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München/Würzburg
Personalmangel in der Pflege: Ausländische Fachkräfte sollen nun auf der Überholspur auch nach Unterfranken
Vom Visum bis zur Berufsanerkennung: Ab 1. Juli sollen ausländische Pflegefachkräfte schneller nach Bayern kommen. Wie das gehen soll und was unterfränkische Pflege-Experten dazu sagen.
Um dem Personalmangel in der Pflege zu begegnen, will Bayern die Visa- und Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte schon ab 1. Juli zentralisieren und beschleunigen. 
Foto: Daniel Bockwoldt, dpa (Symbolbild) | Um dem Personalmangel in der Pflege zu begegnen, will Bayern die Visa- und Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte schon ab 1. Juli zentralisieren und beschleunigen. 
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:47 Uhr

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt rasant, gleichzeitig wird der Personalmangel in der Pflege immer größer. "Der hohe Bedarf an Pflegekräften ist nur mit Personal aus dem Ausland zu decken", erklärte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) bereits im Februar. Nun sollen den Worten Taten folgen: Ab 1. Juli soll es für Pflegefachkräfte aus dem Ausland deutlich einfacher werden, die für eine Beschäftigung in Bayern notwendige Anerkennung der Qualifikation sowie ein Visum zu bekommen.

Fachkräfte-Anwerbung: Künftig "für jedes Herkunftsland einheitliche Entscheidungen"

Gelingen soll dies durch eine zentrale Bearbeitung aller bayerischen Anerkennungsverfahren durch das Landesamt für Pflege in Nürnberg. Bisher waren dafür die sieben Bezirksregierungen zuständig. Konkret bedeute dies für Alten- und Pflegeheime oder Kliniken, dass sie in Zukunft nur noch einen Ansprechpartner für alle aufenthaltsrechtlichen und berufsrechtlichen Fragen haben, erklärt das Gesundheitsministerium.

Zudem erhielten potenzielle Arbeitgeber bei der Anwerbung der Fachkräfte im Ausland "die Sicherheit, dass für jedes Herkunftsland einheitliche Entscheidungen ergehen". Denn auch hier soll künftig nur noch das Landesamt für Pflege zuständig sein – und nicht mehr wie bisher parallel auch die örtlichen Ausländerbehörden. "Ich bin mir sicher: Die Beschleunigung von Einreise- und Anerkennungsverfahren wird noch in diesem Jahr für mehr Personal im Gesundheits- und Pflegebereich sorgen", hofft Holetschek.

Pflege-Experten fordern weitere Erleichterungen für ausländische Pflegekräfte

Pflege-Experten aus Unterfranken begrüßen das neue Verfahren, fordern aber noch weitere Maßnahmen: "Der Schritt geht in die richtige Richtung, reicht aber alleine nicht aus", findet etwa Georg Sperrle, Geschäftsführer der Caritas-Einrichtungen in der Diözese Würzburg. Aufgrund der hohen Kosten für die Anwerbung, Integration und Einarbeitung internationaler Pflegefachkräfte sei auch eine finanzielle Entlastung der Einrichtungen etwa durch kostenlose Sprachkurse sowie die Bereitstellung bezahlbarer Wohnungen notwendig, fordert Sperrle.

Auch Alexander Schraml, Vorstandssprecher der Kommunalen Altenhilfe in Bayern und langjähriger Vorstand des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg, begrüßt die neue Zentralisierung: "Die bisherige Zersplitterung in der Entscheidungspraxis war unerträglich", findet er. Allerdings müsse nun auch das Anerkennungsverfahren selbst entbürokratisiert werden. Zudem müsse die Zuwanderung nicht nur von Pflegefachkräften, sondern von allen Pflegekräften und auch von Ausbildungswilligen gefördert werden, verlangt Schraml. "Es eilt. Es ist in der Pflege bereits kurz nach zwölf, nicht fünf vor zwölf."

