Nachdem der Würzburger Stadtrat die vom Verkehrsunternehmensverbund Mainfranken in diesem Sommer geplante Tariferhöhung verhindert hat, reagiert der VVM mit einer außerplanmäßigen Anhebung der Fahrpreise zum 1. Januar 2023. Das hat der Stadtrat in der vergangenen Woche kommentarlos zur Kenntnis genommen. Gleichzeitig hat er die Verwaltung beauftragt, in Verhandlungen mit dem Verbund ein eigenes Tarifgestaltungsrecht für das Stadtgebiet durchzusetzen, um alljährliche Tariferhöhungen zumindest für die Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) verhindern zu können.
Auf Grundlage verschiedener Erhebungen des Statistischen Bundesamtes – unter anderem Personal-, Energie- und Materialkosten – berechnet der Verband Deutscher Verkehrsunternehmer alljährlich die Preisentwicklungen im ÖPNV, seit vielen Jahren werden die Fahrpreise immer am 1. August angehoben. Das gilt auch für den VVM, allerdings mit einer Einschränkung: Für jede Erhöhung, die 2,9 Prozent überschreitet, ist die Zustimmung aller Gesellschafter erforderlich.
Würzburger Stadtrat stimmte in diesem Sommer einer Erhöhung nicht zu
In diesem Sommer sollten die VVM-Tarife um 3,7 Prozent angehoben werden. Dazu kam es nicht, weil der Stadtrat auf Vorschlag der Verwaltung zum ersten Mal seine Zustimmung verweigerte. Deshalb konnten die Fahrpreise im Verbund am 1. August nur um 2,9 Prozent steigen. Folge davon ist eine außerplanmäßige zusätzliche Steigerung um 2,7 Prozent zum 1. Januar 2023, der die Regierung von Unterfranken laut Beschlussvorlage für den Stadtrat zustimmen will.
Wie aus der Vorlage weiter hervorgeht, haben sämtliche Gesellschafter – also auch die Stadt Würzburg – in einer Gesellschafterversammlung Ende Juli einer gestaffelten Tariferhöhung zum 1. Januar und zum 1. August 2023 zugestimmt. Die aktuelle Entwicklung des so genannten ÖPNV-Warenkorbes erfordert demnach eine Anpassung der Tarife in zwei Stufen um insgesamt 6,5 Prozent. Unverändert bleibt nur das 365-Euro-Ticket für Schüler und Azubis.
Da die aktuelle Preisanpassung die Marke von 2,9 Prozent nicht erreicht, ist eine Zustimmung des Stadtrats nicht erforderlich. Der VVM geht außerdem davon aus, dass er im Fall der Einführung eines bundesweit im Regionalverkehr gültigen 49-Euro-Tickets ab Januar Ausgleichszahlungen vom Bund erhält, die durch die Tarifanhebung höher ausfallen.
Neue Würzburger Stadtwabe soll regelmäßige Preiserhöhungen verhindern
Um turnusmäßig steigende Ticketpreise zumindest im Stadtgebiet verhindern zu können, hat der Stadtrat die Verwaltung mit einstimmigem Beschluss beauftragt, im Rahmen der Verhandlungen über die Neuorganisation und Erweiterung des VVM ein Tarifgestaltungsrecht für das Stadtgebiet im Vertrag zu verankern.
Das soll durch die Einführung einer neuen Stadtwabe innerhalb der zentralen VVM-Großwabe, zu der auch die beiden Landkreis-Gemeinden Gerbrunn und Höchberg gehören, geschehen. "Es ist ein laufender Verhandlungsprozess", teilte Oberbürgermeister Christian Schuchardt kurz und knapp mit, eine Debatte gab es nicht. Im Jahr 2025 sollen Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie die Landkreise Bad Kissingen, Haßberge und Rhön-Grabfeld in den VVM aufgenommen werden und damit der zweitgrößte ÖPNV-Verbund in Bayern entstehen.
Aktuell ~2,03€
Das entspricht einer Preissteigerung von knapp 27%.
Aber wie gut, dass Sie ein Auto haben.
Hätte ich Dir gar nicht zugetraut...also die Trollerei mit einer derartigen Konstanz! Dafür gibts auch nen Fisch...🐟
Einerseits wird von 49,- € Ticket o.ä. "geschwafelt" und von Stärkung des ÖPNV, andereseits werden hier Erhöhungen angekündigt. Für den Wabentarif im Lkr. Sw braucht es offenbar auch mehrere Jahre Vorbereitung und vom Verkehrsverbund unter Einbeziehung der diversen Lkr. möchte ich gar nicht erst reden.
Zitat: " Das (die Erhöhung) hat der Stadtrat in der vergangenen Woche kommentarlos zur Kenntnis genommen."
Auch wenn es seitens des Stadtrats bei geringen Erhöhungen keinerlei Zustimmung bedarf (lt. Artikel) so hätte man doch zumindest kommentieren können! Bei jeder anderen Kleinigkeit wird keine Gelegenheit ausgelassen um einen Kommentar abzulassen!
...das sich Bund und Länder noch rechtzeitig bis Jahresbeginn 2023 über die Finanzierung des bundesweiten Tickets für den ÖPNV einigen können.
Dieses Klein-Klein in Waben und Tarifzonen der unterschiedlichsten Verbände und Unternehmen in den Bundesländern mit immer höheren Preisen muss endlich ein Ende haben wenn die Politik eine Energiewende wirklich angepacken will!
Die Preiserhöhung des VVM ist ein wenig als Zockerei für die eigene Tasche auf Kosten der Bürger zu sehen - Da ja auch Bundeszuschüsse aus Steuermitteln kommen wird man verstimmt 😒
(Zitat: "Der VVM geht außerdem davon aus, dass er im Fall der Einführung eines bundesweit im Regionalverkehr gültigen 49-Euro-Tickets ab Januar Ausgleichszahlungen vom Bund erhält, die durch die Tarifanhebung höher ausfallen.")
Hier u.a. die aktuellsten Infos: " https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/neun-euro-ticket-nachfolger-was-bisher-zum-49-euro-ticket-bekannt-ist/28748090.html "
Eine Erhöhung um 3,7 Prozent durften sie nicht machen, dafür erhöhen sie halt um 5,6 Prozent in zwei Schüben.
Wieso gibt es da die Regel, daß über 2,9 % zugestimmt werden muß, wenn anscheinend vergessen wurde, die Anzahl der Erhöhungen festzulegen?
Wir machen dann wieder auf Verkehrstourismus durch ganz Deutschland und jeder
beschwert sich über überfüllte Züge usw.
Diese verbilligten Tickest sollten in erster Linie Pendler , Berufstätige , Schüler usw.
zur Verfügung gestellt werden , um die Umwelt wirklich sinnvoll zu entlasten . Aber
doch bitteschön nicht für jeden , welcher nur Urlaub oder Städtetouren machen will !
ich das Auto vorziehen, weil das Theater mit der Bahn brauche ich nicht.