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Würzburg/Berlin
Putin-Freund Gerhard Schröder: Auch die Würzburger SPD macht Druck
Wegen seiner Lobbyarbeit für staatliche russische Energiekonzerne gerät der Altkanzler in der eigenen Partei unter Druck. Auch sein steuerfinanziertes Büro sorgt für Kritik.
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder 2005 im Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die beiden Männer gelten als alte Freunde.
Foto: Vasily Fedosenko, dpa | Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder 2005 im Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die beiden Männer gelten als alte Freunde.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:25 Uhr

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder gerät im Zuge des Kriegs in der Ukraine auch in seiner eigenen Partei unter Druck: Seit dem Wochenende mehren sich Stimmen in der SPD, die den 77-Jährigen auffordern, seine Posten in russischen Staatsunternehmen niederzulegen. Am Montag forderte die Würzburg-SPD Schröder auf, "seine hochdotierte Lobbyarbeit bei russischen Gas- und Ölversorgern umgehend zu beenden".

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Schröder gilt als langjähriger Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er ist zudem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft und hat Führungspositionen bei den Pipeline-Projekten Nord Stream und Nord Stream 2. Die Erdgasleitungen durch die Ostsee verbinden Russland und Deutschland, die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 wurde nach dem russischen Angriff auf die Ukraine von der Bundesregierung auf Eis gelegt. Zuletzt war Schröder aufgefallen, weil er vor dem Angriff Russlands ukrainische Forderungen nach Waffenlieferungen als "Säbelrasseln" kritisierte.

In einer Pressemitteilung erklärt nun die Würzburger SPD-Vorsitzende Freya Altenhöner, Putin trage "in seinem Wahn Tod, Leid und Krieg in die Ukraine und nimmt in Kauf, dass sein eigenes Land ins Unglück stürzt". Für die Würzburger SPD sei es "schwer erträglich, wenn ein ehemaliger sozialdemokratischer Bundeskanzler ungeachtet der eklatanten Verletzungen des Völkerrechts und der Menschenrechte dem Regime eines Aggressors weiter willfährig dienen will".

Unterfranken-SPD: "Keinen Nebenkriegsschauplatz aufmachen"

Wenn Schröder "tatsächlich noch etwas an den Werten der Sozialdemokratie liegen sollte", ergänzt die stellvertretende Vorsitzende Lore Koerber-Becker, müsse er "umgehend seine Tätigkeit als Berater und im Aufsichtsrat von russischen Staatsunternehmen beenden". Ansonsten müsse "die Bundespartei die erforderlichen Konsequenzen ziehen", fordert Koerber-Becker. Am Samstag waren vor einer Rede Altenhöners auf der Anti-Kriegs-Kundgebung in Würzburg "Schröder raus aus der SPD"-Rufe zu hören gewesen.

Bereits am Samstag hatte SPD-Chef Lars Klingbeil "ein klares Verhalten" von Schröder gefordert. Bei Facebook schrieb er: "Dieser Krieg geht einzig und allein von Putin aus." Deshalb könne es nur eine Schlussfolgerung geben: "Mit einem Aggressor, mit einem Kriegstreiber wie Putin macht man keine Geschäfte. Als Bundeskanzler a.D. handelt man nie komplett privat." Es sei "überfällig, die geschäftlichen Beziehungen zu Putin zu beenden", so Klingbeil. "Das erwarte ich unmissverständlich."

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Angesprochen auf die Diskussion um den Altkanzler, schlägt der unterfränkische SPD-Vorsitzende Bernd Rützel ruhigere Töne an. "Er sollte seine Haltung überdenken und es wäre nur konsequent, wenn er seine Ämter ruhen lassen würde", sagt der Bundestagsabgeordnete aus Gemünden (Lkr. Main-Spessart). Aber: "Wir haben in Berlin gerade eine Sitzung nach der anderen. Da ist Putin Thema, mögliche Flüchtlinge, die Unterstützung unserer Bundeswehr." Das seien die wichtigen Fragen, sagt Rützel. "Damit will ich Gerhard Schröder nicht in Schutz nehmen, aber ich will auch keinen Nebenkriegsschauplatz aufmachen."

Steuerzahler zahlt im Jahr 407.000 Euro für Schröders Büro

Unterdessen wurde auf der Internet-Plattform change.org aus CDU-Kreisen eine Petition mit der Forderung gestartet, die staatliche Finanzierung des Büros des ehemaligen Kanzlers zu beenden. Medienberichten zufolge beliefen sich allein die Personalkosten in Schröders Büro im vergangenen Jahr auf 407 000 Euro. Die Petition haben bis Montag knapp 10 000 Personen unterzeichnet.

 
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  • mppthi
    an Acquario meinst Steinmeier ändert was ????10 Jahre vergangen seit Wulf!!!
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  • mppthi
    an Acquario meinst Steinmeier ändert was ????10 Jahre vergangen seit Wulf!!!
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  • ch-osswald@t-online.de
    Herr Rützel: Bitte nicht wegducken und Ausflüchte suchen, zeigen Sie klare Kante und positionieren Sie sich öffentlich und eindeutig zu/gegen Herrn Schröder ! Das sind Sie den Menschen in der Ukraine schuldig.
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  • familie.diener@gmx.net
    Jetzt spielt die S P D den Moralapostel !
    jahrelang hat man stillschweigend und gerne das Geld der Klima -Stiftung angenommen
    und besonders Frau Schwesig hat dies jahrelang gefördert und unterstützt .
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  • margarete-leleithner-fife@web.de
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  • ub-ejournals@uni-wuerzburg.de
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  • robert.erhard@gmx.de
    Jämmerliche SPD!
    Eine Reaktion auf Grund des Druckes der Presse hat man im Bund seine Haltung geändert!