 
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  • desault
    Wir werden sehen wie viele kommen.
    In vielen Ländern ist die Pflege akademisiert und mit unserem Personal das sich in den letzten Jahrzehnten selbst zum "medizinischen Hilfspersonal" degradiert hat nicht zu vergleichen.
    Sprachbarriere? Qualifikation? Wohnungsmarkt oder wohnen die Menschen dann auf den leerstehenden Stationen? Wohnheime werden immer weniger und haben mit Integration nichts zu tun?
    Es wird in den Krankenhäusern kommen wie auf dem Bau, man wird froh sein das man eine deutsch sprechende Kraft in der Schicht hat.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Sie glorifizieren "In vielen Ländern ist die Pflege akademisiert " und @Keinplan warnt mit "prüft denn bitteschön alle ausländischen Zertifikate". Wahrscheinlich sind sie nicht viel anders ausgebildet wie in Deutschland und haben gelernt Kranken und Pflegenden zu helfen. Und JEDER - auch Inländische - wird nicht ohne Einweisung und Unterstützung auf Patienten losgelassen.

    "Wohnheime werden immer weniger und haben mit Integration nichts zu tun?"
    Da sollen Fachkräfte kommen, die im Krankenhaus eine vernünftige Bezahlung erhalten und der Arbeitgeber hat die ausländischen Fachkräfte - aber ggf. auch Inländische - bei einer Neueinstellung zu unterstützen, auch bei der Wohnungssuche.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "Es wird in den Krankenhäusern kommen wie auf dem Bau, man wird froh sein das man eine deutsch sprechende Kraft in der Schicht hat."
    Sehr unwahrscheinlich das die KH-Verwaltung nicht wert auf Deutsch bei ausländischen Pflegekräften mit Kontakt zu (deutschen) Patienten Wert legt. Das mag am Anfang etwas holprig sein, das ist es aber auch wenn ein sächsischer Pfleger in ein bayerisches Krankenhaus wechselt.
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  • Keinplan
    Und ich gebe noch mit auf den Weg, wer prüft denn bitteschön alle ausländischen Zertifikate,geschweigedenn die Examenssrandarts zur Erreichung der "Aach so gleichwertigen"Qualifikation der ausländischen "Retter"???
    Ich möchte bezweifeln,dass das durchweg ein gleiches Level ist.
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  • Keinplan
    Zum Hunderttaussendsten Mal, es gibt keinen Personalmangel! Die Pflegekräfte verlassen das sinkende Schiff, weil sie alleine als Fachkraft mit tausend Hilfskräften den Karren am laufen halten müssen. So schauts aus. Selbst wenn eine PK 10 000 Euro im Monat verdienen würde, wäre es nicht machbar.
    Noch einmal , wir brauchen andere Personalschlüssel von den Kasssen+Kassenärztlicher Vereinigung+Ärztekammer....PLUS Pflegeheime die aus eigener Tasche noch zusätzliche Kräfte bezahlen möchten. Und JAAAAAAAAAAAAAA so etwas gibt es tatsächlich, und diese Kliniken oder Heime haben auch keine Personalfluktuation....welch ein Wunder.
    Nur gibt es die halt nicht bei uns.
    Die Profitgier, ob Staat oder Privatträger, ist größer als der Wunsch Personal zu entlasten und ordentliche Zeitintensive Pflege zu garantieren.
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  • robertkremling@web.de
    Es kommen jeden Tag tausende Personen nach Deutschland, die arbeiten könnten. Bitte sofort verpflichten zu arbeiten, damit sie für ihr Geld das sie bekommen auch etwas leisten.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Ich wünsche mir motivierte (Bezahlung und Arbeitsbedingungen) Pflegekräfte. Wenn Sie Pflegekräfte wollen, die unter Zwang arbeiten, sagen Sie das bitte für sich und ihre Angehörige bei der Einweisung in einem Notfall.
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  • Lebenhan1965
    @ hugo70

    Ich bin sehr dafür, dass alle Neubürger zusammen mit der Steueridentnummer auch eine Arbeitserlaubnis erhalten.

