Telefonbetrüger haben am Mittwoch versucht, bei einem Rentner mit einem Schockanruf einen hohen fünfstelligen Betrag zu erbeuten, berichtet die Polizei. Womit die Täter nicht gerechnet haben: Der 84-Jährige erkannte den Betrugsversuch und verständigte die Polizei.
Eine Polizeisprecherin sagte am Freitag der Deutschen Presseagentur, ein 39-jähriger Tatverdächtiger habe dem Senior am Mittwochnachmittag am Telefon vorgemacht, dass seine Tochter in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt sei. Einer Gefängnisstrafe hätte die Tochter demnach angeblich nur mit einer hohen Geldsumme von 85.000 Euro entkommen können.
Rentner wendet sich sofort an die Polizei
Der Würzburger erkannte die Betrugsmasche jedoch und meldete den Vorfall der Polizei. Polizisten konnten anschließend den 39-Jährigen bei der vermeintlichen Geldübergabe in Versbach vorläufig festnehmen.
Am Donnerstag führte die Kripo den Beschuldigten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vor, der gegen den Tatverdächtigen Haftbefehl erließ.
Vermehrt Betrugsversuche per Telefon in den vergangenen Tagen
In der Region kommt es wieder vermehrt zu sogenannten Schockanrufen, etwa am Dienstag im Landkreis Rhön-Grabfeld, der jedoch erfolglos verlief. Eine Seniorin aus Obersinn (Lkr. Main-Spessart) übergab am Montag Telefonbetrügern einen höheren Geldbetrag und Schmuck. Und am Donnerstag übergab eine andere Seniorin aus Roth in Mittelfranken gar 100.000 Euro an Telefonbetrüger, die mit ähnlicher Masche vorgingen.
Was Angerufene und Familienmitglieder beachten sollten, erklärte im Interview Polizeihauptkommissar Enrico Ball gegenüber dieser Redaktion.
Telefonmitschnitt zeigt Dreistigkeit der Anrufer
Wie dreist Betrüger bei derartigen Schockanrufen vorgehen, zeigt ein Telefonmitschnitt, den die Polizei Köln auf ihrem Presseportal veröffentlicht hat. Die Betrügerin gibt sich als Tochter der Angerufen aus und berichtet unter Tränen von einem Unfall, in den sie angeblich verwickelt sei:
Das rät die Polizei
- Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110. Fragen Sie bei der Polizei vorsichtshalber nach, ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
- Die Polizei holt nie Geld oder Schmuck zu Hause ab!
- Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde!
- Die Täter können falsche Rufnummer auf dem Telefon der Opfer erscheinen lassen. Wenn die echte Polizei anruft, erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
- Reden hilft: Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen.