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Würzburg
Parkplätze, Jobticket, Jobbike: Wie Würzburger Arbeitgeber pendelnde Mitarbeiter unterstützen
Im Vorfeld des Bürgerentscheids zu den Talavera-Gebühren berichten Würzburg Arbeitgeber, ob sie Pendlern Parkplätze oder auch Alternativen anbieten.
Die meisten Pendler kommen mit dem Auto. Hier ein Bild vom Greinberg, über den Autofahrer aus dem nördlichen Landkreis in die Stadt fahren.
Foto: Silvia Gralla | Die meisten Pendler kommen mit dem Auto. Hier ein Bild vom Greinberg, über den Autofahrer aus dem nördlichen Landkreis in die Stadt fahren.
Désirée Schneider
 |  aktualisiert: 09.02.2024 00:49 Uhr

Die geplante Bewirtschaftung der Talavera hat das Thema Pendeln in den Fokus gerückt. Dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der Umgebung Würzburgs auf den kostenlosen Parkplatz angewiesen sind, ist ein Hauptargument des Bürgerbegehrens gegen die Bewirtschaftung. Wir haben deshalb Arbeitgeber in der Innenstadt gefragt, wo ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter parken und ob sie ihnen Parkplätze zur Verfügung stellen.

Vergünstigte Parkplätze für Mitarbeiter

Mehrere Arbeitgeber in der Innenstadt stellen ihren Mitarbeitenden eigene Parkplätze zur Verfügung. So können die rund 650 am Standort Hofstraße beschäftigten Mitarbeitenden der Sparkasse Mainfranken laut Pressesprecher Stefan Hebig 180 vergünstigte Stellplätze in der betriebseigenen Tiefgargage in der Hofstraße nutzen. Teils würden sich mehrere in Teilzeit arbeitende Beschäftigte  Stellplätze teilen.

Die Stadt Würzburg hält für ihre rund 3200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 110 vergünstigte Parkplätze auf dem Viehmarktplatz und im Parkhaus Alter Hafen bereit. Viele städtische Mitarbeiter parken auch auf der Talavera. Rund 1000 städtische Beschäftigte haben laut Pressesprecher Christian Weiß eine Unterschriftenliste gegen die geplante Bewirtschaftung der Talavera unterschrieben.

Das Klinikum Würzburg Mitte (KWM) stellt seinen rund 1250 am Standort Juliusspital tätigen Beschäftigten vergünstigte Parkplätze auf dem stiftungseigenen Gelände in der Klinikstraße sowie im dortigen Parkhaus zur Verfügung. Von den rund 520 Mitarbeitenden der Regierung von Unterfranken parken laut Pressesprecher Johannes Hardenacke etwa 80 Prozent auf dem Parkplatz am Peterplatz.

Das Modehaus Severin in der Domstraße vermittelt seinen pendelnden Beschäftigten etwa 15 vergünstigte Parkplätze in einem Hof in der Nachbarschaft, sagt Geschäftsführer Maximilian Severin. "Das ist deutlich günstiger als Stellplätze in einem der Parkhäuser zu mieten". Viele Mitarbeitende kämen aber auch mit der Straßenbahn oder über Fahrgemeinschaften. Und auch die Talavera werde von Mitarbeitenden genutzt.

Rund 2300 WVV-Firmenabos für den ÖPNV in Gebrauch

Eine weitere Möglichkeit, die Würzburger Arbeitgeber ihrer pendelnden Belegschaft für deren Arbeitsweg anbieten können, ist das Firmenabo der WVV. Dieses wird vom Arbeitgeber beantragt und kommt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laut WVV 25 Prozent günstiger als eine reguläre Monatskarte.

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Rund 2300 Firmenabos sind nach Angaben der WVV aktuell in Umlauf. Bei der Stadt Würzburg nutzen es etwa 15 Prozent der Beschäftigten. "Die Nachfrage ist gut, wir gehen allerdings davon aus, dass viele das im Sommer geplante 9-Euro-Ticket ausprobieren und danach die Nachfrage nach Firmenabos steigt", sagt Pressesprecher Weiß. Das 9-Euro-Ticket soll für die Monate Juni, Juli und August erhältlich sein und bundesweit für den Nah- und Regionalverkehr gelten.

Leasing-Räder als Alternative zum Auto

Die Sparkasse Mainfranken hat knapp 150 Firmenabos, das Klinikum Mitte 300. "Durch die Corona-Pandemie hat sich die Nutzung allerdings nahezu halbiert", sagt Stefan Hebig, Pressesprecher der Sparkasse Mainfranken. Denn mittlerweile seien rund 50 Prozent der Belegschaft für das Arbeiten im Home-Office ausgestattet, das wolle man auch nach der Pandemie beibehalten, so Hebig.

