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WÜRZBURG
Flyeralarm-Chefs helfen mit ihrem Verein Standpunkt bedürftigen Menschen
Will einen Teil ihres beruflichen Erfolges an Bedürftige weitergeben: Flyeralarm-Chefin Tanja Hammerl bei einem Besuch im polnischen Waldenburg in einem KInderheim.
Foto: Britta Balling | Will einen Teil ihres beruflichen Erfolges an Bedürftige weitergeben: Flyeralarm-Chefin Tanja Hammerl bei einem Besuch im polnischen Waldenburg in einem KInderheim.
Redaktion
 |  aktualisiert: 26.04.2023 16:06 Uhr

(ej) Es ist eine absolute Erfolgsgeschichte: Das Würzburger Unternehmen Flyeralarm wurde 2002 mit drei Mitarbeitern gegründet. Heute, neun Jahre später, arbeiten mehr als 1300 Mitarbeiter für die beiden Geschäftsführer Tanja Hammerl und Thorsten Fischer. Im Jahr 2010 machte die Firma mehr als 200 Millionen Euro Umsatz. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg gibt es aber auch eine andere Seite. Hammerl und Fischer gründeten 2009 den Verein Standpunkt als Ausdruck ihres sozialen Engagements und ihrer sozialen Verantwortung. Der Verein unterstützt weltweit Menschen in Not. Ein besonderes Projekt ist die marode Stadt Waldenburg in Polen.

Tanja Hammerl sitzt in ihrem großen Büro in der Dürrbachau und schaut über den Main auf Kloster Oberzell. Alles ist dort gediegen. Wie kommt man in solch einer Umgebung auf die ärmlichen Zustände im polnischen Waldenburg? „Wir wollen dort helfen, wo wir auch vor Ort sind“, sagt Hammerl. „Wir haben eine Niederlassung in Polen. Dort machte uns eine Mitarbeiterin auf ihren vergessenen Heimatort Walbrzych aufmerksam.“

Hammerl und ein Team aus Würzburg fuhren hin, um sich von der Situation zu überzeugen. „Die Zustände sind katastrophal, obwohl der Ort nur 130 Kilometer hinter der deutsch-polnischen Grenze liegt“, sagt die Flyeralarm-Chefin. Waldenburg war früher Zentrum des Bergbaus mit vielen Jobs. Heute sind die Zechen stillgelegt und Armut und Verfall haben jetzt mit voller Wucht eingesetzt. Die Menschen leiden, sie hungern, ihnen fehlt das Nötigste.

Den deutschen Besuchern war klar, hier muss geholfen werden, besonders den Kindern und den Heimen für die Kleinsten. Seit einem halben Jahr fahren Laster nach Polen und bringen Hilfsgüter: Kleidung, Hygieneartikel, Spielsachen, Waschmaschinen, alles wird gebraucht.

„Wir wollten eine Struktur schaffen, um zu helfen“, sagt Hammerl. Und über das Unternehmen Flyeralarm und den Verein geht das. Viele Mitarbeiter sind Mitglieder, andere helfen so mit. Flyeralarm und das Führungsteam unterstützen die ehrenamtliche Arbeit, indem sie ihre Leute auch dafür von der Arbeit freistellen.

„Unsere Mitarbeiter tragen den Verein überwiegend“, lobt die Firmenchefin den Einsatz. Und so summiert sich die Hilfe von Standpunkt zusätzlich: Geldspenden des Unternehmens selbst, der Geschäftsführer, von Kooperationspartnern, von Kunden, durch das Sammeln von Sachspenden.

