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Würzburg
Rücktrittsforderung an Würzburgs Landrat Eberth: Wasserschutz-Bündnis beklagt fehlende Neutralität in Sachen Knauf
Der Landrat stelle die Interessen der Firma Knauf auf ein Niveau mit dem Wasserschutz, meint die Umweltinitiative "Wasser am Limit".
Die Initiative 'Wasser am Limit' fordert in einer Pressemitteilung den Rücktritt des Würzburger Landrats Thomas Eberth (CSU).
Foto: René Ruprecht (Archivfoto) | Die Initiative "Wasser am Limit" fordert in einer Pressemitteilung den Rücktritt des Würzburger Landrats Thomas Eberth (CSU).
Lara Meißner
 |  aktualisiert: 07.04.2025 02:43 Uhr

Das Bündnis "Wasser am Limit", ein Zusammenschluss verschiedener lokaler Umweltinitiativen, beklagt, Würzburgs Landrat Thomas Eberth mangele es an Neutralität im Hinblick auf das Wasserschutzgebiet Zeller Quellen und den möglichen Gipsabbau des Weltkonzerns Knauf auf ebendiesem Gebiet. In einer Pressemitteilung fordert das Bündnis den CSU-Politiker nun zum Rücktritt auf. 

Zum Bündnis gehören unter anderem die Kreisgruppe Würzburg des Bund Naturschutz und die Interessengemeinschaft Kommunale Trinkwasserversorgung in Bayern. Seit Juni 2020 ist es als Agenda 21 Arbeitskreis "Wasser am Limit" an die Umweltstation der Stadt Würzburg angeschlossen. 

Stellt der Landrat Trinkwasserschutz und wirtschaftliche Interessen von Knauf auf eine Stufe?

Als Begründung führt das Bündnis unter anderem an, der Landrat lasse seine Aufgaben als Leiter des Landratsamtes außer Acht. "Diese Sicherung der öffentlichen Wasserversorgung erfolgt durch die Festsetzung von Wasserschutzgebieten. Die Wasserversorgung ist eine Aufgabe der staatlichen Daseinsvorsorge. Dazu müsste das Landratsamt Würzburg eine entsprechende Verordnung zum Schutz der Zeller Quellen auf den Weg bringen", schreibt das Bündnis.

Die Risiken, die durch das Knauf-Bergwerk entstehen könnten, bewerte Eberth "völlig verfehlt" und er stelle "gleichzeitig die wirtschaftlichen Interessen der Firma Knauf auf das gleiche Niveau wie den Schutz des Grundwassers", beklagt die Initiative weiter. Mit seinem Auftritt in einem Video der Firma Knauf sei jetzt eine Dimension erreicht, "in der Eberth als Leiter dieser Behörde [des Landratsamts, Anm. d. Red.] nicht mehr tragbar ist". Auch diese Redaktion berichtete über das Video, in dem Eberth unter anderem sagt, "Kernaussage muss immer sein, dass Trinkwasserschutz und Bergwerk (...) zusammen gehen kann". 

Das Wasserschutzgebiet wird von einer Mitarbeiterin des Würzburger Landratsamts geprüft

"Wasser am Limit" greift diese Formulierung des Landrates in der Pressemitteilung auf und schreibt, er setze mit dieser Aussage seine Mitarbeiter unter Druck und schaffe eine subtile Erwartung an das Ergebnis der rechtlichen Prüfung des geplanten Wasserschutzgebietes. Diese erfolgt durch die Leiterin des Umweltamtes – eine Mitarbeiterin des Landratsamtes. Und deren Chef ist Landrat Thomas Eberth.

Die Krux bei der Sache: Wäre das erweiterte Wasserschutzgebiet seitens des Umweltamts einmal ausgewiesen, würde das den Bau des Bergwerkes unter Umständen verhindern, zumindest aber erschweren. 