Das Klinikum Mitte bietet seinen Beschäftigten zudem das Leasing sogenannter Jobbikes an. Dabei übernimmt der Arbeitgeber einen Teil der Kosten für das Rad, die Mitarbeitenden können dieses dann sowohl für den Arbeitsweg als auch privat nutzen. "Das Angebot werde von den Beschäftigten sehr gut angenommen", sagt Pressesprecherin Daniela Kalb. Seit dem Start im vergangenen Jahr seien 96 Leasingverträge für Fahrräder abgeschlossen worden.

Veranstaltungstipp: Die Debatte um die geplanten Parkgebühren auf der Talavera ist auch Thema der Podiumsdiskussion "StadtGespräch" der Main-Post am Dienstag, 17. Mai, um 19 Uhr in der Johanniskirche  (Hofstallstraße).

Auf dem Podium diskutieren Jasmin Puhl-Brandt (Bürgerbegehren "Kostenfreies Parken auf der Talavera"), Martin Heilig (Klimabürgermeister Würzburg), Wolfgang Roth (CSU-Fraktionsvorsitzender Stadtrat Würzburg), Johannes Kirchhoff (Fridays for Future Würzburg). Moderation: Manuela Göbel und Torsten Schleicher (Main-Post). Der Eintritt ist frei, Anmeldung erbeten unter mail@schroeder-haus.de.

 
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  • info@gerbrunn.de
    Dreh- und Angelpunkt sind die vielen (in der Stadtpolitik) nicht abgeschlossenen Ideen, Projekte, Maßnahmen: Straßenbahn(en) ins Umland, Hubland, in der Stadt - jahrzehntelange Planung und Umsetzungszeiträume, Debatten über P+R Standorte, hin und her und dann doch nicht, bilaterale Gespräche des H. BGM Heilig mit einzelnen Landkreisbürgermeistern über mögliche Standorte - Gesamtkonzept? - Umbau Bahnhofsvorplatz, Straßenbahn, Landkreisbusse, Fernbusse…. - die ersten Mitarbeiter die das Thema bei WVV und Stadt bearbeiten haben schon 25jähriges Projektjubiläum hinter sich. Das ganze wird nur noch grün-ideologisch betrachtet und nicht städteplanerisch / verkehrsplanerisch. Ein kommunalpolitisches Trauerspiel, dass der immens wichtigen Sache (ÖPNV) nicht gerecht wird und zu keinem nachhaltigen Ergebnis kommt. Stefan Wolfshörndl, Gerbrunn.
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  • Als Landkreisler immer schön auf den Kreistag schauen! Vor allem auf die Entscheider der zurückliegenden Legislaturperioden. Diese sind für das Fehlen der passenden Maßnahmen verantwortlich. Nicht die Stadt Würzburg und deren Stadtrat.
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  • Bezirksrat Gerhard Müller
    Es ist unfair, dass klimabewusste ÖPNV-Nutzer:innen zahlen, und fossile Verbrenner mitten in der hitzegeplagten Stadt umsonst stehen oder parken. Das Ratsbegehren zeigt den Weg zu einer klimafreundlichen und billigen City-Zone - und hilft ärmeren Menschen ohne SUVs grinsen
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  • zwergenpapa69
    Also Anbindung in Würzburger Landkreis, das haben die im Rathaus verschlafen. Keine U- oder S- Bahn. Dafür enge Straßen voll mit Bussen. Und über die Anbindung da dürfen Sie nicht in Kist oder noch besser Üttingen usw. Wohnen. Jetzt kommen die schnell noch mit Umwelt (20 Jahre Zuspät) zum Abzocken bevor E und Wasserstoff Autos kommen.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Für den Landkreis ist "das Rathaus" aber gar nicht zuständig sondern das Landratsamt. Aber Sie haben Recht: Leider ist der ÖPNV im Landkreis vielerorts noch verbesserungsfähig (insbesondere ganz früh: vor 6 Uhr in die Stadt kommt man nahezu gar nicht mit dem ÖPNV). Abgesehen davon ist aber in die Speckgürtelgemeinden und dort wo es Bahnhöfe gibt die Anbindung schon ganz gut. In vielen Fällen ist dann doch die Bequemlichkeit der Grund mit dem Auto zu fahren und der angeblich so schlechte ÖPNV eine dankbare Ausrede.
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  • letsgo101
    @MuellerGerhard, wie soll das Ratsbegehren eine "klimafreundliche und billigen City-Zone" schaffen ? Sie wissen aber schon das die Benutzung des ÖPNV mit dem Parkticket Talavera noch ein Wunschdenken des H. Heilig ist ? Wie gestern im Stadtrat zu sehen/hören war sind auch die Stadträte noch nicht einig. Da wird von 1 Person bis zu kompletter Fahrzeugbesatzung gesprochen, die mit dem Parkticket Strassenbahn fahren dürften . Doch jetzt wirtschaftlich gesehen muß die WSB ihre Gebühren ja um 2,9 % erhöhen um zu agieren. Jetzt kommt ein Parkticket (übrigens von einem Privat-Unternehmen) mit dem am ebenfalls Straba fahren darf. Somit kann man sich an 2 Fingern ausrechnen das dies nicht Kostendeckend funktionieren kann. Denn wenn ich nur 1 Stunde parke, das sind 60 Cent, und benutze die Straba (die normalerweise Kurzstrecke 1,40 € kostet) das ist bei weitem nicht Kostendeckend. Wer bezahlt die Differenz, vielleicht wieder die Würzburger Bürger ?
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  • zwergenpapa69
    Hallo Würzburg, Ihr habt eure eigenen Anwohner vergessen die keinen eigenen Parkplatz haben oder sich zusätzlich leisten können. Wo sollen sie hin? Siemens Lufthaken??? Bekomme ich den im Rathaus? Ups man muss nur Bürgermeister werden,dann kann man sich hinstellen wo man will. Alle sind gleich nur manche sind etwas gleicher.
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  • Pferdefreund
    da wird schön geschrieben warum gibt es die möglichkeit für ein Leasingfahrrad (Jobbike) nicht von der Main-Post??????
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  • pmueller55
    Weil es immer leichter ist über andere zu schreiben, als vor der eigenen Haustüre zu kehren.
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  • klafie
    vielleicht kommt ja noch die Notbremse, dass das Bürgerbegehren den ganzen Schrott stoppt.
    Es müsste wirklich auch der Landkreis abstimmen können, da ja viele von den umliegenden Ortschaften nach Würzburg fahren, ob zum Arzt, Einkaufen oder oder,... Gott sei Dank hab ich mit Würzburg nicht viel am Hut
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "... ob zum Arzt, Einkaufen oder oder,..."

    Diese Autofahrer würden eher für eine Bewirtschaftung stimmen. Von kostenlosen Dauerparkplätzen die belegt sind, haben Kurzparker nichts. Lieber 1-2 Euro bezahlen als keinen Parkplatz bekommen.
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  • klafie
    solch ein Schmarn, woher wollen Sie wissen ob wir Ländler nicht auch gegen Parkgebühren stimmen würden, es geht ja auch an unseren geldbeutel, so ein holes Gebappel!
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  • pressestelle@lra-wue.bayern.de
    Immer schön freundlich bleiben. Sprechen Sie für alle aus dem Landkreis? Wäre mir neu. Für mich sicher nicht.
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  • Belph
    @klafie Sollten die Städter dann auch für Maßnahmen vor Ihrer Haustür abstimmen?!
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  • Radler15402510
    Die Angabe zu dem Firmenabo ist so nicht richtig. Der Arbeitgeber muss mindestens 20 Stück abnehmen!
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  • isabellaihrig@web.de
    Die Abnahme von 20 Stück pro Monat? Und das muss dann 25 % der Belegschaft entsprechen oder Alternativ 200 Stück abnehmen. Das ist ja mal ein unschlagbares Angebot für all die großen Friseursalons, Gaststätten, Arztpraxen, Kanzleien usw. Aber das Personal dort wird so großzügig entlohnt, die brauchen kein vergünstigtes Jobticket, die können ruhig den vollen Preis zahlen. Ironie off.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Das stimmt. Die Konditionen für das Jobticket sind nicht besonders attraktiv. Im Landkreis sind sie übrigens deutlich besser. Das wäre interessant, wenn die MP an dem Thema dranbleibt und mal recherchiert warum das Jobticket in der Stadt so hohe Hürden hat.
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  • asazyma
    Bitte bleiben Sie beim Thema des Artikels. Hier finden Sie Hinweise zur Entscheidung der Redaktion, sich um gendergerechte Sprache zu bemühen: https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/so-macht-die-redaktion-diejenigen-sichtbarer-die-kein-mann-sind-art-10630807
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  • familie.diener@gmx.net
    Sie schreiben immer " es sollte " , aber es ist ja gar nichts vorhanden !
    Wenn das alles so lange dauert wie der Ausbau der " Nürnberger Straße " und so
    umständlich gehandhabt wird , ist ihr Kommentar leider überflüssig .
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  • Laeufer61
    @butler, mit der Langwierigkeit...

    ...von Ausbaumaßnahmen haben Sie leider recht 😢.

    Trotzdem ist m.M.n. der Kommentar von Gert-raud nicht überflüssig.
    Wird vom Bürger nichts gewünscht oder gefordert besteht doch seitens der Politik erst recht kein Handlungsbedarf.
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