
Kostenlos auf der Würzburger Talavera parken und dann zur Arbeit oder zum Shoppen in die Innenstadt laufen – das ist ab dem 1. Juni vorbei. Denn dann wird man auch dort fürs Parken bezahlen müssen. Das hat der Stadtrat am vergangenen Donnerstag entschieden.
30 Cent pro halbe Stunde sollen Autofahrende künftig zahlen, maximal pro Tag neun Euro. Diese Entscheidung hat in den vergangenen Tagen für hitzige Diskussionen gesorgt. Dabei wurde viel über Pendlerinnen und Pendler gesprochen. Über 57 000 Menschen fahren täglich zur Arbeit nach Würzburg, 1000 Parkplätze bietet die Talavera.
Doch wer sind eigentlich die Menschen, die jeden Tag auf dem Großparkplatz ihr Auto abstellen? Eindrücke vom frühen Montagmorgen auf dem Talavera-Parkplatz.

"Ich nutze den Parkplatz ungefähr vier Mal die Woche. Die kommenden Parkgebühren werden für mich auf jeden Fall finanzielle Auswirkungen haben. Die Überlegung ist, ob ich jetzt mit dem Bus fahren werde. In der Frühe passt das mit meinen Arbeitszeiten ganz gut, aber abends klappt das nicht. Ich arbeite bis 20 Uhr und wäre mit dem Bus erst um 21.15 Uhr zu Hause – das heißt, mein Tag wäre dann gelaufen. Ich habe Kinder, da macht eine Viertelstunde manchmal viel aus. Auch in Zukunft werde ich ab und an ins Auto steigen und dann die Parkgebühren in Kauf nehmen. Ich arbeite als Teamleitung im Einzelhandel und muss schnell einsetzbar sein, zum Beispiel, wenn ein Mitarbeitender ausfällt."

"Ich parke an sechs Tagen in der Woche an der Talavera. Ich bin Geschäftsführer vom "Float" in Würzburg und viele meiner Mitarbeiter sind von den Kosten betroffen. Eine Alternative wäre für mich, dass ich den Standort meines Betriebs verlege, weg aus Würzburg. Ich könnte mir die Parkgebühren leisten, aber das ist rausgeschmissenes Geld."

"Für meine Anreise aus Coburg habe ich die Möglichkeit, mich zwischen dem Auto und dem Zug zu entscheiden. Es wäre natürlich schon schön, wenn der Parkplatz hier kostenfrei bleibt. Ich könnte in der Stadt und im Landkreis Würzburg mit dem Semesterticket kostenfrei fahren. Es kommt natürlich auch immer darauf an, wie voll mein Stundenplan ist, aber vier Mal in der Woche nutze ich den Parkplatz schon. Sollte der kostenpflichtig werden, dann ist das eine finanzielle Einschränkung für mich. Das summiert sich ja dann relativ schnell."

"Ich parke hier nicht wirklich regelmäßig und bin deshalb auf den Parkplatz nicht unbedingt angewiesen. Wenn das Parken kostenpflichtig wird, dann werde ich wahrscheinlich seltener nach Würzburg fahren. Ich finde die Parkgebühren nicht in Ordnung. Ich bin Rentner, aber diejenigen, die berufstätig sind, müssen doch eine Gelegenheit haben, ihr Auto abzustellen. Die brauchen einen Platz, der kostenlos ist. Für mich persönlich wäre es verkraftbar. Zurzeit fahre ich vielleicht einmal die Woche nach Würzburg."

"Ich bin Sekretärin in Teilzeitbeschäftigung und muss von hier aus 25 Minuten in die Sanderau laufen. Durch das Parken an der Talavera verhindere ich, dass mein Auto jeden Tag durch die Stadt fahren muss. Bei meinem Einkommen ist es viel zu viel, jeden Tag zwischen fünf und neun Euro fürs Parken zu bezahlen. Ich kann mir das nicht leisten. Zukünftig werde ich dann wohl in der Zellerau oder in der Mainaustraße parken. Dann erreichen wir genau das Gegenteil von dem, was Herr Heilig befürworten würde. Der Suchverkehr zum Parken wird mehr werden und die Zellerauer werden stärker belastet werden. Die Busverbindung von Erlabrunn nach Würzburg ist viel teurer als die Autofahrt, deshalb werde ich auch nicht umsteigen."

"Ich parke mehrmals die Woche auf diesem Parkplatz und ich werde auch weiterhin hier parken. Da wird sich nichts verändern. Die 200 Euro Parkgebühren im Monat sind für mich in meinem Beruf locker machbar. Natürlich finde ich es nicht schön, dass der Parkplatz dann kostenpflichtig ist, aber ich bin auch nicht unbedingt darauf angewiesen, hier zu parken. Ich nutze den Platz, da ich Außendienstmitarbeiter bei einem großen Telekommunikationsunternehmen bin."

"Ich parke jeden Tag unter der Woche auf der Talavera. Wahrscheinlich werde ich mir, wenn der Parkplatz dann kostenpflichtig wird, einen neuen Job suchen, denn ich sehe es nicht ein, jeden Monat 180 Euro an die Stadt zu zahlen. Die Stadt macht nichts für die Pendler. Eine Fahrgemeinschaft fällt weg, weil niemand in unserer Firma aus Rimpar kommt. Außerdem sind die öffentlichen Verkehrsmittel zu unflexibel. Ich muss teilweise morgens um 6 Uhr anfangen oder mal bis 21 Uhr arbeiten und da habe ich keine Lust, eine Stunde auf meinen Bus zu warten. Die 9 Euro am Tag kann ich mir nicht leisten. Mein Chef hat hier 18 Leute, die hier parken. Das ist für die meisten überhaupt nicht zu stemmen."

"Momentan parke ich fünf Mal die Woche auf der Talavera. In Würzburg Parkplätze zu finden, ist ohnehin schon eine Katastrophe. Die meisten Parkplätze, wie an der Residenz, sind so teuer. Das kann ich mir nicht leisten und die Anbindung der öffentlichen Verkehrsmittel ist nicht gut genug. Die 9 Euro am Tag machen sich in meinem Geldbeutel bemerkbar. Ich werde mir wohl einen Job suchen, bei dem ich von zu Hause aus arbeiten kann. Es geht einfach nicht mehr anders. 9 Euro sind für mich einfach eine Hausnummer. Wenn es 3,50 Euro am Tag inklusive eines Nahverkehrstickets wären, dann könnte man darüber reden."

"Ich parke fünf Mal pro Woche hier auf der Talavera. Dass der Parkplatz jetzt kostenpflichtig wird, hat für mich finanzielle Einschnitte zur Folge. Entweder werde ich gezwungen, hier zu parken, dass kann ich mir finanziell nicht leisten. Oder ich bin gezwungen, mir ein Jahresticket für die Bahn zu holen. Das könnte ich mir leisten, aber das will ich nicht. Ich komme aus Baden-Württemberg und ich muss mir ganz sicher überlegen, ob ich mir nicht nach der Ausbildung woanders einen Job suche."

"Ich bin Zahntechnikerin und parke an fünf Tagen in der Woche auf der Talavera. Ich laufe jeden Morgen zu unserer Praxis. Da ich aus dem Landkreis komme, bin ich auf das Auto angewiesen. Dass ich nun zusätzlich zu den hohen Spritkosten auch noch Geld für das Parken zahlen muss, wird sich bei mir finanziell bemerkbar machen. Wir haben zwei Kinder und da sind zusätzliche Kosten immer schwierig. Ich muss künftig über eine Alternative zum Auto nachdenken, aber auch das Busticket ist teurer geworden."
Umsonst ist nur der Tod und der kostet s Leben…
Vielleicht findet man dann zukünftig dort Parkplätze, weil die Dauerparker über Wochen ihr Fahrzeug woanders abstellen müssen.
die "tickende Abrechnungs-Parkuhr ! Wer nur eine ( 1 ) Minute in die neu angebrochene Parkzeit überzieht, muss
für eine weitere halbe Stunde die man gar nicht mehr nutzt... BEZAHLEN.!
( Da genügt, dass man am *Bezahlomat von Leuten die sich nicht auskennen aufgehalten wird, oder man verliert
den Parkschein... ; dann ist gleich eine GROSSE Gebühr fällig. Ärger und Stress gibt es oft. Dies kann man nur mit
einer unsichtbaren Person- die Sie jedoch über eine Kamera sieht- besprechen. Seien Sie also höflich und devot,
sonst geht die gnadenlose Schranke nicht gleich auf. Gnadenlose ...........)
Nein nichts krankhaft " Traumatisches...! "
* Kluch durch Erfahrungen im WÜer Park-Bezahlsystem...... Danke für Ihr "Mitgefühl !!!
Oder war es doch mehr als eine Minute?
für eine weitere halbe Stunde die man gar nicht mehr nutzt... BEZAHLEN.! " Das sind im Falle der Talavera 30 Cent. Hier ein Beispiel vom Parkplatz bzw. der Tiefgarage am Hubland: Drei Stunden parken sind frei. Das ist schön und gut. Aber ab einer Minute drüber bekommt man Post vom Betreiber, der die auf den Hinweistafeln ausgewiesenen 15€ fordert. Aber das ist noch nicht alles! Was nicht auf den Hinweistafeln steht ist, dass außerdem noch 10€ Bearbeitungsgebühr anfallen. Also ab einer Minute Überschreitung der kostenlosen Parkzeit fallen 25€ an!!! Insoweit sind 30 Cent für die angefangene halbe Stunde geradezu lächerlich!
Aber muss der Veranstalter von Kiliani dann pro Tag 9000€ platzmiete bezahlen?
Die Stadt rechnet mit 200.000€ Standmiete, hat die Mainpost einmal berichtet. Bei 14 Tagen sind dies über 14.000€ pro Tag.
Mich macht es fassungslos wie viele ein Auto als etwas selbstverständliches empfinden das jeder haben muss.
Glücklicherweise stellen sich inzwischen aber auch Einige die Frage ob sie sich ein Auto leisten wollen.
Ach Sie schon wieder mit Ihrem Traum vom sozialistischen Kollektiv. Hart arbeitende Menschen wollen gern wenigstens ein paar Euro im Monat übrig haben für individuelle Wünsche und nicht für Parkgebühren. Ich sah 1990 die Bruchbuden des sozialistischen Paradieses DDR. Wir hatten alle nüscht, aber waren glücklich.. aber ein Trabbi war selbst da das Allerhöchste.
Wofür gibt es die Stadt aus? Thesterprotz, überflüssige Bürgermeisterposten, KickersStadion tritz Abstieg ins Nichts, Zuschuss zu privatwirtschaftlicher Multifunktionsarena (über 7 Mio!!!)... Ist das besser? Dieser kommunale Wasserkopf vergisst, wer sie bezahlt und wofür.
Sind Sie Sozialistenhasser der hinter Allem was er nicht mag Sozialisten vermutet?
PS.
Sie kritisieren Zuschüsse für die Privatwirtschaft. Sind Sie dann nicht auch ein wenig links?
Vermutlich würden sich so doch einige Pendler und Kunden überlegen, den Nahverkehr dem Auto vorzuziehen.
Bei höherer Nutzung wäre die Taktung entsprechend häufiger. Und so auch die Verbindung besser und weniger zeitraubend.
Aber das bleibt wohl ein schöner Traum.
Gab es eine ähnliche Aktion nicht mal in Aschaffenburg? Soweit ich mich erinnern kann, wurde der ÖPNV hier gut angenommen.
Macht sich sicherlich gut bei der Arbeitsagentur "habe gekündigt wegen Parkgebühr". Und in Schweinfurt dann vielleicht 200 Euro weniger verdienen und längerer Arbeisweg.
Und bei Firmenkunden kommt es sicherlich gut an und stößt auf viel Verständnis wenn der Firmensitz wegen Parkgebühren verlegt wurde. Mitarbeiter der Firma die ÖPNV nutzen freuen sich sicherlich auch darüber.