In zwei Pressemitteilungen begründen Gegner und Befürworter der Pläne der Stadtverwaltung, die Plattnerstraße, den Sternplatz und den Bruderhof in eine Fußgängerzone umzuwandeln, jetzt noch einmal ihre Positionen. Wie bereits berichtet muss über diese Umwandlung und den gleichzeitigen Wegfall von 45 Kfz- und sieben Motorradstellplätzen nach einem laut Bayerischer Gemeindeordnung zulässigen Veto der im Bau-und Ordnungsauschuss unterlegenen Befürworter an diesem Donnerstag der Gesamtstadtrat entscheiden.
Grüne: Sorgen der Einzelhändler in der Plattnerstraße sind nachvollziehbar aber unbegründet
Die Grünen im Würzburger Stadtrat stellen sich klar hinter die Pläne der Verwaltung, heißt es in der Mitteilung. „Die Sorgen der Einzelhändler in der Plattnerstraße sind zunächst einmal nachvollziehbar“ sagt die Fraktionsvorsitzende Barbara Lehrieder. „Jedoch hat sich in der Vergangenheit bei Erweiterungen der Fußgängerzone regelmäßig gezeigt, dass die Sorgen unbegründet waren. Stattdessen ist das Gegenteil eingetreten: Dort wo das Oberflächenparken zurückgenommen wurde, haben sich attraktive Orte entwickelt, an denen sich die Menschen gern aufhalten. Davon profitiert letztlich auch die Geschäftswelt“.
Patrick Friedl, Stadtrat und stellvertretender Fraktionsvorsitzender, erinnert an den Bürgerentscheid für einen grünen Platz am Theater: "Die Menschen in Würzburg haben sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie vor die Wahl gestellt mit großer Mehrheit für innerstädtisches Grün, große Bäume, mehr Schatten, bessere Luft und angenehmeres Mikroklima stimmen."
Gegen die geplante Erweiterung der Fußgängerzone gebe es Widerstand in der Bevölkerung, argumentieren hingegen die Gegner. Über 3850 Unterschriften gegen die Pläneseien Oberbürgermeister Christian Schuchardt bereits übergeben worden. Die Fraktionen vonCSU, FDP/Bürgerforum und WL würden deshalb auch in der abermaligen Abstimmung gegen die Planung stimmen, heißt es.
Die Vorsitzenden dieser Fraktionen kritisieren in einer gemeinsamen Stellungnahme die ersatzlose Auflösung der Stellplätze. Der Stadtrat habe sich bisher des städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) für eine koordinierte innerstädtische Verkehrsplanung bedient. Ein Ergebnis des ISEK sei gewesen, dass der Bruderhof gerade nicht zur Fußgängerzone umgewandelt wird, so Fraktionsvorsitzende Christine Bötsch (CSU).
Noch kein Ersatz für die Parkplätze in Aussicht
Auf diesem beschlossenen Verkehrskonzept basiert nun auch der vom Stadtrat beschlossene Green City Plan. Warum hiervon nun abgewichen werden soll, erschließe sich nicht, zumal noch kein Ersatz für die Parkplätze in Aussicht ist, so Stadtrat Joachim Spatz (FDP). Darüber hinaus sei auch die wichtige Verkehrsfunktion des Areals nicht zu unterschätzen, so Stadträtin Charlotte Schloßareck (Bürgerforum).