Es dürfte ein ruhiger Jahreswechsel werden. Um Menschenansammlungen zu verhindern, hat die Staatsregierung das traditionelle "Böllern" in der Silvesternacht im öffentlichen Raum verboten. Auch der Verkauf von Feuerwerkskörpern wurde untersagt. In den Kommentarspalten auf mainpost.de und in sozialen Netzwerken haben einige Leser angekündigt, das neue Jahr dennoch mit Raketen begrüßen zu wollen.
Dabei wollten sie auf alte, möglicherweise aus vergangenen Jahren übrig gebliebene Feuerwerkskörper zurückgreifen. Davor warnt allerdings die Berufsfeuerwehr Würzburg. Vorsicht sei vor allem geboten, wenn Raketen und Böller etwa bei einer Lagerung im Keller feucht geworden sein könnten, so ein Sprecher auf Nachfrage dieser Redaktion. Dann bestehe nämlich die Gefahr, dass es zu einer verzögerten Zündung kommt, oder "eine Rakete ganz was anderes macht, als sie eigentlich soll". In jedem Fall sollte man die Gebrauchsanweisung genau prüfen.
Böllern darf man in der Silvesternacht ohnehin nur vom eigenen Privatgrundstück aus, allerdings auch nur, sofern das keine gesonderte Regelung der Kommune verbietet. In Mittelfranken haben die Städte und Gemeinden Feuerwerk generell verboten. Und wie sieht es in Unterfranken aus? Ein Überblick:
Würzburg
Ein prinzipielles Feuerwerksverbot haben Stadt und Landkreis Würzburg nicht erlassen. Allerdings fordert der städtische Ordnungsreferent Wolfgang Kleiner die Bürger auf, auch auf privaten Flächen auf das Abbrennen von Feuerwerkskörpern heuer zu verzichten. Durch die Corona-Pandemie seien Krankenhäuser und Notfallambulanzen bereits jetzt stark belastet. Kleiner: "Da ist jeder Unfall einer zu viel."
Generell ist in Würzburg in der Silvesternacht das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in vielen Bereichen verboten, zum Beispiel in der Domstraße, am Marktplatz, auf der Alten Mainbrücke und rund um die Wallfahrtskirche "Käppele", der Festung Marienberg und der Residenz.
Schweinfurt
Auch für die Stadt Schweinfurt wurde zwar - etwa für den eigenen Garten - kein generelles Verbot ausgesprochen, allerdings wird in einer Pressemitteilung der Stadt dringend davon abgeraten, auf Privatgrund Feuerwerk zu zünden. Als Grund werden auch hier die ohnehin stark ausgelasteten Krankenhäuser genannt. Außerdem solle der Rettungsdienst entlastet werden.
Im Landkreis Schweinfurt dürfen Feuerwerkskörper auf privatem Grund gezündet werden. So erklärt etwa die Stadt Gerolzhofen, dass auf Privatgrund – unter Einhaltung der Kontaktbeschränkungen – Feuerwerk abgebrannt werden kann. Allerdings gilt in Gerolzhofen auch für die Böllerei auf Privatgrund eine weitere strenge Regel: Das Abbrennen von Silvesterraketen und pyrotechnischen Gegenständen in der Nähe der Kirchen, Krankenhäuser, Altersheime sowie der historischen Gebäude, insbesondere der Fachwerkhäuser, ist schon immer verboten. Auch tagsüber. Und dies gilt nicht nur für Böllern im öffentlichen Verkehrsraum, sondern zum Schutz der genannten Gebäude und Einrichtungen auch für Feuerwerke auf privatem Grund. Die Polizeiinspektion Gerolzhofen hat die Überwachung dieser Regeln angekündigt.
Rhön-Grabfeld
Keinen Grund für eine verschärfte Regelung sieht man im Landkreis Rhön-Grabfeld. "Wir haben hier auf dem Land nicht die Menschenansammlungen wie in den größeren Städten", sagt dazu Jörg Geier vom Landratsamt in Bad Neustadt. "Es gibt nicht die auffälligen Silvester-Brennpunkte." Es gelten die gängigen bundesweiten Regeln mit Verkaufsverbot von Feuerwerk, Böllerverbot an öffentlichen Plätzen und Straßen und Ausgangssperre ab 21 Uhr. "Ein eigenes Regelwerk halten wir nicht für notwendig", so Geier.
