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Hettstadt/Greußenheim
"Prophetin" des Universellen Lebens ist tot: Gabriele Wittek im hohen Alter gestorben
Gerüchte um ihren Tod gab es immer wieder. Nun ist Gabriele Wittek, die selbsternannte "Posaune Gottes", gestorben. Ihre Glaubensgemeinschaft UL besteht fort.
'Prophetin' Gabriele Wittek, die Gründerin des Universellen Lebens (UL),  ist tot.
Foto: Suchefort/MP | "Prophetin" Gabriele Wittek, die Gründerin des Universellen Lebens (UL),  ist tot.
Benjamin Stahl
 und  Dorothea Fischer
 |  aktualisiert: 31.10.2024 02:41 Uhr

Gabriele Wittek, die Gründerin der umstrittenen Sekte "Universelles Leben" (UL), ist tot. Am Mittwoch bestätigte die Verwaltungsgemeinschaft Hettstadt (Lkr. Würzburg) auf Nachfrage der Redaktion entsprechende Gerüchte, die seit einigen Tagen kursierten. Zum genauen Todestag der selbsternannten "Prophetin" wurde zunächst nichts bekannt. Geboren wurde sie am 7. Oktober 1933, also vor 91 Jahren.

"Posaune Gottes": Im Kontakt mit Engeln, Jesus, Außerirdischen und Gott

Wittek stammt aus dem schwäbischen Wertingen, Ende der 1960er Jahre war sie nach Würzburg gezogen. Ab 1975 will sie mit Engeln, Außerirdischen, Jesus Christus und Gott-Vater in Kontakt gestanden haben. Anhängerinnen und Anhänger der "Posaune Gottes", wie Wittek sich selbst nannte, versammelten sich zunächst in sogenannten "Christuszellen" in Würzburg und Nürnberg. 1977 schlossen sie sich zum "Heimholungswerk Jesu Christi" zusammen, das 1984 in "Universelles Leben" umbenannt wurde.

Kritiker und Aussteiger werfen dem UL totalitäre Strukturen vor und sprechen von finanzieller und psychischer Ausbeutung. Jahrelang gab es zudem heftige Auseinandersetzungen um Grundstückskäufe und Ansiedlungen, vor allem in Hettstadt und Greußenheim im Landkreis Würzburg. 

Heute existiert im Umfeld des UL ein kaum überschaubares Geflecht von wirtschaftlichen Unternehmen. Dazu zählen diverse Landwirtschaftsbetriebe wie das Hofgut Lumee-Sophia in Greußenheim, Bio-Supermärkte mit eigenen Produkten wie die "Lebe gesund"-Läden in Würzburg und Umgebung sowie im Landkreis Main-Spessart ein Einkaufszentrum, medizinische Einrichtungen oder eine Privatschule.

Gerüchte über den Tod der UL-Gründerin gab es schon lange

Wittek zog sich im Laufe der Jahre immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Zuletzt soll sie abgeschottet entweder auf dem UL-Hofgut bei Greußenheim oder in Michelrieth (Lkr. Main-Spessart), wo das UL unter anderem Seniorenunterkünfte betreibt, gewohnt haben. Schon vor mehr als zehn Jahren war in der Region spekuliert worden, ob sie noch lebt. Was ihr Tod für das UL bedeutet, ist unklar. Die operative Leitung – vor allem im wirtschaftlichen Bereich – hat Wittek längst in andere Hände gelegt.

Eine seltene Aufnahme: Gabriele Wittek im Juli 2008 in einer dunklen Limousine mit Chauffeur im Landkreis Main-Spessart.
Foto: Daniel Peter | Eine seltene Aufnahme: Gabriele Wittek im Juli 2008 in einer dunklen Limousine mit Chauffeur im Landkreis Main-Spessart.

Aus religiöser Sicht scheint sie jedoch für die Glaubensgemeinschaft nicht ersetzbar. Für ihre Anhängerschaft war Wittek die größte Prophetin nach Jesus selbst – mit ihr sei auch "die Tradition der großen Propheten beendet".