    Nach dem Samstagsbrief in der MP muss nun die fränkische SPD sich auch mal zu Wort melden und sich endlich auch distanzieren!

    Eine scheinheilige Trittbrettfahrer Reaktion!
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  • b.werthmann@web.de
    Herr Rützel, ich fordere Sie hiermit auf, in Sachen "Gerhard Schröder" eine klare Position zu beziehen. Sie vertreten unseren Landkreis Main-Spessart und damit auch Unterfranken im deutschen Bundestag. Das ist kein, wie Sie es nenne, "Nebenkriegsschauplatz", sondern eine traurige Tatsache, die man nicht tolerieren kann. Distanzieren Sie sich klar von einem "deutschen geldgierigen Oligarchen", der noch dazu die Frechheit besitzt, Altkanzlerpension zu beanspruchen, obwohl er gutes Geld in Russland bezieht(nach unbestätigten Angaben bis zu 600.000€ im Jahr)
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  • Oreus
    Die Sache ist doch eigentlich ganz einfach:
    In den von der EU beschlossenen Sanktionen geht es darum, Putin-Vertrauten, wie z.B. diversen Oligarchen, die Konten einfrieren zu lassen. Nirgendwo wurde geschrieben, dass es dabei immer nur um Russen geht. Auch Schröder ist ein Putin-Vertrauter. Deswegen sollten diese Sanktionen auch für Ihn gelten, ungeachtet seines ehemaligen Kanzlerpostens.
    Er sollte für Deutschland heute eine "Persona Non Grada" sein, und auch seine Privilegien als ehemaliger Kanzler verlieren! Er hatte ja inzwischen lange genug Zeit, sich von Putin zu distanzieren...
    Und nur mal so: Seine Gehalts-Schecks aus Russland belaufen sich auf derzeit ca. 1 Million € pro Jahr!
    Ich sehe keinen einzigen Grund mehr, dass man Ihn von den Sanktionen ausschließen sollte.
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  • reutjo
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • lawyer007
    Gerhard Schröder hat seine Chance, moralisch und menschlich richtig zu handeln, bereits endgültig verpasst. Seine Reputation hat er sowohl als Bundeskanzler a.D. als auch als Privatmann nachhaltig auf Dauer verloren. Offenbar kommen hier zwei Dinge zusammen: grenzenlose Geldgier und eine pathologische Faszination für schwere Jungs und das Böse. Fühlt sich der nicht gerade durch Großwuchs auffallende Schröder in der Nähe solcher „Recken“ selbst stärker, cooler, mächtiger oder beschützt? Das wäre eine Denke wie auf dem Schulhof! Für mich ist Gerhard Schröder nur ein gänzlich charakterloser Mensch. Seine etwaigen Verdienste für unser Land sind mir angesichts des Schlächters, an dessen Seite er weiterhin steht, völlig schnuppe. Die zählen gar nichts mehr!
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  • rasputin32
    Kohl war mit Gorbtschow in der Sauna, das hat mit zur Einheit geführt.
    Schröder hat Kontakt mit Putin gesucht und Freundschaft geschlossen.
    Das Persönliche und Kontakte hat man alles eingestellt.

    Das Ergebnis sieht man jetzt.
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  • Lebenhan1965
    @ rasputin

    Putin mit Gorbatschow zu vergleichen ist aber schon sehr abwegig. Also Putin ist mit Sicherheit nicht so friedenswillig wie Gorbatschow.
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  • deweka
    Die einzige Gemeinsamkeit dürfte der Glaube an die SU sein.

    Gorbatschow war naiv zu glauben die SU mit Reformen und Autonomiezugeständnissen retten zu können. Er hat allerdings nie versucht mit aller Gewalt die Auflösung zu verhindern.

    Putin ist naiv zu glauben dass die meisten ehemaligen Sowjetbürger die SU zurückhaben wollen.
    Er versucht die SU oder ein SU-ähnliches Gebilde mit aller Gewalt zuschaffen.
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  • rasputin32
    Wo ist da ein Vergleich Gorbatschow - Putin.
    Es wurde miteinander gesprochen, und nicht an einem 6 m langen Tisch.
    Auch nicht wie Biden und Putin seit Dezember: Rußland greift Ukraine an - wir greifen Ukraine nicht an.
    Früher hat man deutsche Prinzessinen an den Zarenhof verheiratet und die Kriegsgefahr gebannt.
    Heute möchte die USA Rußland mit Kuba gleichstellen.
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  • Margarete-wuestner@web.de
    Wie muss es den Rentnern gehen, die diese Berichterstattung über unsere gewählten raffgierigen Politiker lesen, die sich nach ihrer Amtszeit grosszügig an Steuergeldern bedienen.
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  • g93444
    Man sollte die Zahlungen an Ex-Kanzler an das Einkommen koppeln. Wer über einen bestimmte Betrag als Einkommen hat, sollte nicht mehr vom Steuerzahler subventioniert werden. Ich geh davon aus, dass Gerhard S. sein russischen Einkommen in Deutschland versteuert, das zuständige Finanzamt kann das also beurteilen.
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  • mppthi
    Schröder wird schon seit 16 Jahren Fürstlich entlohnt-Merkel ein Paar Monate . Bei Wulf machte man sich gedanken aber bei Gauck und Steinmeier sind wieder eingeschlafen waren ja nicht bei der CDU! Ja die Heuchler !!!
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  • Winfriedvath@web.de
    Steinmeier ist aber noch im Amt.
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  • waldemarthurn@freenet.de
    Jeder macht sich die Taschen voll wenn er kann.
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