1200 Pakete für Polen

Britta Balling koordiniert die Hilfe des Vereins. So organisierte sie vor Weihnachten, dass 1200 Pakete gepackt und nach Polen transportiert wurden. Sie organisiert auch die Arbeit im Spieli in der Zellerau, in dem es Angebote für Kinder mit sozialen Problemen gibt. Balling: „Da können wir uns ehrenamtlich engagieren. Wir haben Mitarbeiter, die handwerklich geschickt sind, die mal mit den Kindern ein Biotop anlegen oder mit ihnen kochen und zeigen, dass gesundes Essen nicht teuer sein muss und noch dazu schmeckt.“

Nur 100 Meter Luftlinie entfernt ist die Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge. Dort leben etwa 500 Menschen verschiedener Nationalitäten auf engstem Raum zusammen. „Wir wollen den Flüchtlingen eine Stimme geben, ihnen die Möglichkeit anbieten, ins Gespräch mit ihren deutschen Nachbarn zu kommen“, sagt Hammerl. Daher bietet ihr Verein regelmäßige Deutschkurse an und bringt auch Hilfsmittel, um den tristen Heim-Alltag zu erhellen.

Das Heimcafé zu unterstützen ist ein besonderes Anliegen der Koordinatorin Balling. Bald soll es dort Internet-Zugänge und Computer geben. Die Maschinen stehen schon bei Flyeralarm. Besonders stolz sind die beiden Frauen auf das Magazin Heimfokus, dessen Redaktion und Layout von den Flüchtlingen selbst gemacht werden, das Hochglanzheft druckt Flyeralarm.

Wer Interesse am Verein hat und mitarbeiten oder spenden will, kann sich an Britta Balling wenden: Tel. (09 31) 4 65 84 21 02,E-Mail info@standpunkt-ev.de; im Netz: www.standpunkt-ev.de

 
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    Bekannt dürfte auch sein dass der wirtschaftliche Erfolg dieser Firma auch darauf beruht dass die Mitarbeiter keinem Tarifvertrag unterliegen da das Unternehmen keinem Arbeitgeberverband angehört. Es werden also auch keine Tariflöhne bezahlt, deshalb werden auch die Konkurenzunternehmen mit Dumpingpreisen unterboten.

    Ich würde von dieser Firma keinen Flyer drucken lassen und mein Geld spende ich auch lieber nicht an diesen Verein.
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    Genau, außerdem sind sie wirtschaftlich erfolgreich, dass kann nicht sein! Die beißen bestimmt Fledermäusen die Köpfe ab und dass solche Leute nur am Orgien feiern wusste schon der selige Prälat von Hinten! Ich frage mich schon langsam, wie Würzburg verlottert, wen solche Umsätze möglich sind: mit dem Geld kommen die Hoddendodden und die Amoral. Auch bei den Studenten schaut es schlimm aus. Ich denke die kath. Fak. reicht! Raus mit die Gscheiterlis! Wir haben Verwaltung, das ist Lebenssinn genug! Mit den Universellen in einem Bett (meistens haben die Leute, die auf der Straße reden ja recht - da kann mir keiner was erzählen, auch wenn das schöne Damals immer verlegnet wird, so schön waren die Fläggli) stellen die nicht ach Kondome und Gurken her? Pfui!
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  • J. N.
    dass die Belegschaft von Flyeralarm als Schrecken der Gastronomie bekannt ist. Inzwischen haben sie in mehreren Räumlichkeiten Hausverbot, weil ihre Betriebsfeiern regelmäßig so ausufern, dass die Polizei geholt werden muss.
    (Habe selbst mal als Anwohner eine Weihnachtsfeier von denen miterleben müssen - das Servicepersonal erzählte mir am nächsten Tag Dinge, du liebe Güte...)
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    ist eigentlich dran an den Gerüchten, dass Flyer Alarm zu den Universellen gehört? Hört man inzwischen aus allen Ecken.
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  • H. H.
    Die Leutchen wollten sich mal bei Schweinfurt 05 einkaufen. Da hat aber jemand herausgefunden, dass die eine Geschäftsführerin von Flyer Alarm bei einem Unternehmen der Universellen mal Prokuristin gewesen ist und da wurde die Sache ganz schnell abgeblasen (ist allerdings bis heute scheinbar noch nicht ganz ausgestanden). Näheres z. B. hier:
    http://www.mainpost.de/sport/Schweinfurt-Hassberge-Stellungnahme-des-Vorstands-des-FC-05-Schweinfurt;art795,4880502

    Ich gehe aber mal davon aus, dass wer behauptet dass Flyer Alarm zu den Universellen gehört fiesen Ärger mit den Anwälten kriegt...
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