 
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  • Georg Ries
    Der bay. Verwaltungsschule bietet Kurse an über Öffentlichkeitsarbeit. Da sollte Herr Eberth ernsthaft eine Teilnahme buchen! Seine öffentlichen Statements werden 2026 sonst ein ziemliches Risiko.
    Ich füge hier mal ein, was man da erlernen kann!!

    -Fundiertes und aktuelles Grundlagenwissen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    -Konzeptionelles Arbeiten zur Erstellung eines strategischen Gesamtkonzepts für Ihre Behörde
    -Sicherstellung einer reibungslosen Koordination der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    -Kenntnis wesentlicher Designgrundlagen, die für das gesamte Corporate Design einer Behörde von Bedeutung sind
    -Professionelles Verständnis zur Nutzung des Internets und der sozialen Medien
    -Strategisches Verständnis darüber, welcher Kommunikationskanal für welche Situation die passende Lösung ist.
    -Sicherheit im professionellen Umgang mit Journalisten und Pressevertretern
    -Professionelles Kommunikationsverhalten in schwierigen Situationen

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  • Hiltrud Erhard
    Können Sie sich vorstellen, dass es auch Menschen gibt, die mit dem Landrat, mit dem Verhalten und Entscheidungen und auch mit der Kommunikation, zufrieden sein könnten?
    Nur wenn man brüllt, heißt es noch lange nicht, dass man Recht hat oder Recht bekommt.
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  • Georg Ries
    Frau Erhard, der Landrat macht sich selbst das Leben schwer!! Fingerspitzengefühl und wohlüberlegte Statements würden ihm das wesentlich erleichtern!
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  • Walter Stöckl-Manger
    Wer brüllt denn hier? Ihr dröhnendes Schweigen, siehe unten, ist jedenfalls allemal lauter.
    Wie gesagt: Bigotterie.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Wasser am Limit -

    vorgestern war dies hier in der MP zu lesen: https://www.mainpost.de/ueberregional/wissenschaft/dwd-klimawandel-beschleunigt-sich-art-11743553

    aber greifbare Folgen scheint das irgendwie nicht nach sich zu ziehen?

    Ach so, wichtige Persönlichkeiten behaupten ja, den Klimawandel gibt es nicht...
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  • Walter Stöckl-Manger
    Spannend ist hier, wie Eberths Fangirls in teils emotionsgeladen katastrophalem Deutsch sehr sorgsam die knappen und prägnanten Hinweise des Foristen Gerhard Müller umschiffen sowie mittels Werfen vieler Nebelkerzen (beliebiges Beispiel: Aus Trinkwasserschutz und Bergwerk MÜSSEN zusammen gehen wird bauernschlau: KÖNNEN zusammengehen) vergessen machen wollen. Eine Taktik, die ja in Bayern viele Jahrzehnte auch bestens funtioniert hat.
    Hier möchten gewisse Leute gar nicht gern an ihr anderswo, zu den jeweils beauftragten Gutachtern, mit gespielter Entrüstung rausposauntes 'Wes Brot ich ess', des Lied ich sing' erinnert werden.
    Bigotterie als souverän beherrschte Kernkompetenz, herzlichen Glückwunsch!
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  • Jürgen Huller
    Der Herr Landrat weiß offensichtlich nicht, was Professionalität in seiner Position bedeutet. Unabhängig von der Sache, um die es hier geht.

    Als Leiter der Behörde, die die Entscheidung In der Sache zu treffen hat, hat er offiziell Neutralität zu bewahren. Natürlich darf er eine persönliche Meinung haben, sollte diese jedoch bei offiziellen Aussagen für sich behalten.

    Auch jeder Richter kann und wird in seinen Strafverfahren seine eigene Meinung haben, trotzdem muss er im Verfahren Neutralität bewahren. Nur so geht das!

    Seine unqualifizierten Aussagen und die Teilnahme an diesem lächerlichen Werbevideo der Firma Knauf disqualifizieren diesen Mann, sowie auch die anderen Laiendarsteller, für weitere Positionen mit hoher Verantwortung.