    In der Pflege werden Sie solche neuen Mitbürger kaum einsetzen können, aber es gibt sicherlich Möglichkeiten, dass diese Menschen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können und sich dabei schneller in unser Land integrieren.

    Nur gibt es eben bei uns starke politische Kräfte, die eine solche Integration gar nicht wollen.
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  • Amokd0c
    Wie soll das bitte denn funktionieren? Nur mal ein paar erste Gedanken..
    Anderen Ländern die Fachkräfte nehmen, dadurch diese noch mehr schwächen?
    Kulturelle Unterschiede
    sprachliche Barriere
    lieber mal die Kohle in die Ausbildung, Förderung unserer Kinder und Kindeskinder investieren.
    hach! wenn ich was zu saaachen hätt´ grinsen
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "lieber mal die Kohle in die Ausbildung, Förderung unserer Kinder und Kindeskinder investieren."

    Sie wollen in den nächsten Jahr(zehnten) Nachwuchs da ist. Sonst nichts?

    Devise kann nur lauten: Kohle in die Ausbildung, Förderung unserer Kinder und Kindeskinder investieren UND UND UND motivierte Fachkräfte im Ausland finden. Warum sollten wir nicht gute Fachkräfte im Ausland finden. Sind immerhin fast 8 Milliarden Ausländer.
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  • Amokd0c
    Was anderes hatte ich damit auch nicht gemeint. Sondern nur das.
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  • Goeggeholz@aol.com
    Es gibt ausreichend gut ausgebildete Pflegekräfte in Deutschland. Die haben sich auf Grund der Arbeitsbedingungen entschieden anderweitig zu arbeiten. Das interessiert leider niemanden. Wie wäre es mal daran zu arbeiten…..
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  • info@softrie.de
    Genau, jetzt holt man ausländische Pflegekräfte, die man ausbeutet, weil die Deutschen es leid sind. Die Rechte von Pflegern werden mit Füßen getreten, freie Tage fehlen, man sollte immer kurzfristig einspringen und muss selbst während Schulwochen nach der Schule einspringen.
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  • Keinplan
    .....können ja wieder klatschen.......spart Veränderung am System.....vor allen an dem System: 30 Patienten,eine Fachkraft,Eine doppeltsogutbezahlte Fachkraft von einer Leihfirma damit das Arbeitsklima schlecht bleibt,und mit möglichst vielen Helfern mit 6Wochenkurs auffüllen. Möglichst kostensparend,selbstverständlich.
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  • Bürgerlehrling
    Durch die Rekrutierung von ausländischen Pflegekräften wird auf kurze Sicht die problematische Personallage verbessert. Mittel- und langfristig wird es aber die Motivation auf der Arbeitgeberseite im Pflegebereich deutliche Verbesserungen voranzubringen, da man ja ausländische Pflegekräfte hat, die mit den deutschen Arbeitsbedingungen mehr als einverstanden sind, weil in deren Herkunftsländern die Lage ein viel problematischere ist. Aber auch diese (Personal-)Quelle wird versiegen und die Aufgabe, die Pflege für bestehenden Arbeitskräfte attraktiv zu gestalten, aufgeschoben.
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  • hildegard.denison@web.de
    Da kann ich nur zustimmen ,
    die ganze Situation konnte nur durch die immer größeren Anforderungen ohne mehr Personal eskalieren,
    Einen nicht unerheblichen Beitrag dazu leistete auch der Börsengang vieler Einrichtungen bzw. deren Übernahme von gewinnorientierten Unternehmen.
    Unser ganzes Gesundheitssystem ist daran erkrankt .
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "Einen nicht unerheblichen Beitrag dazu leistete auch der Börsengang vieler Einrichtungen bzw. deren Übernahme von gewinnorientierten Unternehmen."

    Ist es nicht eher umgekehrt, das die Probleme meist bei den kommunalen/christlichen Krankenhäusern liegt als bei Krankenhäusern in privater Trägerschaft (sind etwa 35%)?
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