Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtovic, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Paun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraçoglu. Die Namen sind vielen Menschen deutschlandweit bekannt. Sie wurden Opfer eines Einzeltäters, der am 19. Februar 2020 im hessischen Hanau aus rassistischen Motiven getötet hat. In Würzburg erinnert ein Denkmal an sie. Weiß auf schwarz sind ihre Porträts und Namen am Treppenaufgang zur Konrad-Adenauer-Brücke neben der Straßenbahnhaltestelle am Dallenbergbad zu sehen.
Doch nun wurde das Denkmal von bislang unbekannten Täterinnen oder Tätern zerstört, das meldet das Kollektiv "Schwarzlich.Wue" in den Sozialen Medien: Hakenkreuze, SS-Zeichen und Schriftzüge seien über die Porträts gemalt worden.
Bereits im Juli 2021 wurde das Denkmal übermalt
Auch die Polizei Unterfranken habe von den Übermalungen erfahren, erklärt Pressesprecher Andy Laacke auf Anfrage der Redaktion. Eine Streife sei bereits vor Ort gewesen, um den Vorfall aufzunehmen. Mehr Informationen könne Laacke jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen.
Hinter dem Mahnmal stecken der Bezirksverband Mainfranken der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau), der Kulturverein des Würzburger Wagenplatzes, die Bipoc-Hochschulgruppe, Antifa Würzburg und weitere engagierte Einzelpersonen. Im Juli letzten Jahres wurde das Denkmal erstmals zerstört. Unbekannte übermalten die Namen und Porträts der Opfer mit grauer Farbe. Als eine "saftige Ohrfeige für alle, die dort mitgewirkt und versucht haben, mit viel Einsatz friedlich ein sichtbares Zeichen zu setzen", benannte Michael Groha, Vorsitzender der IG BAU Mainfranken, die Tat. Wenige Wochen später erneuerten die Initiatoren das Denkmal.
Ob es sich nun um die selben Täterinnen oder Täter wie im letzten Jahr handelt, kann Andy Laake noch nicht sagen. "Selbstverständlich ist uns bekannt, dass es bereits eine Zerstörung gab", sagt er. Ob die beiden Vorfälle miteinander in Verbindung stehen, müssen "intensivere Ermittlungen" klären.
Jugendbildungsreferent der IG Bau vermutet Nazis als Täterinnen oder Täter
Für Bestürzung sorgt die Zerstörung auch bei Jonas Schneider, Jugendbildungsreferent der IG Bau Franken. Er gehe davon aus, dass das Denkmal Samstagabend übermalt wurde. "Die Straßenbahn fährt direkt an der Brücke vorbei, uns wurde Bescheid gegeben, dass dort nun Hakenkreuze zu sehen sind", erzählt er. "Wir sind sofort hingefahren; die Farbe war noch frisch." Er vermutet, dass die Beschmierungen von Würzburger Nazis angebracht wurden. "Es wird immer deutlicher, wie gefährlich die Nazigruppen in der Gegend werden", sagt er.
Wie nach der letzten Zerstörung auch, wollen sich auch diesmal wieder engagierte Personen und Vereine darum kümmern, das Denkmal "so schnell wie möglich" zu erneuern, so Schneider.
Was hier im Forum andauernd für drakonische Strafen gefordert werden, das lässt mich echt Angst bekommen vor den 'anständigen' Deutsch*innen.
Die "ruhige Lage" ist doch eine Einladung für diese Deppen...sieht doch keiner was !
da liegen Sie noch richtiger als Sie befürchtet hätten.
Bei der erwiesenen Dämlichkeit des homo "sapiens" habe ich ernsthafte Zweifel, dass die Art die nächsten 100 Jahre überlebt, und wenn doch, dürfen sich die übrig gebliebenen Individuen vmtl. darauf einstellen, jeden Tag neu überleben zu müssen.