    Unprofessionelles Verhalten von Führungspersonal wird auch in Unternehmen mindestens mit Abmahnung oder Jobverlust geahndet.
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  • Hiltrud Erhard
    Ich gehe davon aus, dass sie mit ihren Posts nur ihre eigene Fan Gemeinde beeindrucken wollen.
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  • Christa Bullmann
    Na ja, die Meinung eines Politikers ist genau so viel Wert wie Sand in der Wüste. Absolut überflüssig.

    Ich denke es ist bekannt dass in jedem Land auf fast jeder Ebene Lobbyarbeit von Interessenverfolgern getätigt wird, mal mehr mal weniger.

    Man muss nur aufpassen dass man da nicht drüber stolpert. Ich hinterfrage mal, wie nah ist der Landrat an der Firma Knauf?

    Mit freundlichen Grüßen

    Johannes Bullmann, MPA
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  • Gerhard Müller
    Die Antwort ist einfach: Nikolaus Knauf ist ca. 60 Jahre CSU-Mitglied mit allen Ehrungen, Großspender der CDU (50.000 €, 2/2025, Quelle: www.news.de) und so weiter, noch Fragen nach der Verbindung??
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  • Hiltrud Erhard
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Christa Bullmann
    Danke für die prompte Aufklärung. Hier erübrigt sich jeglicher weiterer Kommentar.

    Mit freundlichen Grüßen

    Johannes Bullmann, MPA
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  • Hiltrud Erhard
    Da haben Sie recht! Schon mal die Spender an die Grünen untersucht?
    Ein Schelm wer Böses denkt...
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  • Hiltrud Erhard
    Wenn man jetzt schon vor lauter Hilflosigkeit eine deklarierte Spende eines Partei Angehörigen Herz ziehen muss, bin ich mal auf die Reaktion gespannt. Bin im Gegenzug die Grünen ihrerseits ihre Spender an eben dem selben Pranger stellen.

    69 Spender mit dem Schnitt 119.000 € sollen doch auch mit der gleichen Vehemenz untersucht werden können.

    https://donation.watch/de/germany/party/GRUENE/donors
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Und wieviel genau hat die Gipsfirma jetzt an die Grünen gespendet?
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  • Hiltrud Erhard
    Zudem liebe Fan Gemeinde, der grüne, wäre es sinnvoll zu erfahren, wie man mit dem grünen Filz bei der Vergabe der Posten der Auslaufmodelle der Ampel umgeht. Ist es ein Versorgung Syndrom oder sind es Gefälligkeiten um diese ab zu sichern?
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  • Johannes Metzger
    und das ist vermutlich nur die Spitze des schwarzen Filzes.
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  • Hiltrud Erhard
    Jetzt kommt etwas Hilflosigkeit durch.
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  • Isabelle Götz
    Wer sagt, dass Trinkwasserschutz und Bergwerk zusammen gehen MUSS hat jede Achtung vor einer gründlichen Risikobewertung verloren.

    Das ist in meinen Augen mehr als unprofessionell. Dass hier viele Landbewohner trotzdem dem Landrat die gebotene Daseinsführsorge vertrauen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Auch bei anderen kritischen Punkten wäre zu unterstellen, dass es wahrscheinlich eher heißt in der Abwägung für das Risiko und nicht für den Schutz. Welchen Punkt auch immer das betrifft.
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  • Hiltrud Erhard
    Trinkwasser,schutz und Bergwerk kann sehr wohl zusammen gehen.
    Ihre Aussage ist populistisch und unprofessionell.
    Wissenschaftlich, technisch und geologisch (und auch logisch) konnte das Risiko bei der Laufzeit nahezu ausgeschlossen werden.
    Es wird nicht besser, wenn man falsches gebetsmühlenartig wiederholt.
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