Wo Menschen leben, sind Ratten meist nicht weit entfernt. In Würzburg jedoch nehmen diese Vierbeiner überhand und es muss, wie bereits berichtet, mit Fallen dagegen angekämpft werden. Ratten tummeln sich in der Kanalisation, auf Grünflächen wie dem Ringpark oder an Mülltonnen. Und auch an Spielplätzen wurden sie gesichtet. Anwohner eines Spielplatzes im Stadtteil Frauenland sprechen sogar von einer "Ratten-Epidemie". Eine Gefahr für Kinder? Nein, meint die Stadt. An ein Schließen der Spielplätze wird laut Stadtsprecher Christian Weiß nicht gedacht.
"Wir reden hier von Tieren, die auch zuhause gehalten werden", sagt Weiß im Gespräch mit dieser Redaktion. Doch freilaufende Ratten können laut Veterinäramt eine Vielzahl von Krankheitserregern übertragen, so beispielsweise Salmonellen, das Hantavirus oder Cholera. Am 20. März ist kalendarischer Frühlingsanfang, und auch jetzt schon gab es viele Sonnentage, die viele Familien und Kindergärten raus ins Freie und vor allem auf Spielplätze zieht. Kinder spielen im Sand, sitzen darin, nehmen diesen auch oft in den Mund - von Eltern oder Erziehern kann das schlecht kontrolliert werden. Befinden sich dann Exkremente von Ratten auf dem Spielplatz, kann dies extrem gesundheitsgefährdend für die Kinder sein.
Ein Risiko für die Gesundheit seien Ratten jedoch laut dem Pressesprecher nicht. Zumindest solange man gewisse Verhaltensmaßnahmen beachtet. "Generell sollten Eltern deshalb ihren Kindern frühzeitig vermitteln, dass sie zurückhaltend im Umgang mit freilebenden wie toten Tieren und deren Hinterlassenschaften sein sollen." Hierbei sollten Kinder vor allem darauf achten, Ratten, deren Kadaver oder Köderboxen nicht zu berühren. Außerdem sollten keine Lebensmittelreste auf Spielplätzen und anderen öffentlichen Orten hinterlassen werden.
Die Köderboxen an sich seien nach Aussage des Stadtsprechers aber keine Gefahr für Kinder. Sie seien so konstruiert, dass die darin vorhandenen Köder nicht von außen erreicht werden können.
Kindergärten sehen das locker
Auch in Würzburger Kindertageseinrichtungen ist das Problem bekannt. Deshalb auf den regelmäßigen Spielplatzbesuch verzichten möchte jedoch niemand. "Bislang haben wir noch keine Ratten gesichtet", sagt Monika Kauth, stellvertretende Leiterin der Kita St. Anna an der Würzburger Residenz. "Wir sind aber besonders aufmerksam." Und wenn sie eine Ratte sehen, dann würden die Kinder auch sofort über den Umgang mit Ratten und deren Hinterlassenschaften aufgeklärt.
Im Kindergarten an der Löwenbrücke kennt man das Problem mit den Nagetieren. "Wir haben sogar selbst welche im Garten", sagt eine Erzieherin der Kinderkrippe. Die Kindergartenleitung habe Rattenfallen aufgestellt, "wir meiden deshalb aber nicht unseren Spielplatz."
Im Kindergarten und der Kinderkrippe des Elisabethenheims waren Ratten bislang noch kein Thema. "Zumindest noch nicht", sagt Bereichsleitung Cornelia Eger auf Anfrage. Auch dort geht man mit den Kindern ab und an auf den Spielplatz im Ringpark, wo Ratten besonders häufig gesichtet wurden. "Die Kinder wissen schon, dass sie die nicht anfassen dürfen." Sobald Ratten aber auffallen, werden auch hier die Kinder im richtigen Umgang geschult.
Die Rattenbekämpfung dauert noch an
Dem Gartenamt liegen aktuell keine Meldungen vor, dass auf Spielplätzen Ratten gesehen wurden. "Auch beobachten die städtischen Mitarbeiter keine Rattenbauten", so Christian Weiß. Die Schilder, mit denen die Stadt über die laufende Rattenbekämpfung im Ringpark informiert hat, wurden vor kurzem jedenfalls entfernt. "Lassen Sie Kinder nicht unbeaufsichtigt und führen Sie Haustiere an der Leine", war darauf zu lesen. Doch die Rattenbekämpfung ist noch nicht vorbei. "Aktuell ist das Rattenaufkommen noch hoch. Das Gartenamt hofft aber, dass in den nächsten Wochen die Population abnimmt."
Wer Ratten sichtet oder andere Anzeichen eines Befalls, wie etwa Rattenkot, bemerkt, sollte dies dem Gartenamt melden: Tel.: (0931) 37 49 11.
"Hierbei sollten Kinder vor allem darauf achten, Ratten, deren Kadaver oder Köderboxen nicht zu berühren."
versteht ein zwei Jähriger im Sandkasten sicher schon.
Man muss sich z.B. nur mal auf Pausehöfen oder an Stellen am Main bzw, in Anlagen, an denen die vermeintliche "Intelligenz" Mittag macht oder auch im Umkreis von Kiosken umsehen : eine Schande, wenn man Glück hat, landen kaum angebissene Lebensmittel gerade noch im Abfallkorb, oft aber auch daneben.