zurück
Würzburg
ÖPNV in Würzburg wird teurer: Preis für Verbund-Tickets wird zum 1. Januar 2023 außerplanmäßig erhöht
Der Verkehrsunternehmensverbund Mainfranken will außerplanmäßig die ÖPNV-Tarife erhöhen – offenbar eine Reaktion auf eine Entscheidung des Würzburger Stadtrats.
Zumindest für Würzburger Straßenbahn GmbH sollen jährliche Tariferhöhungen künftig verhindert werden. Im Bild der Straßenbahnverkehr an der Einmündung zur Kaiserstraße.
Foto: Thomas Obermeier | Zumindest für Würzburger Straßenbahn GmbH sollen jährliche Tariferhöhungen künftig verhindert werden. Im Bild der Straßenbahnverkehr an der Einmündung zur Kaiserstraße.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:43 Uhr

Nachdem der Würzburger Stadtrat die vom Verkehrsunternehmensverbund Mainfranken in diesem Sommer geplante Tariferhöhung verhindert hat, reagiert der VVM mit einer außerplanmäßigen Anhebung der Fahrpreise zum 1. Januar 2023. Das hat der Stadtrat in der vergangenen Woche kommentarlos zur Kenntnis genommen. Gleichzeitig hat er die Verwaltung beauftragt, in Verhandlungen mit dem Verbund ein eigenes Tarifgestaltungsrecht für das Stadtgebiet durchzusetzen, um alljährliche Tariferhöhungen zumindest für die Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) verhindern zu können.

Auf Grundlage verschiedener Erhebungen des Statistischen Bundesamtes – unter anderem Personal-, Energie- und Materialkosten – berechnet der Verband Deutscher Verkehrsunternehmer alljährlich die Preisentwicklungen im ÖPNV, seit vielen Jahren werden die Fahrpreise immer am 1. August angehoben. Das gilt auch für den VVM, allerdings mit einer Einschränkung: Für jede Erhöhung, die 2,9 Prozent überschreitet, ist die Zustimmung aller Gesellschafter erforderlich.

Würzburger Stadtrat stimmte in diesem Sommer einer Erhöhung nicht zu

In diesem Sommer sollten die VVM-Tarife um 3,7 Prozent angehoben werden. Dazu kam es nicht, weil der Stadtrat auf Vorschlag der Verwaltung zum ersten Mal seine Zustimmung verweigerte. Deshalb konnten die Fahrpreise im Verbund am 1. August nur um 2,9 Prozent steigen. Folge davon ist eine außerplanmäßige zusätzliche Steigerung um 2,7 Prozent zum 1. Januar 2023, der die Regierung von Unterfranken laut Beschlussvorlage für den Stadtrat zustimmen will.

Wie aus der Vorlage weiter hervorgeht, haben sämtliche Gesellschafter – also auch die Stadt Würzburg – in einer Gesellschafterversammlung Ende Juli einer gestaffelten Tariferhöhung zum 1. Januar und zum 1. August 2023 zugestimmt. Die aktuelle Entwicklung des so genannten ÖPNV-Warenkorbes erfordert demnach eine Anpassung der Tarife in zwei Stufen um insgesamt 6,5 Prozent. Unverändert bleibt nur das 365-Euro-Ticket für Schüler und Azubis.

Da die aktuelle Preisanpassung die Marke von 2,9 Prozent nicht erreicht, ist eine Zustimmung des Stadtrats nicht erforderlich. Der VVM geht außerdem davon aus, dass er im Fall der Einführung eines bundesweit im Regionalverkehr gültigen 49-Euro-Tickets ab Januar Ausgleichszahlungen vom Bund erhält, die durch die Tarifanhebung höher ausfallen.

Neue Würzburger Stadtwabe soll regelmäßige Preiserhöhungen verhindern

Um turnusmäßig steigende Ticketpreise zumindest im Stadtgebiet verhindern zu können, hat der Stadtrat die Verwaltung mit einstimmigem Beschluss beauftragt, im Rahmen der Verhandlungen über die Neuorganisation und Erweiterung des VVM ein Tarifgestaltungsrecht für das Stadtgebiet im Vertrag zu verankern.

Umfrage
Ted wird geladen, bitte warten...

