Es raschelt noch immer im Würzburger Ringpark. Bereits Anfang des Jahres hat diese Redaktion darüber berichtet, dass Würzburg ein Rattenproblem hat. Und auch über ein halbes Jahr später scheint die Stadt dieses Problem nicht in den Griff bekommen zu haben, denn noch immer werden regelmäßig die kleinen Nagetiere gesichtet. Hat die Bekämpfung nichts gebracht?
Doch, meint Stadtsprecher Christian Weiß auf Anfrage dieser Redaktion. "Unserer Erfahrung nach ist die Population in den letzten Monaten stark zurück gegangen." Dennoch seien an den "Hotspots" - wie den Ringpark - nach wie vor Ratten zu sehen und auch bei den regelmäßigen Kontrollen der Köderboxen werde noch immer eine Annahme der Köder festgestellt.
Stadt reagierte mit Rattenköderboxen
Anfang des Jahres reagierte die Stadt auf das Rattenproblem, indem sie Kanäle mit Giftködern bestückte und über der Erde Kästen mit Ködern aufstellte. Die Hochsicherheits-Rattenköderboxen werden mit 30 Zentimeter langen Erdnägeln im Boden befestigt. Ratten und Mäuse gelangen durch eine runde Öffnung ins Innere der Box, Kinderhände oder Hundeschnauzen nicht.
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Dass im Sommer vermehrt Ratten zu sehen sind, sei normal, weiß Alexander Münzel von der Schädlingsbekämpfungsfirma APC, die unter anderem auch in Würzburg tätig ist. "Bei fast allen wildlebenden Tieren beobachten wir, wie sich ihre Populationen in den Sommermonaten aufbauen und im Winter wieder dezimieren", weiß er. Begrenzende Faktoren seien meistens das Nahrungsangebot sowie die Kälte. Trotzdem finden Ratten besonders in Städten mitunter im Winter genügend Nahrung, um die Individuenzahl aufrecht zu erhalten und in der Kanalisation finden sie einen geeigneten Rückzugsort, falls es draußen zu kalt werde.
Gründe für verstärktes Rattenaufkommmen sind vielfältig
In Würzburg zeichne sich ein ähnliches Bild ab, wie in anderen Städten auch. So "haben wir auch in Würzburg manchmal ein stärkeres Aufkommen an Ratten in einzelnen Stadtbereichen." Da sich solche Phänomene oft auch nicht auf die gesamte Stadt erstrecken, liegt die Vermutung nahe, so Münzel, dass es sich um kleinere, meist unabsichtliche Veränderungen in den Bereichen handelt.
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Die Gründe seien auch hier sehr vielfältig und: "Man muss sich das im Einzelfall genau ansehen." Bekannt für einen Zusammenhang mit dem vermehrten Auftreten von Ratten sind beispielsweise Baustellen, insbesondere dann, wenn die Kanalisation mit betroffen ist. Aber auch ein geänderter Turnus zur Leerung von öffentlichen oder privaten Mülltonnen, Änderungen in der Grünpflege oder in der Zulassung von Hunden in Grünanlagen, ein erhöhtes Aufkommen von Nahrungsmittelresten in Parks - was auch als eine indirekte Folge eines warmen Sommers gedeutet werden kann, da sich Menschen dann besonders gerne draußen aufhalten und Müll hinterlassen - können Gründe sein.
Münzel: Die Stadt muss regelmäßig die Kanalisation spülen
Wie eine Leserin berichtet, könne sie "nie durch den Ringpark laufen, ohne eine Ratte zu sehen." Besonders vor den weißen Tieren empfinde sie großen Ekel. Doch laut Stadtsprecher Weiß gebe es keine Gründe, die Bekämpfung weiter zu intensivieren.
Alexander Münzel hat da ein paar Tipps, wie man als Privatperson gegen ein vermehrtes Rattenaufkommen wirken kann. Entscheidend sei, das vorhandene Nahrungsangebot für die Tiere möglichst klein zu halten. "Keine Nahrungsmittelreste offen wegwerfen oder liegen lassen, Mülleimer möglichst so gestalten, dass Ratten nicht hinein können und Mülleimer- und tonnen nicht zu voll werden lassen." Der Stadt rate er, die Kanalisation regelmäßig spülen zu lassen und essbaren Grünabfall, wie beispielsweise Haselnüsse, im Herbst aus den Parkanlagen zu entfernen.
Widerstand gegen Bekämpfung hat nachgelassen
Doch in Würzburg gab es zusätzlich noch ein weiteres Problem: Wie Stadtsprecher Weiß Anfang des Jahres bestätigte, gab es Widerstand gegen die Rattenbekämpfung. So wurden im Ringpark mehrmals Köderboxen unbrauchbar gemacht. Außerdem wurde im Parkbereich am Sanderring immer wieder Getreide ausgestreut. Zwischenzeitlich hatte die Stadt Schilder aufgestellt, die darauf aufmerksam machten, dass die Vergiftung von Ratten notwendig ist. Hat dies etwas gebracht?
"Ein Zerstören der Köderboxen beobachten wir nicht mehr", sagt Weiß. Nach wie vor werden aber Füttermittel wie Getreide und Äpfel ausgestreut. "Wir gehen aber davon aus, dass dies für andere Tiere gedacht ist." Weiß spricht von Vögeln oder Enten. Doch auch "wenn es gut gemeint" sei, sollte man dies unbedingt sein lassen, so der Stadtsprecher. Da dies im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen für die Ratten ist.
Das wird mit Sicherheit nicht gelingen, diese Tiere sind schlau.
auch noch füttert, dann wird man die Ratten nie los.
Die städtischen Hauskatzen werden sicher auch nicht mehr solche Jäger sein,, wie die Haus- und Hofkatzen meiner Eltern. Da hatten Ratten, die sich auf den Hof verirrt hatten, kein langes Leben mehr.
ist ein bisschen *unglücklich !
(Bei der Bezeichnung "Ratten.... denken sicherlich "manche nicht an Vierbeiner ! )
Herzliche Grüße
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management