr eigenwillige Meinung zum Thema "Verkehr der Zukunft", mit der er weitestgehend allein steht. Es geht keineswegs primär um die Frage des Antriebs. Das ist einer von einer ganzen Reihe von Punkten. Er selbst hat ja beim Greinbergknoten über "Stau" entschieden, was bekanntlich viel mit Flächenverbrauch und nichts mit Antrieb zu tun hat. Sollen nach Kolbows Meinung dann die Autos in der Stadt zukünftig im elektrischen Stau stehen, will er dann alle Fußgängerzonen wieder für Autos freigeben (elektrisch ist ja DIE Problemlösung). Und warum hat er dann für die Reduzierung der Parkplätze hinter dem Dom gestimmt? Elektrisch geparkt ist ja problemlos geparkt.... Die fatale Konsequenz dieses eingeschränkten Blickwinkels: weiter so, Straßenbau! 4 von ehemals 24 Stadtratsmandaten sind der SPD scheinbar noch nicht wenig genug...
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  • holle4es
    Ich verstehe den Sinn dieser neuen Rampe immer noch nicht.
    Dadurch werden doch keine Anwohner aus Grombühl entlastet, sondern nur die Uniklinik, weil der Verkehr Richtung B19/Schweinfurt ab Höhe Real/ Burger King durch die Nürnberger Straße fahren soll. Und dass eine zustäzliche Ampelkreuzung auf dem Stadtring Süd Richtung B19/Schweinfurt entsteht, ist für den dortigen Verkehrsfluss doch auch nicht gerade förderlich....
    Und im schlimmsten Fall lockt man noch mehr Verkehr statt über die Nordtangente durch die Stadt und Berliner Ring....
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  • jhuller@gmx.de
    Ich verstehe die Logik auch nicht. Wenn bisher am Tag X tausend Fahrzeuge sich durch die Stadt quetschen, werden Sie das auch mit dieser neuen Rampe tun. Wo soll der eine Entlastung sein, wenn der Verkehr jetzt bei ein paarhundert Meter vorher auf den Stadtring fährt? Meines Erachtens wird hier eine Menge Geld verplempert, ohne dass sich irgend eine Entlastung daraus ergibt.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Dankenswerterweise hat der Autor im Text auch nochmal seinen Bericht zur Podiumsdiskussion vor der Kommunalwahl verlinkt. Zitat daraus: >>Seine SPD-Konkurrentin Kerstin Westphal ging noch ein Stück weiter: "Wir müssen in Zukunft erst Geh- und Radwege planen und dann schauen, was für den Autoverkehr noch übrig bleibt."<< . Man kann zur Verkehrswende stehen wie man will, man kann auch davon träumen aus Würzburg ein riesiges Autobahnkreuz zu machen. Aber VOR der Wahl das eine zu fordern und NACH der Wahl eine exakt gegenteilige Politik zu machen -- das sollte man nicht tun, liebe SPD-Stadtratsfraktion. Das ist eine Irreführung der Wähler:innen und eine Missachtung der Bürgerschaft in dieser Stadt.
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  • al-holler@t-online.de
    Danke , SPD-Stadträte, bes. Herr Feldinger; gottlob kann man bei der Stadtratswahl ja panaschieren!
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  • Arcus
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Alexander Kolbow verkennt oder verdrängt, daß wir eine Auslastung des Haupt-Straßennetzes von rund 167% haben. Bei immer noch steigender Tendenz. Das ist - erst recht - unerträglich wenn man weiß, daß in der Vergangenheit auch immer von der gleichzeitigen Ertüchtigung des ÖPNV gesprochen, dies aber nicht umgesetzt wurde (s. zuletzt Verkehrsentwicklungsplan '93/'95).

    Ich bin sehr irritiert, nein sehr enttäuscht und auch verärgert, daß er - gegen jede Vernunft - scheinbar davon ausgeht es könne beim automobilen Individualverkehr ein "weiter so!" geben. Nein, Herr Kolbow, das kann es nicht!

    Die "Charta von Athen" (v. 1933) ist obsolet. Es gilt die Leipzig-Charta von 2007 endlich anzunehmen und auch anzugehen, die genannten Ziele umzusetzen. Wie zuletzt von allen 27 zuständigen EU-Ministern erneut bekräftigt. Oder anderherum: Schämt euch! Würzburg hat sich zur Umsetzung verpflichtet. Und der Landkreis muß da mitliefern. So geht es jedenfalls nicht.
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  • harryamend@outlook.de
    Wenn die Grünen den Mund schon öffnen schwillt einem der kam. Von denen hört man nur Kritik, wie aber was besser geht davon kommt nichts, hat man ja jetzt wieder im Saarland gesehen. Es ist einfach peinlich was die Grünen abliefern.
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  • webewue
    Hoffentlich fällt sie nicht wieder um!
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  • Steinert
    Gott sei Dank hat die SPD-Fraktion diesmal Rückrat bewiesen. Man hat seine Gründe die SPD zu wählen. Ich habe schon daran gezweifelt. Wenn das so weitergegangen wäre, hätte ich ja gleich die Grünen wählen können.
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