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Würzburg
Pausenbrote schmieren, Lerncafé und Kinderschutz: Wie die Flyeralarm Kids Foundation Kindern und Jugendlichen hilft
Die Flyeralarm Kids Foundation feiert ihr einjähriges Bestehen. Die Würzburger Stiftung unterstützt Kinder und Jugendliche und hat ehrgeizige Pläne. Eine Gala soll dazu beitragen, diese umzusetzen.
Die Würzburger Stiftung Flyeralarm Kids Foundation will benachteiligte Kinder und Jugendliche fördern. Projekte in den Bereichen Bildung und Kinderschutz stehen dabei aktuell im Vordergrund (Symbolbild).
Foto: Leonie Meyer | Die Würzburger Stiftung Flyeralarm Kids Foundation will benachteiligte Kinder und Jugendliche fördern. Projekte in den Bereichen Bildung und Kinderschutz stehen dabei aktuell im Vordergrund (Symbolbild).
Catharina Hettiger
 |  aktualisiert: 18.11.2024 02:32 Uhr

Die Flyeralarm Kids Foundation steht für die Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher aus Würzburg und der Region. "Alle Kinder haben Träume für ihre Zukunft. Aber Träume haben ein Verfallsdatum. Deshalb müssen wir jetzt starten!", so der emotionale Appell von Thorsten Fischer auf der Webseite der Stiftung. Der Flyeralarm- Gründer und Geschäftsführer hat die Stiftung 2023 ins Leben gerufen. Nicht jeder habe das Glück, gesund und unbeschwert mit Unterstützung, Sicherheit und Halt aufzuwachsen. "Kinder und Jugendliche sind die Schwächsten unserer Gesellschaft und können oft noch nicht für sich selbst einstehen", so Fischer. Seine Vision von einer Perspektive für alle Kinder teilt er mit seinem Stiftungsteam. Dieses besteht aus Geschäftsführerin und Stiftungsleiterin Maria Schuppan sowie Judith Küfner, Projekt- und Kommunikationsmanagerin.

Die Schwerpunkte der Stiftungsarbeit liegen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, gesellschaftliche Teilhabe, soziale Sicherung und Kinderschutz. Da die Verwaltungskosten vom Stifter übernommen würden, flössen die Spendengelder zu 100 Prozent in die Projekte, erklärt Maria Schuppan. Das erste Jahr der Flyeralarm Kids Foundation sei stark von strategischen Themen, Marketing und Fundraising geprägt gewesen. Gleichzeitig habe man schon zwei konkrete Projekte umsetzen können. Nachdem im Kinderzentrum Spieli in der Zellerau durch ein Unwetter eine Holzhütte zu Bruch gegangen war, übernahm die Flyeralarm Kids Foundation die Kosten für den Wiederaufbau.

Ein Jahr Flyeralarm Kids Foundation feiern hier Judith Küfner (links), Projekt- und Kommunikationsmanagerin der Stiftung, und Maria Schuppan, Geschäftsführerin und Stiftungsleiterin.
Foto: Jana Vollert | Ein Jahr Flyeralarm Kids Foundation feiern hier Judith Küfner (links), Projekt- und Kommunikationsmanagerin der Stiftung, und Maria Schuppan, Geschäftsführerin und Stiftungsleiterin.

Brote schmieren und ausfahren für die Kindertafel

Als zweites Projekt kümmerte sich die Stiftung um die Erstausstattung des Fitnessraums für Kinder mit Rollstuhl an der Hans-Schöbel-Schule, einer Schule für Kinder mit Körper- und Mehrfachbehinderung am Heuchelhof. Mit einer Spendensumme von 15.000 Euro konnten an der Schule barrierefreie Geräte angeschafft werden. Wo Bedarf an Hilfe besteht, erfährt das Stiftungsteam unter anderem durch seine Vernetzung mit dem Sozialreferat der Stadt Würzburg.

Das Team der Flyeralarm Kids Foundation packte auch immer wieder selbst bei Aktionen mit an, zum Beispiel bei der Würzburger Kindertafel. 300 bis 400 Brotzeittüten mit gesunden Lebensmitteln liefern die Ehrenamtlichen der Kindertafel täglich an 25 Würzburger Schulen und freuen sich dabei über Unterstützung. "Auch eine Gruppe von Flyeralarm-Mitarbeitern hat schon beim Brote schmieren und ausfahren geholfen", so Schuppan.

"Lerncafé" in drei Stadtteilen geplant

Daneben engagiert sich die Stiftung für das Kinderheim "Goldenes Kinderdorf Würzburg". Damit die Kinder am jährlich stattfindenden "Kido-Cup", dem größten Kinderdorf-Fußball-Turnier Deutschlands, teilnehmen können, stellt die Stiftung für drei Jahre die Ausstattung. Ein Rucksack, Stutzen, Fußball und ein Trikot mit dem eigenen Namen darauf – "ein Junge hat vor Freude über die eigene Ausrüstung geweint", sagt Schuppan. "Oft sind es kleine, für uns selbstverständliche Dinge, die viel bewirken können."

Für die kommenden Jahre will die Stiftung vor allem in nachhaltige Projekte investieren, die mehrere Jahre laufen. Dazu zähle zum Beispiel das "Lerncafé", das gemeinsam mit der Stadt Würzburg am Heuchelhof, in der Zellerau und in Grombühl eingerichtet werden soll. Die Idee: Kinder und Jugendliche sollen im Lerncafé zu festen Zeiten Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe oder ein Eins-zu-Eins-Coaching wahrnehmen können. Viele bräuchten Unterstützung, um in der Schule mitzukommen, so Schuppan, doch nicht alle erhielten diese zuhause. "Wir wollen Hilfe zur Selbsthilfe schaffen", erklärt Schuppan. Insgesamt gehe es der Flyeralarm Kids Foundation darum, "Projekte mitzugestalten und nicht nur Gelder einzubringen".

Zu diesem Ziel passt auch das Großprojekt "Childhood-Haus", das Kindern und Jugendlichen, die sexuelle und körperliche Gewalt erlebt haben, in einer geschützten Umgebung bei der Verarbeitung ihrer schlimmen Erlebnisse unterstützen soll. Die Einrichtung, die auf dem Hubland-Campus der Universität Würzburg geplant ist, benötigt rund 500.000 Euro als Anschubfinanzierung für die ersten drei Jahre – 45.000 Euro davon hat laut Schuppan die Flyeralarm Kids Foundation zugesagt.

Premiere von großer Charity-Gala am Wochenende

Eine Möglichkeit für die Stiftung, weitere Gelder für ihre Arbeit zu sammeln, wird es am Samstag, 16. November, geben: Dann findet die Premiere der "HP Knight of dreams" statt, eine Charity-Gala mit dem PC- und Druckerhersteller Hewlett-Packard als Hauptsponsor, zu der Spendende und Partner der Stiftung geladen sind. "Die Gala soll von nun an jährlich stattfinden", sagt Schuppan, "wir wollen unseren Unterstützern damit 'Danke' sagen".

Bereits im Vorfeld der Gala, dessen Schirmherrschaft in diesem Jahr Würzburgs Sozialreferentin Hülya Düber übernimmt, sind laut Schuppan über 100.000 Euro an Spenden zusammengekommen. Am Abend selbst werden an einem "Wunschbaum" die verschiedenen Projekte der Stiftung dargestellt. Die Gäste können dann zu bestimmten Spendenbeträgen "Wunschkugeln" erwerben und diese an den Baum hängen, so Schuppan.

 
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