Die Serie mit sogenannten Schockanrufen von Kriminellen reißt nicht ab. Jetzt warnt die Polizei vor solchen Telefonaten, die derzeit insbesondere am Untermain vermehrt zu verzeichnen seien.
Wie es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Unterfranken weiter heißt, geben sich Unbekannte dabei als Polizeibeamte aus oder versuchten, mit dem Enkeltrick an Geld oder Schmuck zu kommen. Bei solchen Anrufen gaukeln die Kriminellen die Notlage von Angehörigen der Angerufenen vor, um sie so unter Druck zu setzen und zu übereilter Hilfe zu bringen.
Mit einer solchen Masche hatten Betrüger am Mittwoch in Aschaffenburg prompt Erfolg: Laut Polizei teilten sie einer älteren Frau am Telefon mit, dass ihre Tochter in einen tödlichen Unfall verwickelt sei und nun für eine Kaution Geld gebraucht werde.
Die Seniorin übergab wenig später in der Bardroffstraße einen fünfstelligen Geldbetrag an einen ihr unbekannten Abholer. Der Mann verschwand dann auf Nimmerwiedersehen. Zeugen sollen sich unter Telefon (0931) 457-1732 bei der Kriminalpolizei melden.
Enkeltrick und andere Maschen: Was die Polizei rät
Die Polizei gibt den Tipp, solchen Anliegen von Betrügern niemals nachzugeben. Besser sei es, das Telefonat sofort zu beenden und dann die Notrufnummer 110 zu wählen, um die Polizei zu fragen, ob wirklich ein Notfall vorliegt.
Was die Anrufe von falschen Polizisten angeht: Die echte Polizei fordere niemals, Geld oder Schmuck zur Abholung oder zur vermeintlich sicheren Aufbewahrung bereitzulegen. An Unbekannte sollten in keinem Fall Geld oder Wertsachen ausgehändigt werden, lautet ein weiterer Ratschlag.
Besonders tückisch ist, dass die Kriminellen laut Polizei im Telefondisplay der Angerufenen beliebige Rufnummer anzeigen lassen können – auch die Notrufnummer 110. Davon dürfe man sich nicht täuschen lassen, so die Beamten in ihrer Mitteilung. "Bei der echten Polizei erscheint niemals die 110" im Display, auch nicht mit einer Vorwahl.
Telefonmitschnitt zeigt Dreistigkeit der Anrufer
Wie dreist die Betrüger bei ihren Schockanrufen vorgehen, zeigt ein Telefonmitschnitt, den die Polizei Köln auf ihrem Presseportal veröffentlicht hat. Die Betrügerin gibt sich als Tochter der Angerufen aus und berichtet unter Tränen von einem Unfall, in den sie angeblich verwickelt sei: