Die geplante Bewirtschaftung der Talavera hat das Thema Pendeln in den Fokus gerückt. Dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der Umgebung Würzburgs auf den kostenlosen Parkplatz angewiesen sind, ist ein Hauptargument des Bürgerbegehrens gegen die Bewirtschaftung. Wir haben deshalb Arbeitgeber in der Innenstadt gefragt, wo ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter parken und ob sie ihnen Parkplätze zur Verfügung stellen.
Vergünstigte Parkplätze für Mitarbeiter
Mehrere Arbeitgeber in der Innenstadt stellen ihren Mitarbeitenden eigene Parkplätze zur Verfügung. So können die rund 650 am Standort Hofstraße beschäftigten Mitarbeitenden der Sparkasse Mainfranken laut Pressesprecher Stefan Hebig 180 vergünstigte Stellplätze in der betriebseigenen Tiefgargage in der Hofstraße nutzen. Teils würden sich mehrere in Teilzeit arbeitende Beschäftigte Stellplätze teilen.
Die Stadt Würzburg hält für ihre rund 3200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 110 vergünstigte Parkplätze auf dem Viehmarktplatz und im Parkhaus Alter Hafen bereit. Viele städtische Mitarbeiter parken auch auf der Talavera. Rund 1000 städtische Beschäftigte haben laut Pressesprecher Christian Weiß eine Unterschriftenliste gegen die geplante Bewirtschaftung der Talavera unterschrieben.
Das Klinikum Würzburg Mitte (KWM) stellt seinen rund 1250 am Standort Juliusspital tätigen Beschäftigten vergünstigte Parkplätze auf dem stiftungseigenen Gelände in der Klinikstraße sowie im dortigen Parkhaus zur Verfügung. Von den rund 520 Mitarbeitenden der Regierung von Unterfranken parken laut Pressesprecher Johannes Hardenacke etwa 80 Prozent auf dem Parkplatz am Peterplatz.
Das Modehaus Severin in der Domstraße vermittelt seinen pendelnden Beschäftigten etwa 15 vergünstigte Parkplätze in einem Hof in der Nachbarschaft, sagt Geschäftsführer Maximilian Severin. "Das ist deutlich günstiger als Stellplätze in einem der Parkhäuser zu mieten". Viele Mitarbeitende kämen aber auch mit der Straßenbahn oder über Fahrgemeinschaften. Und auch die Talavera werde von Mitarbeitenden genutzt.
Rund 2300 WVV-Firmenabos für den ÖPNV in Gebrauch
Eine weitere Möglichkeit, die Würzburger Arbeitgeber ihrer pendelnden Belegschaft für deren Arbeitsweg anbieten können, ist das Firmenabo der WVV. Dieses wird vom Arbeitgeber beantragt und kommt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laut WVV 25 Prozent günstiger als eine reguläre Monatskarte.
Rund 2300 Firmenabos sind nach Angaben der WVV aktuell in Umlauf. Bei der Stadt Würzburg nutzen es etwa 15 Prozent der Beschäftigten. "Die Nachfrage ist gut, wir gehen allerdings davon aus, dass viele das im Sommer geplante 9-Euro-Ticket ausprobieren und danach die Nachfrage nach Firmenabos steigt", sagt Pressesprecher Weiß. Das 9-Euro-Ticket soll für die Monate Juni, Juli und August erhältlich sein und bundesweit für den Nah- und Regionalverkehr gelten.
Leasing-Räder als Alternative zum Auto
Die Sparkasse Mainfranken hat knapp 150 Firmenabos, das Klinikum Mitte 300. "Durch die Corona-Pandemie hat sich die Nutzung allerdings nahezu halbiert", sagt Stefan Hebig, Pressesprecher der Sparkasse Mainfranken. Denn mittlerweile seien rund 50 Prozent der Belegschaft für das Arbeiten im Home-Office ausgestattet, das wolle man auch nach der Pandemie beibehalten, so Hebig.
Das Klinikum Mitte bietet seinen Beschäftigten zudem das Leasing sogenannter Jobbikes an. Dabei übernimmt der Arbeitgeber einen Teil der Kosten für das Rad, die Mitarbeitenden können dieses dann sowohl für den Arbeitsweg als auch privat nutzen. "Das Angebot werde von den Beschäftigten sehr gut angenommen", sagt Pressesprecherin Daniela Kalb. Seit dem Start im vergangenen Jahr seien 96 Leasingverträge für Fahrräder abgeschlossen worden.
Veranstaltungstipp: Die Debatte um die geplanten Parkgebühren auf der Talavera ist auch Thema der Podiumsdiskussion "StadtGespräch" der Main-Post am Dienstag, 17. Mai, um 19 Uhr in der Johanniskirche (Hofstallstraße).
Auf dem Podium diskutieren Jasmin Puhl-Brandt (Bürgerbegehren "Kostenfreies Parken auf der Talavera"), Martin Heilig (Klimabürgermeister Würzburg), Wolfgang Roth (CSU-Fraktionsvorsitzender Stadtrat Würzburg), Johannes Kirchhoff (Fridays for Future Würzburg). Moderation: Manuela Göbel und Torsten Schleicher (Main-Post). Der Eintritt ist frei, Anmeldung erbeten unter mail@schroeder-haus.de.
Es müsste wirklich auch der Landkreis abstimmen können, da ja viele von den umliegenden Ortschaften nach Würzburg fahren, ob zum Arzt, Einkaufen oder oder,... Gott sei Dank hab ich mit Würzburg nicht viel am Hut
Diese Autofahrer würden eher für eine Bewirtschaftung stimmen. Von kostenlosen Dauerparkplätzen die belegt sind, haben Kurzparker nichts. Lieber 1-2 Euro bezahlen als keinen Parkplatz bekommen.
Wenn das alles so lange dauert wie der Ausbau der " Nürnberger Straße " und so
umständlich gehandhabt wird , ist ihr Kommentar leider überflüssig .
...von Ausbaumaßnahmen haben Sie leider recht 😢.
Trotzdem ist m.M.n. der Kommentar von Gert-raud nicht überflüssig.
Wird vom Bürger nichts gewünscht oder gefordert besteht doch seitens der Politik erst recht kein Handlungsbedarf.