Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt rasant, gleichzeitig wird der Personalmangel in der Pflege immer größer. "Der hohe Bedarf an Pflegekräften ist nur mit Personal aus dem Ausland zu decken", erklärte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) bereits im Februar. Nun sollen den Worten Taten folgen: Ab 1. Juli soll es für Pflegefachkräfte aus dem Ausland deutlich einfacher werden, die für eine Beschäftigung in Bayern notwendige Anerkennung der Qualifikation sowie ein Visum zu bekommen.
Fachkräfte-Anwerbung: Künftig "für jedes Herkunftsland einheitliche Entscheidungen"
Gelingen soll dies durch eine zentrale Bearbeitung aller bayerischen Anerkennungsverfahren durch das Landesamt für Pflege in Nürnberg. Bisher waren dafür die sieben Bezirksregierungen zuständig. Konkret bedeute dies für Alten- und Pflegeheime oder Kliniken, dass sie in Zukunft nur noch einen Ansprechpartner für alle aufenthaltsrechtlichen und berufsrechtlichen Fragen haben, erklärt das Gesundheitsministerium.
Zudem erhielten potenzielle Arbeitgeber bei der Anwerbung der Fachkräfte im Ausland "die Sicherheit, dass für jedes Herkunftsland einheitliche Entscheidungen ergehen". Denn auch hier soll künftig nur noch das Landesamt für Pflege zuständig sein – und nicht mehr wie bisher parallel auch die örtlichen Ausländerbehörden. "Ich bin mir sicher: Die Beschleunigung von Einreise- und Anerkennungsverfahren wird noch in diesem Jahr für mehr Personal im Gesundheits- und Pflegebereich sorgen", hofft Holetschek.
Pflege-Experten fordern weitere Erleichterungen für ausländische Pflegekräfte
Pflege-Experten aus Unterfranken begrüßen das neue Verfahren, fordern aber noch weitere Maßnahmen: "Der Schritt geht in die richtige Richtung, reicht aber alleine nicht aus", findet etwa Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen in der Diözese Würzburg. Aufgrund der hohen Kosten für die Anwerbung, Integration und Einarbeitung internationaler Pflegefachkräfte sei auch eine finanzielle Entlastung der Einrichtungen etwa durch kostenlose Sprachkurse sowie die Bereitstellung bezahlbarer Wohnungen notwendig, fordert Sperrle.
Auch Alexander Schraml, Vorstandssprecher der Kommunalen Altenhilfe in Bayern und langjähriger Vorstand des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg, begrüßt die neue Zentralisierung: "Die bisherige Zersplitterung in der Entscheidungspraxis war unerträglich", findet er. Allerdings müsse nun auch das Anerkennungsverfahren selbst entbürokratisiert werden. Zudem müsse die Zuwanderung nicht nur von Pflegefachkräften, sondern von allen Pflegekräften und auch von Ausbildungswilligen gefördert werden, verlangt Schraml. "Es eilt. Es ist in der Pflege bereits kurz nach zwölf, nicht fünf vor zwölf."
In vielen Ländern ist die Pflege akademisiert und mit unserem Personal das sich in den letzten Jahrzehnten selbst zum "medizinischen Hilfspersonal" degradiert hat nicht zu vergleichen.
Sprachbarriere? Qualifikation? Wohnungsmarkt oder wohnen die Menschen dann auf den leerstehenden Stationen? Wohnheime werden immer weniger und haben mit Integration nichts zu tun?
Es wird in den Krankenhäusern kommen wie auf dem Bau, man wird froh sein das man eine deutsch sprechende Kraft in der Schicht hat.
"Wohnheime werden immer weniger und haben mit Integration nichts zu tun?"
Da sollen Fachkräfte kommen, die im Krankenhaus eine vernünftige Bezahlung erhalten und der Arbeitgeber hat die ausländischen Fachkräfte - aber ggf. auch Inländische - bei einer Neueinstellung zu unterstützen, auch bei der Wohnungssuche.
Sehr unwahrscheinlich das die KH-Verwaltung nicht wert auf Deutsch bei ausländischen Pflegekräften mit Kontakt zu (deutschen) Patienten Wert legt. Das mag am Anfang etwas holprig sein, das ist es aber auch wenn ein sächsischer Pfleger in ein bayerisches Krankenhaus wechselt.
Ich möchte bezweifeln,dass das durchweg ein gleiches Level ist.
Noch einmal , wir brauchen andere Personalschlüssel von den Kasssen+Kassenärztlicher Vereinigung+Ärztekammer....PLUS Pflegeheime die aus eigener Tasche noch zusätzliche Kräfte bezahlen möchten. Und JAAAAAAAAAAAAAA so etwas gibt es tatsächlich, und diese Kliniken oder Heime haben auch keine Personalfluktuation....welch ein Wunder.
Nur gibt es die halt nicht bei uns.
Die Profitgier, ob Staat oder Privatträger, ist größer als der Wunsch Personal zu entlasten und ordentliche Zeitintensive Pflege zu garantieren.
Ich bin sehr dafür, dass alle Neubürger zusammen mit der Steueridentnummer auch eine Arbeitserlaubnis erhalten.
In der Pflege werden Sie solche neuen Mitbürger kaum einsetzen können, aber es gibt sicherlich Möglichkeiten, dass diese Menschen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können und sich dabei schneller in unser Land integrieren.
Nur gibt es eben bei uns starke politische Kräfte, die eine solche Integration gar nicht wollen.
Anderen Ländern die Fachkräfte nehmen, dadurch diese noch mehr schwächen?
Kulturelle Unterschiede
sprachliche Barriere
lieber mal die Kohle in die Ausbildung, Förderung unserer Kinder und Kindeskinder investieren.
hach! wenn ich was zu saaachen hätt´
Sie wollen in den nächsten Jahr(zehnten) Nachwuchs da ist. Sonst nichts?
Devise kann nur lauten: Kohle in die Ausbildung, Förderung unserer Kinder und Kindeskinder investieren UND UND UND motivierte Fachkräfte im Ausland finden. Warum sollten wir nicht gute Fachkräfte im Ausland finden. Sind immerhin fast 8 Milliarden Ausländer.
die ganze Situation konnte nur durch die immer größeren Anforderungen ohne mehr Personal eskalieren,
Einen nicht unerheblichen Beitrag dazu leistete auch der Börsengang vieler Einrichtungen bzw. deren Übernahme von gewinnorientierten Unternehmen.
Unser ganzes Gesundheitssystem ist daran erkrankt .
Ist es nicht eher umgekehrt, das die Probleme meist bei den kommunalen/christlichen Krankenhäusern liegt als bei Krankenhäusern in privater Trägerschaft (sind etwa 35%)?