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Giebelstadt
Ortsjubiläum: Aus 1200 Jahren werden 1200+1
Mit einem Riesenprogramm wollten Giebelstadt und Eßfeld heuer ihre 1200-jährige Geschichte feiern. Dann kam Corona. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Das Giebelstadter Zobelschloss spielt auch in der 1200-jährigen Geschichte der Gemeinde eine herausragende Rolle. Die geplante Auftaktveranstaltung zum 'Tag der offenen Gartentür' im Schlossgarten wird, wie das gesamte Ortsjubiläum, ebenfalls ins kommende Jahr verschoben.
Foto: Gerhard Meißner | Das Giebelstadter Zobelschloss spielt auch in der 1200-jährigen Geschichte der Gemeinde eine herausragende Rolle.
Antje Roscoe
 |  aktualisiert: 20.07.2020 02:10 Uhr

Wie lange hat man sich auf das Ortsjubiläum gefreut? Wie viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit steckten in den Vorbereitungen? Der Auftakt zum Jubiläumsjahr "1200 Jahre Giebelstadt und Eßfeld" ist mit dem Neujahrsempfang noch gelungen. Dann kam die Corona-Pandemie und machte alle Pläne zur Makulatur. Inzwischen sind die großen Veranstaltungen zum Doppeljubiläum neu geplant und es bieten sich wieder Chancen, dabei zu sein. "1200+1 Jahre Giebelstadt und Eßfeld" wird das Motto für das Festjahr 2021 nun heißen.

Das eigens entworfene Logo wurde bereits flugs geändert. Nach der Devise "ganz oder gar nicht", war man sich schnell einig, das Jubiläumsjahr komplett abzusagen und alle großen Termine auf 2021 zu verschieben, sagt Annette Barreca von der Gemeindeverwaltung, der die Koordinierung der verschiedenen Veranstaltungen obliegt. Denn diese sollten sich mit vielen Höhepunkten durch das ganze Jahr ziehen.

Keine Möglichkeit zur Vorbereitung

Für viele Programmpunkte wie "das liederträchtige Historical Zobels Zoff", das extra für das Jubiläum für die Florian-Geyer-Festspiele geschrieben wurde, fehlte durch die Kontaktbeschränkungen schlichtweg die Möglichkeit zum Proben und Vorbereiten, wie Geyer-Vorsitzender Rüdiger Scheer die Absage begründete.

Das Labyrinth im Garten der Pfarrkirche St. Josef wird zu den Schauplätzen am 'Tag der offenen Gartentür' gehören.
Foto: Antje Roscoe | Das Labyrinth im Garten der Pfarrkirche St. Josef wird zu den Schauplätzen am "Tag der offenen Gartentür" gehören.

Und attraktive, publikumsstarke Höhepunkte, die nun ins nächste Jahr verschoben werden, gibt es reichlich. Anfangen vom Paraballooning, einem Teamwettbewerb von Fallschirmspringern und Ballonfahrern, veranstaltet vom Fallschirmspringer-Club aus Oberhausen (21. bis 24. Mai 2021) über Musik-Festivals wie 90erParty (23. Juni) und Mission Ready (3. Juli) bis zum Auftakt des landkreisweiten Tags der offenen Gartentür (27. Juni) und den Florian-Geyer-Festspielen in der zweiten Juli-Hälfte. Auch der "Markt der Epochen" (4./ 5. September), in dem sich Giebelstadter Ortsgeschichte aus der Sicht von Mittelalter, Barock, Industrialisierung und Wirtschaftswunder präsentiert, ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Hier sind die Termine bereits fix, der übrige Veranstaltungskalender ist noch im Entstehen.

Bedenken wegen anderen Festen

In Eßfeld, wo man ein eigenes Programm vorbereitet hat, wird der Juni der Monat der Feierlichkeiten sein, obwohl der Festausschuss, wie Vorsitzende Irene Beetz erklärt, skeptisch war, weil 2021 sicher viel zu viele Feiern sein werden. Doch das Doppeljubiläum verpflichtet. Am 6. Juni präsentieren sich das Dorf und die Kirche mit Führungen, Vorstellung der Festschrift sowie der Ausstellungseröffnung zu den Eßfelder Höfen.

Eine Fotomontage zeigt die Anwesen früher und heute im Vergleich. Das "Höfespektakel", das Dorffest zu 1200+1 Jahren Eßfeld, wird am 20. Juni 2021 gefeiert, natürlich mit einem Schwerpunkt auf der Landwirtschaft. Die Tore werden geöffnet und die Besucher in den Höfen verköstigt. Gezeigt werden unter anderem alte und neue Landmaschinen, Oldtimer, Trachtenmoden, Kirchenführungen.

Treffpunkt für Gartenliebhaber aus der ganzen Region

Der Aufschub gilt auch für den Tag der offenen Gartentür, dessen Eröffnung zum Jubiläum im frisch angelegten Garten des Zobelschlosses stattfinden wird. Ein halbes Dutzend weiterer Giebelstadter Gartenliebhaber hatte sich bereits bereit erklärt, ihre Türen den Besuchern zu öffnen. Mit der Verschiebung ins nächste besteht die Chance und die Hoffnung, dass es noch einige mehr werden, sagt Renate Wohlfeil, Ansprechpartnerin in der Marktgemeinde, denn sehenswerte und interessante Gartenanlagen gebe es noch mehr.

Und diesmal ist es an Giebelstadt und seinen sechs Ortsteilen, den Gartenbegeisterten aus der gesamten Region als Treffpunkt zu dienen und Gärten aller Art, vom Nutzgarten bis zum Spielgarten für Kinder, zu präsentieren. Wer noch Interesse hat, sich zu beteiligen, den berät die Kreisfachberaterin für Gartenbau und Landschaftspflege Jessica Tokarek gerne; Tel. (09 31) 80 03-54 63, E-Mail: j.tokarek@lra-wue.bayern.de.

Weiterhin erhältlich ist die anlässlich des Jubiläumsjahres neu verfasste Chronik über den Markt Giebelstadt mit mehr als 400 Seiten und vielen Zeitzeugen-Beiträgen. Die urkundliche Ersterwähnung von Giebelstadt und Eßfeld, auf die sich das Jubiläum stützt, geht übrigens auf eine Urkunde zurück, die im Jahr 820 in Aachen ausgestellt wurde, worin es um die Güter "eichesfelt et gibulesstadt" geht. Die Chronik ist für 24,90 Euro im Gemeindearchiv und im Sekretariat in der Gemeindeverwaltung erhältlich.

 
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