Er sehe "bisher keinen 'prophetischen Nachwuchs', der das Weltanschauliche weiterentwickelt", sagte jüngst Jürgen Lohmayer, Weltanschauungsbeauftragter der Diözese Würzburg. Stattdessen werde Wittek immer stärker überhöht, meint sein evangelischer Kollege Matthias Pöhlmann. So habe man all ihre sogenannten Prophezeiungen in zahlreichen Büchern und auf Tonträgern festgehalten. Aufgenommen und aufgeschrieben als Glaubensgrundsätze für alle Zeit.

UL äußert sich nicht zu Witteks Tod

In Greußenheim deutete am Mittwoch zumindest auf den ersten Blick nichts auf den Tod Witteks hin. Auch am "Zelt Gottes", einem riesigen Kuppelbau, den das UL in Altfeld (Lkr. Main-Spessart) errichtet hat, und an der angrenzenden "Sophia Bibliothek", in der sich UL-Literatur und Werke Witteks aus fünf Jahrzehnten finden, wehten weder die Fahnen auf halbmast, noch trugen sie Trauerflor.

Das "Universelle Leben" äußerte sich auf Anfrage der Redaktion nicht zum Tod seiner "Prophetin". Auch auf den Internetseiten der Glaubensgemeinschaft gab es keine entsprechende Meldung.

 
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  • Barbara Fersch
    ...wo das Geld nur her kommt !!!?
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  • Klaus Fiederling
    keine Frage, liebe Frau Fersch, vieles aus der Schweiz. Führende
    Bosse des UL haben dicke und fette BMW's oder Mercedes. Da fließen schon einige Milliönchen. Das Geschäft in Altfeld läuft auch nicht schlecht. war vor Jahren schon mal aus Neugierde dort.
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  • Fabian König
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  • Thomas Hemmerich
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  • Klaus Fiederling
    möge auch sie ihren Frieden, vorallem ihren inneren Frieden, gefunden haben.
    Anfangs gab es ja um diese Sekte morts Wirbel vor allem in und um Greußenheim und Altfeld. Vielleicht löst sich das Problem UL dann von selbst auf. In Hettstadt sind ja schon seid Jahren viele Häuser wieder leer weil manche doch den rechten Weg erkannt haben und der des UL nicht der rechte Weg ist. Ruhe sie in Frieden.
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  • Irene Sowa
    Die private Schule vom Universellen Leben läuft besser denn je da löst sich erst mal gar nix auf. Und auch andere Institutionen laufen da hervorragend…
    an Kohle/ Unterstützung fehlts da nicht…
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  • Irene Sowa
    Verfasser V Sowa
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  • Klaus Fiederling
    Ihren Worten nach zu urteilen, sind Sie eine "Freundin" des UL,
    mag sein, aber wenn eine Gemeinschaft mal "Führungslos" ist,
    das ist ja nun mal so ohne Frau Wittek, der Kopf des UL, dann muß dieses System sich neu zusammenraufen. das kann dauern, und in diesem Falle: bestens zum zusammenbruch führen, hoffen wir das beste!
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  • Holger Köhler
    Wie kann man nur solch scheußliche Worte finden, Herr Fiederling? Ihr erhoffter Zusammenbruch der Gemeinschaft tönt widerlich!

    Frau Sowa wohnt übrigens genauso wie meine Person in einem Dorf, in dem man sich schon lange mit den Urchristen im Universellen Leben „zusammengelebt“ hat. Wie in jeder Lebenslage gilt auch hier, dass man sich ja „nicht heiraten muss“. Allerdings muss ich offen zugeben, dass mir viele Mitbürger, die dem Universellen Leben nahestehen, deutlich angenehmer sind, als manche einheimische Mitbürger.

    Möge Frau Wittek ihren Frieden finden und ihre Wegbegleiter das Werk in ihrem Sinne weiterführen.
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