Für die Ensemblemitglieder der Röttinger Frankenfestspiele war der musikalische Festspiel-Cocktail am Sonntagabend ein willkommener Anlass, um dem Publikum die ganze Breite ihres Könnens zu zeigen. Zugleich war am Konzertabend Gelegenheit für die Zwischenbilanz einer Saison, die von der Pandemie gezeichnet war. Die Bilanz fällt durchaus positiv aus: Die Karten für die restlichen Spielzeit sind praktisch ausverkauft.
Moderator Daniel Ebert, als Götterbote in der Operette "Orpheus in der Unterwelt" zu sehen, verteilte artig Komplimente an die Festspielstadt. "Es ist wunderbar, hier zu arbeiten - dieses Urlaubsgefühl . . .", schwärmte er. Ähnliches unterstreicht auch Rebecca Lara Müller, besetzt in der Komödie "Ziemlich beste Freunde". "Alle sind so herzlich hier, im Ensemble und auch im Ort", sagte sie
Die melodische Weltreise, die Daniel Ebert dem Publikum angekündigt hatte, führte unter der musikalischen Leitung von Rudi Hild schließlich quer durch alle möglichen Genres – von Puccinis Opernarie "O mio babbino caro", meisterlich vorgetragen von Lisa Ziehm, bis zu Ingo Insterburgs Ulk-Ballade "Ich liebte ein Mädchen", der sich Pascal Simon Grote im Hippie-Outfit angenommen hatte.
Der Song "I will survive" – Ich werde überleben – von Gloria Gaynor, den Nina Basten vortrug, darf durchaus als Botschaft verstanden werden, nachdem die Frankenfestspiele im Vorjahr wegen Corona komplett abgesagt werden mussten. Zu den weiteren Höhepunkten zählten die emotionsgeladene Interpretation des Folk-Traditionals "House of the rising sun" von Björn Boreschs, Protagonist im Musical "Sugar -Manche mögen's heiß". Ingo Brosch, Hauptdarsteller in "Ziemlich beste Freunde", begeisterte mit dem Song "Where are we now" von David Bowie.
Mit dem bisherigen Verlauf der Frankenfestspiele ist Intendant Lars Wernecke rundum zufrieden. "Wir sind alle so froh, dass wir wieder spielen können", sagt er. Auch wenn heuer im Burghof wegen des Abstandsgebots nur rund ein Drittel der früheren Zuschauer sitzen und die Reihen deshalb locker besetzt sind.
Eine Folge der reduzierten Zuschauerzahl: Alles Vorstellungen sind nahezu ausverkauft. Lediglich für die Operette "Orpheus" gibt es noch ein paar freie Karten, sagt die Leiterin des Festspiel-Büros, Evelyn Fischer. Für die übrigen Inszenierungen kann man sich höchstens auf eine Warteliste setzen lassen und auf Stornierungen hoffen. Immerhin sei es gelungen, für das Musical "Sugar" noch einen Zusatztermin am Montag, 9. August, anzubieten. Dafür gibt's auch noch Karten.
Die Stücke für 2022 stehen fest
Für Lars Wernecke bleibt die Hoffnung auf eine ungestörte Spielzeit 2022. Das Programm dafür stehe seit wenigen Tagen fest, ließ er das Publikum wissen. Zu sehen ist dann das Musical "Zorro" mit der Musik der "Gypsy Kings", die Operette "Das Wirtshaus im Spessart", eine musikalische Räuberpistole mit ausdrücklich fränkischen Bezügen, und die Kriminalkomödie "Baskerville" von Ken Ludwig nach einem Roman "Der Hund von Baskerville" von Arthur Conan Doyle. In diesem Jahr laufen die Frankenfestspiele noch bis zum 22. August.
Kartenanfragen unter Tel: (0 93 38) 97 28-55 oder www.frankenfestspiele.de.