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Heidingsfeld
Schüler setzen Zeichen: Malen für eine Welt ohne Rassismus
Das Projekt „Bunte Wände für Vielfalt“ setzt sich für ein Leben ohne Rassismus ein. In Heidingfeld haben Jugendliche nun mit Graffitis ein Statement gesetzt.
Unter dem Motto „Würzburg macht Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ haben Jugendliche die Eisenbahnunterführung in Heidingfeld mit rassismuskritischen Graffitis versehen.
Foto: Fabian Gebert | Unter dem Motto „Würzburg macht Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ haben Jugendliche die Eisenbahnunterführung in Heidingfeld mit rassismuskritischen Graffitis versehen.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:56 Uhr

Ein großer Leopard reißt wütend sein Maul auf, daneben eine Gedankenblase "Souls not faces". Dahinter steckt eine wichtige Nachricht: mehr Toleranz und Vielfalt in dieser Welt. Die Wand befindet sich in der Unterführung des Heidingsfelder Ostbahnhofs und wird als weitere "Bunte Wand der Vielfalt" des deutschlandweiten Netzwerkes "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" künftig die Blicke in Würzburg auf sich ziehen. 

Jugendliche haben mit Sprühdosen und Pinseln in allen möglichen Farben ihre Gedanken und Gefühle zum Thema Rassismus und Toleranz Ausdruck verliehen. Dort, wo vorher rassistische Sprüche, graue Fassaden und undefinierbare Bilder zu sehen waren, fallen die Blicke nun auf bunte Vögel, Affen, Leoparden und grüne Bäume. Dazu gut sichtbar der Spruch: "Welcome to the jungle", auf deutsch "Willkommen im Dschungel".

Dschungel als Symbol gegen Rassismus

"Wir nehmen thematisch Bezug auf die Themen Vielfalt und Rassismus. Den Dschungel sehen wir hier als ein Symbol für eine Umgebung, wo verschiedene Arten miteinander im Einklang leben", erzählt Christoph Ulherr, einer der vier Künstler, die den Schülern mit Rat und Tat beiseite standen. "Im Dschungel werden in gewisser Weise keine Ordnungen geschaffen wie irgendwas zu sein hat. Die Tiere leben das positiv vor, was die Menschen nicht auf die Reihe bekommen."

'Welcome to the jungle' lautete das Motto für die bunten Wände. 
Foto: Fabian Gebert | "Welcome to the jungle" lautete das Motto für die bunten Wände. 

Herausgekommen sind zwei lange Wände, voller bunter Impressionen aus dem Dschungel. Die Jugendlichen sind allesamt Schüler des Friedrich-König Gymnasiums, des Matthias-Grünewald Gymnasiums, der Leopold-Sonnemann Realschule und der Mittelschule Veitshöchheim. "Und besonders freuen wir uns, dass auch Jugendliche des JUZ Heidingsfeld mit dabei sind", sagt Nadine Bernard, Schulentwicklerin aus dem Kultur-, Schul- und Sportreferat der Stadt Würzburg. "Die Eisenbahnunterführung wird täglich von zahlreichen Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg in den Kindergarten oder in die Schule durchquert."

Bereits die dritte Aktion von "Bunte Wände für Vielfalt"

Das Projekt in Heidingsfeld ist mittlerweile schon die dritte Aktion von "Bunte Wände für Vielfalt". In den vergangenen zwei Jahren wurden bereits Wände am Mittleren Ring vor der David-Schuster Realschule sowie am Post-und Schalthäuschen in der Zellerauer Mitte angemalt. "Ich finde das abgefahren, dass auch die Lehrer hier mit ihren Schülern ein ganzes Wochenende an der Wand stehen und malen. Das ist eine tolle Energie und macht wirklich sehr viel Spaß", so Bernard.

Fotoserie

Auch der Kultur- und Schulreferent der Stadt, Achim Könneke, schaute am Samstag in Heidingsfeld vorbei, um die Kunstwerke der Schüler zu bewundern. "Ich finde es super, dass sich auch junge Schüler mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzen", lobte er die Jugendlichen. Außerdem freue er sich, dass "sich die 'Schulen ohne Rassismus' nicht nur innerhalb der Schulzeit für ein respekt- und friedvolles Miteinander einsetzen, sondern auch damit in die Öffentlichkeit gehen."

Erst in der letzten Woche wurde eine weitere Würzburger Schule, die Friedensreich-Hundertwasser-Schule in der Zellerau, als "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" ausgezeichnet.  Die „Bunten Wände für Vielfalt“ entspringen einer Idee des deutschlandweiten Netzwerkes "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". 2015 wurde die erste schulübergreifende Projektidee in Würzburg umgesetzt. Damals gestalteten Jugendliche einen Linienbus, der bis heute als sichtbares Zeichen gegen Rassismus auf den Straßen Würzburgs unterwegs ist.

Koordiniert wird das Projekt vom Fachbereich Schule der Stadt Würzburg. Zur Finanzierung des Projektes konnten Fördermittel von „Demokratie leben!“, der Sparkassenstiftung und dem Bayerischen Jugendring gewonnen werden.

"Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage"
"Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" (SOR-SMC) ist deutschlandweit das größte Netzwerk von und für Schülerinnen und Schüler. Diese setzen sich aktiv für ein tolerantes Miteinander an der Schule un in ihrem Alltag ein. Mit regelmäßigen Projekten machen sie auf das Thema Diskriminierung aufmerksam und setzen ihre Zeichen für ein tolerantes Miteinander in der Öffentlichkeit.
 
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