Mit dem symbolischen ersten Spatenstich für einen neuen Großparkplatz im Norden des Giebelstadter Ortszentrums fiel zugleich der Startschuss für eine umfassende Neugestaltung des Ortseingangs. Die Verkehrsberuhigung im Umfeld von Grundschule und Kindergarten, neue Parkflächen für Anwohner und Kunden, aber auch die geplante Dreifach-Sporthalle stehen damit unmittelbar im Zusammenhang. Für die städtebauliche Entwicklung misst die Gemeinde der Maßnahme große Bedeutung bei.
So sieht es laut einer Pressemitteilung auch Daniela Kircher, Leiterin des Sachgebiets Städtebauförderung an der Regierung von Unterfranken, durch die die Gemeinde in ihrer städtebaulichen Entwicklung finanziell und beratend unterstützt wird. 150 Pkw-Stellplätze entstehen in dem begrünten Areal. Die Kosten dafür betragen rund 1,5 Millionen Euro. 60 Prozent der förderfähigen Kosten steuert die Städtebauförderung bei.
Der neue Parkplatz ist Teil einer größeren, das gesamte Umfeld der Grundschule umfassenden Rahmenplanung. Der Grundstein dazu war bereits vor sechs Jahren mit einem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept, kurz ISEK, gelegt worden. Dieser Maßnahmenkatalog beinhaltet unter anderem die verkehrliche Verbesserung innerorts, insbesondere in der Schulstraße.
Ideenwerkstatt mit Planern und Bürgern
2018 entwickelten Bürger und Planer in einer Ideenwerkstatt gemeinsam mit Gemeinderat und Verwaltung die planerischen Konzepte. Insbesondere sollte die Schulstraße, in der täglich Schul- und Kindergartenkinder aufeinandertreffen, beruhigt werden, vor allem mit Blick auf den Bus- und privaten Schulverkehr. Zudem hatte sich der Gemeinderat dazu entschlossen, die kleine und sanierungsbedürftige Schulturnhalle abzureißen und durch eine Dreifach-Sporthalle zu ersetzen, die auch dem Vereinssport offen steht.
Der Schülerverkehr soll künftig über den neuen Großparkplatz führen. Zugleich soll damit die angespannte Parksituation im Ortskern verbessert werden. Laut Bürgermeister Helmut Krämer seien in den letzten Jahren zwar kleinere Parkflächen im Umfeld des Rathauses hinzugekommen, noch immer gebe es aber zu wenig Parkplätze für die Kunden und Mitarbeiter von Geschäften, Praxen und Büros.
Alter Gutshof als neuer sozialer Treffpunkt
Hinzu kommen die Pläne für die künftige Nutzung des benachbarten Gutshofs. Die beiden Eigentümerinnen möchten das ehemalige Gut zu einem sozialen Treffpunkt mit Angeboten für Kultur und Nahversorgung entwickeln. Außerdem gibt es Überlegungen, in nächster Nähe ein Ärzte- und Gesundheitszentrum anzusiedeln.
Laut Daniela Kircher flossen bislang seit 1987 rund 1,25 Millionen Euro aus Mitteln der Städtebauförderung an den Markt Giebelstadt. Durch die Förderung für den Großparkplatz wird diese Summe deutlich gesteigert. Die hohen Kosten von rund 1,5 Millionen Euro für 150 Stellplätze setzt die Gemeinde in Relation zu gestalterischen und ökologischen Ansprüchen.
60 Bäume und doppelt so viele Sträucher
So sollen auf dem Gelände insgesamt 60 Bäume und doppelt so viele Sträucher gepflanzt werden. Die Stellflächen werden mit einem versickerungsoffenen Pflaster befestigt. Integriert werden eine Haltestelle für die Schulbusse sowie eine sogenannte Kiss & Ride-Zone, in der Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, diese sicher aus- und einsteigen lassen können.
Mitte September soll der Großparkplatz fertig sein, wie Stefan Schirm vom Bauamt der Gemeinde auf Anfrage mitteilt. Gleichzeitig beginnen in diesen Tagen die Bauarbeiten an der neuen Dreifach-Sporthalle. Einen günstigen Winter vorausgesetzt, soll der Rohbau bis Februar 2022 stehen.
"...Kiss & Ride-Zone, in der Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen,..." wenn ich das schon lese. Besser wäre ein temporäres Einfahrverbot zwischen 7.30 Uhr und 8 Uhr und noch mal zwischen 13 Uhr und 13: 30 Uhr in alle Straßen, in denen Schulen sind. Was da verkehrsmäßig vor manchen Schulen abgeht, ist haarsträubend. Dass da nicht mehr Kinder zwischen all den Blechkisten unter die Räder kommen, Grenzt schon fast an ein Wunder.
Spätestens, wenn Jugendliche die Fläche als Treffpunkt zum "Kiss'en" and gelegentlichen "Ride'n" entdecken und neben Lärm und Geschrei sich überall Scherben von Glasflaschen und Müll türmen, wird sich manche die Augen reiben und überlegen, was man als nächstes tun kann.
Perfektionismus ist der Feind des Guten
Wir verstricken uns derzeit total.
Kiss & Ride -Zone
Mann oh Mann.
Wie Mitforist bauri weiter oben korrekt anmerkt: auch die Zuschüsse sind Steuergeld, auch wenn Behörden gerne von "Eigeninvestition" und "Zuschüssen" reden. Am Ende ist es alles Steuergeld und es sollte sorgsam mit umgegangen werden. In vielen Kommunen werden irgendwelche Nonsensprojekte umgesetzt, weil es Zuschüsse gibt, egal, ob man's braucht, oder nicht.