Das soll durch die Einführung einer neuen Stadtwabe innerhalb der zentralen VVM-Großwabe, zu der auch die beiden Landkreis-Gemeinden Gerbrunn und Höchberg gehören, geschehen. "Es ist ein laufender Verhandlungsprozess", teilte Oberbürgermeister Christian Schuchardt kurz und knapp mit, eine Debatte gab es nicht. Im Jahr 2025 sollen Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie die Landkreise Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld in den VVM aufgenommen werden und damit der zweitgrößte ÖPNV-Verbund in Bayern entstehen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Patrick Wötzel
Christian Schuchardt
Mainfranken
Preiserhöhungen
Regierung von Unterfranken
Stadt Würzburg
Stadträte und Gemeinderäte
Statistisches Bundesamt
Verkehr in Würzburg
Würzburger Straßenbahn
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • margarete-leleithner-fife@web.de
    Wie gut, dass ich ein Auto habe - keinerlei Probleme!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • TLW-tu_W
    Preis 1 Liter Diesel im Januar dieses Jahre ~1,60€
    Aktuell ~2,03€

    Das entspricht einer Preissteigerung von knapp 27%.

    Aber wie gut, dass Sie ein Auto haben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Franken48
    Das Auto ist und bleibt die Nummer eins, und das ist gut so.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • to-mu@gmx.net
    ...aber es sollte schon ein Verbrenner sein. Im Idealfall ein Diesel, gelle? 🚗🚓🚕🚙

    Hätte ich Dir gar nicht zugetraut...also die Trollerei mit einer derartigen Konstanz! Dafür gibts auch nen Fisch...🐟
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Gute Nacht Deutschland!

    Einerseits wird von 49,- € Ticket o.ä. "geschwafelt" und von Stärkung des ÖPNV, andereseits werden hier Erhöhungen angekündigt. Für den Wabentarif im Lkr. Sw braucht es offenbar auch mehrere Jahre Vorbereitung und vom Verkehrsverbund unter Einbeziehung der diversen Lkr. möchte ich gar nicht erst reden.

    Zitat: " Das (die Erhöhung) hat der Stadtrat in der vergangenen Woche kommentarlos zur Kenntnis genommen."

    Auch wenn es seitens des Stadtrats bei geringen Erhöhungen keinerlei Zustimmung bedarf (lt. Artikel) so hätte man doch zumindest kommentieren können! Bei jeder anderen Kleinigkeit wird keine Gelegenheit ausgelassen um einen Kommentar abzulassen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Außerdem ist doch der Vorschlag, dass die Stadt selbst über die ÖPNV Preise im Stadtgebiet entscheiden kann, doch ein eindeutiges Zeichen, dass man sich nicht alle Preise diktieren lassen möchte! Viel besser als jeder Kommentar ist doch eine konstruktive Idee.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • flyarcus@gmx.de
    ..blöd wenn man kein Auto hat
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • d.temming@gmx.de
    Die Überschrift stimmt nicht, Autofahrer werden ebenso drunter leiden. Die Stadt wird mit Sicherheit auch die Parkgebühren entsprechend anheben, um das Autofahren nicht attraktiv wirken zu lassen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • thausend@t-online.de
    Ja und...von mir aus...die wenigen Stunden die ich in Würzburg verbringe, bringen mich die Parkgebühren nicht um.....es gibt Menschen, die haben wirklich andere Probleme.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Laeufer61
    Man kann nur hoffen...

    ...das sich Bund und Länder noch rechtzeitig bis Jahresbeginn 2023 über die Finanzierung des bundesweiten Tickets für den ÖPNV einigen können.
    Dieses Klein-Klein in Waben und Tarifzonen der unterschiedlichsten Verbände und Unternehmen in den Bundesländern mit immer höheren Preisen muss endlich ein Ende haben wenn die Politik eine Energiewende wirklich angepacken will!
    Die Preiserhöhung des VVM ist ein wenig als Zockerei für die eigene Tasche auf Kosten der Bürger zu sehen - Da ja auch Bundeszuschüsse aus Steuermitteln kommen wird man verstimmt 😒
    (Zitat: "Der VVM geht außerdem davon aus, dass er im Fall der Einführung eines bundesweit im Regionalverkehr gültigen 49-Euro-Tickets ab Januar Ausgleichszahlungen vom Bund erhält, die durch die Tarifanhebung höher ausfallen.")
    Hier u.a. die aktuellsten Infos: " https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/neun-euro-ticket-nachfolger-was-bisher-zum-49-euro-ticket-bekannt-ist/28748090.html "
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • jutta.noether@web.de
    Das sind doch Schlitzohren...
    Eine Erhöhung um 3,7 Prozent durften sie nicht machen, dafür erhöhen sie halt um 5,6 Prozent in zwei Schüben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mainpost@swamp.franken.de
    Genau. Da kann man dann froh sein, wenn es nicht monatlich um 2,9 % teurer wird ...