Kitzingen
Als Lehre aus dem verheerenden Rathausbrand in der Silvesternacht des Jahres 1984 hat Kitzingen ein Feuerwerks- und Böllerverbot ausgesprochen, das seitdem für die gesamte Innenstadt gilt. Darüber hinaus hat die Stadt nach Auskunft von Pressesprecherin Claudia Biebl die allgemein geltenden Vorschriften für dieses Jahr nicht verschärft. Es gilt also kein generelles Feuerwerksverbot in der Stadt.
Die Stadt Volkach hat nach Angaben von Bürgermeister Heiko Bäuerlein darauf verzichtet, über das in der Altstadt allgemein geltende Feuerwerksverbot hinaus weitere Böllerverbote für die Silvesternacht zu erlassen. Er erwartet: Das diesjährige Verkaufsverbot für Raketen und Knaller führe zusammen mit der Lockdown-Ausgangssperre ab 21 Uhr im Endeffekt ohnehin zu einem Zustand, der einem allgemeinen Feuerwerksverbot sehr nahe kommt. Und wenn jemand daheim, auf Terrasse oder Balkon, einen vom Vorjahr übrig gebliebenen Silvesterböller zünden möchte, dann möchte der Volkacher Bürgermeister ihm dies nicht verbieten.
Main-Spessart
Die Stadt Marktheidenfeld empfiehlt allen Bürgern, in diesem Jahr auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten und damit einen wichtigen Beitrag zur Unfallprävention zu leisten. Zusätzliche Verbote, zu den bereits geltenden, spricht auch sie nicht aus. Dazu kommt, dass vor allem in der Altstadt viele Fachwerkhäuser stehen, um die herum sowieso Verbotszonen für Feuerwerk oder Böllerschießen eingerichtet sind.
Dafür, dass es zu Silvester nicht total ruhig bleibt, hat Karlstadt einen charmanten Weg gefunden. Zwar spricht auch hier die Stadtverwaltung keine zusätzlichen Verbote aus, sie bittet die Bewohner jedoch, am Silvesterabend "Die Ode an die Freude", also den vierten Satz der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, laut zu spielen. Dabei sei es egal, ob die Melodie aus Lautsprechern oder selbst mit dem Instrument gespielt wird. Bürgermeister Michael Hombach sagt: "Wir wollen das positive Zusammengehörigkeitsgefühl im Stadtgebiet weiter ausbauen und das Beste aus der Situation machen – vielleicht wird das auch eine neue Tradition für unsere Stadt."
Haßberge
Während in den anderen Kommunen des Landkreises von Privatgrundstücken Raketen verschossen werden dürfen, gilt in der ensemblegeschützten Königsberger Altstadt mit ihren vielen historischen Fachwerkhäusern ein generelles Böllerverbot – und das nicht nur wegen Corona: Schon seit Jahren ist Feuerwerk hier aus Brandschutzgründen verboten, ebenso wie im Königsberger Ortsteil Unfinden.
Ansonsten haben sich die Bürgermeister aller Kommunen des Landkreises Haßberge darauf geeinigt, Feuerwerk auf allen öffentlichen Straßen und Plätzen generell zu verbieten. Also auch tagsüber an Silvester vor der Ausgangssperre ab 21 Uhr – und an Neujahr nach 5 Uhr. "Das Corona-Jahr 2020 endlich laut und bunt zu verabschieden, wäre sicher für uns alle ein wahrer Grund zum Feiern und ein tolles Feuerwerk wert gewesen", schreibt Dieter Möhring, Bürgermeister der Gemeinde Aidhausen und Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetags. "Aber auf Grund der aktuellen Bestimmungen besteht an Silvester und Neujahr ein vollständiges Verbot von Versammlungen und Ansammlungen."
Ich frage mich wo die Grünen bei diesem Thema sind!
Wenn es gegen Autos, speziell Diesel, geht stehen sie ganz vorne. Bei Böller und Feuerwerk habe ich noch nichts von ihnen vernommen. Dabei wären doch genau die Grünen als Beschützer von Fauna und Flora und Retter der Welt prädestiniert etwas gegen diese klimaschädliche Umweltverschmutzung zu unternehmen.
@wiggins
Ja, eine einheitliche für ganz Deutschland gültige Regelung wäre richtig gewesen. Nicht nur beim böllern. Das beginnt schon im ganz Kleinen, nämlich bei den Schulen. Einheitliche Schulformen und vor allem ein einheitlicher Lehrplan wäre dringend nötig. Das Wissen mit dem in div BL das Abitur geschrieben wird genügt hier nicht mal für einen erfolgreichen Abschluss der Hauptschule. Etwas überspitzt aber dennoch zutreffend! Wir wollen eine EU und bekommen nicht einmal ein einig D auf die Reihe!
Daran arbeitet die Konferenz der KuMis seit Jahren und vor allen Dingen die nur schwer vergleichbaren Niveaus der Abschlüsse sind ein großes Problem. Aber wie angleichen? Gegen ein gesamtdeutesches Abi auf bayrischem Niveau wehren sich die meisten Bundesländer und gegen Abstriche am eigenen Anspruch wehren sich die Bayern. Wobei irgendwie beide Positionen nachvollziehbar sind...
Warum wehren sich die meisten BL? Sind deren Kinder dümmer? Die Bayern schaffen jedenfalls ein hervorragendes Abi, ergo ist es machbar!
Früher nahm die Intelligenz der Menschen von Dekade zu Dekade zu. Der neuseeländische Psychologe James Flynn hat in den 80er Jahren als Erster festgestellt, dass der durchschnittliche Intelligenzquotient (IQ) alle zehn Jahre um drei Punkte ansteigt. Seit ein paar Jahren stellen Forscher die umgekehrte Entwicklung fest: der Intelligenzquotient stagniert nicht nur – er nimmt ab. Wie es um die Dummheit hierzulande bestellt ist zeigt uns Corona jeden Tag. Nie offenbarte sie sich deutlicher als im Jahr 2020. Zum Jahresende gipfelt sie in der Diskussion um so etwas lebensunwichtiges wie Böller und Feuerwerk, wobei sogar Gerichte zwecks Aufhebung der Verbote bemüht wurden. Deutschland schafft sich rasend schnell ab.
die Kids in anderen BL sind sicherlich nicht dümmer (aber das haben Sie sich sicher selber schon gedacht), die Erwartungen sind halt von Anfang am andere (nicht nur die Leber, der ganze Mensch wächst mit seinen Aufgaben). Ich für meine Wenigkeit würde davon ausgehen, dass alle Kinder, die im deutschen Schulsystem lernen, völlig in der Lage sind, auch ein vorzeigbares "byrisches Abitur" zu bauen, wenn sie ab KiTa/ Grundschule darauf hingeführt werden. Kinderhirne sind Schwämme - die wollen gefüttert werden!
Dass der IQ so abnimmt wusste ich noch nicht. Erschreckend. Sponate Reaktion: Zuviel Handy + zuviel Egoismus + zuwenige Kontakte mit echten, erfahrenen Menschen = Schrumpfung der Gehirnkapazität. Der Mensch ist ein auf Begegnungen und Beziehungen angelegtes Wesen; lässt man dies' Bedürfnis unbefriedigt, hat das Folgen...
Ihnen einen Guten Beschluss und ein ersprießliches 2021!
hin zum Jahr 2021 , oder auch Jahr 1 nach Corona, hat einen vorzüglichen Vorteil:
Menschen, die dennoch
Raketeln ,
Böllern ,
Feuerwerken,
Unfug treiben ,
solche kann man leicht entlarven, um zu erkennen, was das für Leute sind.
Gibt's grad echt nichts wichtigeres?
Wie sollten wir uns bei einer weltweiten Virus- Pandemie verhalten, um als Menschheit möglichst glimpflich davonzukommen?
Was kann Ich selbst tun, um das Geschehen einzudämmen?
Sowas wird man ja noch fragen dürfen !
Verletzungsgefahr besteht auch auf dem eigenen Grundstück z. B. wegen Alk.Konsum. Und es sollen Betten in den Kliniken nicht wegen diesen Menschen belegt werden.
War das einfach genug erklärt?
Gutes Neues.
Und täglich grüßt das Murmeltier mit dem immer selben Gejammer. Jedes Bundesland hat auch wenn keine Pandemie ist, eigene Bestimmungen für sein Bundesland, nur eigenartig das sich da noch nie jemand beschwert hat, einfach unglaublich wie sich jetzt darüber aufgeregt wird.
Ja, vieles in Corona-Zeiten ist ein Flickenteppich. Die Lösung, um das zu beheben, muss aber eine andere sein, als im Handstreich die Bundesländer, ihre Eigenheiten und Kompetenzen zu tilgen!
Oder wäre es Ihnen wirklich lieber, es würde generell deutschlandweit entsprechend der bisher schlimmsten aufgetretenen Situation reagiert?
Wenn irgendwo mal die Inzidenz kurzzeitig auf (nur so als Beispiel) 500 oder 750 war, gilt ein halbes Jahr lang deutschlandweit eine wirkliche Ausgangssperre (also ohne Bewegung in frischer Luft und so). Nur damit es schön einfach und einheitlich ist.
Wäre Ihnen das lieber? Oder hätten Sie dann nur einen anderen Grund zum Meckern?