    Wieso gibt es da die Regel, daß über 2,9 % zugestimmt werden muß, wenn anscheinend vergessen wurde, die Anzahl der Erhöhungen festzulegen?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Sollen sie. Das muss uns nicht mehr interessieren, sobald das 49.-€-ticket kommt. Wer dann noch Karten zum Normaltarif löst, der ist selbst schuld... grinsen Man bedenke: für 49.-€ nicht nur Würzburg und Umgebung -allein da spart man dann schon ganz gewaltig Geld- sondern quer durch die ganze Republik, von Flensburg bis Passau, mit jeder S-Bahn in München, jeder U-Bahn in Berlin, jeder Straßenbahn in Erfurt und mit jedem Bus in Bamberg, Tübingen oder Stralsund. Wer dann noch Auto fährt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.... grinsen
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • familie.diener@gmx.net
    Das ist nach meiner Meinung genau der verkehrte Ansatz :
    Wir machen dann wieder auf Verkehrstourismus durch ganz Deutschland und jeder
    beschwert sich über überfüllte Züge usw.
    Diese verbilligten Tickest sollten in erster Linie Pendler , Berufstätige , Schüler usw.
    zur Verfügung gestellt werden , um die Umwelt wirklich sinnvoll zu entlasten . Aber
    doch bitteschön nicht für jeden , welcher nur Urlaub oder Städtetouren machen will !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Objektiv13
    Das sehe ich genauso. Die Bahn ist für solch einen Ansturm nicht gerüstet. Bei mir tritt eher das Gegenteil ein. Die eine oder andere angedachte Bahnfahrt fällt aus für mich. Stattdessen werde
    ich das Auto vorziehen, weil das Theater mit der Bahn brauche ich nicht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Nun, Butler, keinem von uns steht es zu, über die Fahrtgründe anderer Leute zu urteilen. Es gibt keine "besseren" oder "schlechteren" Gründe, sich von A nach B zu begeben. Das ist das Eine. Und dann geht es ja vor allem darum, möglichst viele Leute aus ihren Karren raus und in die Öffis zu bringen. Das klappt anhand vieler Beispiele mittlerweile über Jahrzehnte nachgewiesen am besten über den Preis und über radikal gesenkte Zugangsschwellen. Eben gerade NICHT irgendwelche Einengungen, Gängelungen, Du bist besser, weil Du zur Arbeit fährst oder so was. Und, nicht zuletzt, der mit Abstand größte Fahrtanteil von allem sind bei uns inzwischen Freizeit- und Erholung, Einkaufen etc. An die muss man mit Priorität ran, wenn der Autoverkehr abnehmen soll. Die von Dir genannten Gruppen (Schüler / Berufspendler) haben heute schon die mit Abstand geringsten Auto-Anteile.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • ch-osswald@t-online.de
    Naja, aber dann muss halt auch das Angebot ausgebaut werden und genau daran hat es ja beim 9 EUR Ticket gehapert. Auch als Öfi Nutzer möchte ich einen gewissen Mindestkomfort haben und nicht ständig wie Spargel in der Dose stehen, sonst tritt das ein, was hier bereits geschrieben wurde: Die Leute nehmen wieder ihr Auto.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • j-hollenbach@t-online.de
    Ihr lernt es nicht. Wer Auto fahren will fährt, der Rest macht was anderes. Die Billigtickets fördern den Städte Tourismus und sonst nichts, rausgeschmissenes Geld. Lieber die entlasten die mit ÖPNV fahren lassen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mainpost@swamp.franken.de
    Ich fahre wirklich gerne Bahn. Aber bevor ich im Nahverkehr (mit x-mal umsteigen und wegen des tollen Tickets überfüllten Zügen nach Flensburg fahre, nehme ich doch lieber das Auto. Oder den ICE.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • rainergaiss
    Wenn man häufig zu zweit unterwegs ist, dann kann man ein 49 € - Ticket vergessen. Stattdessen muss man sich wieder mit Waben und Zonen rumärgern.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten