Die für Anfang August geplante Erhöhung der Fahrpreise für Busse und Straßenbahnen im Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken (VVM) soll bei 2,9 Prozent gedeckelt werden – das hat der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) des Stadtrats einstimmig beschlossen. Außerdem soll sich die Stadt als VVM-Gesellschafter dafür einsetzen, weitere ÖPNV-Tariferhöhungen im kommenden Jahr zu verhindern.
Dass die ÖPNV-Preise wie jedes Jahr am 1. August angehoben werden, um die gestiegenen Betriebs- und Personalkosten der Verkehrsunternehmen an die Kunden weiterzugeben, steht bereits fest. Offen ist nur die Höhe: Der VVM strebt eine Steigerung um durchschnittlich 3,8 Prozent an, dafür ist aber die Zustimmung aller Gesellschafter erforderlich.
Empfehlung aus der Verwaltung: Erhöhung bei 2,9 Prozent deckeln
Die Verwaltung hat dem Stadtrat zum ersten Mal überhaupt empfohlen, die Zustimmung zu verweigern. Das bedeutet, dass aufgrund der vertraglichen Vereinbarungen die Tarife am 1. August um maximal 2,9 Prozent angehoben werden dürfen.
"Mobilität hat auch etwas mit dem sozialen Leben zu tun. Die Menschen müssen es sich weiter leisten können, mobil zu sein", sagte Umwelt-Bürgermeister Martin Heilig (Grüne): "Vor allem die Mehrzahl der ärmeren Menschen ist mit dem ÖPNV unterwegs." Die Empfehlung der städtischen Koordinierungsstelle Nachhaltige Mobilität, die Tariferhöhung in diesem Jahr bei 2,9 Prozent zu deckeln, überraschte einige Ausschussmitglieder. In der Vergangenheit hatte sich die Verwaltung immer für die vom VVM vorgeschlagenen Erhöhungen ausgesprochen.
"Ich dachte erst, es handelt sich um einen Schreibfehler in der Vorlage", sagte daher Raimund Binder von der ÖDP. Josef Hofmann (FWG) sprach von einem "kleinen Meilenstein". Er war einer von mehreren Stadträten, die sich für eine Vereinfachung der Tarifstrukturen aussprach: "Dieser Tarif-Wirrwarr ist kontraproduktiv und wird auf Dauer nicht zu halten sein." Ein attraktiveres Tarifkonzept forderte auch Sebastian Roth (Linke): "Es ist wichtig, dass wir das bis zum kommenden Jahr erreicht haben."
Forderung: Weitere Fahrpreis-Erhöhungen im kommenden Jahr verhindern
Wolfgang Baumann (ZfW) würde eine Tariferhöhung schon in diesem Jahr am liebsten komplett verhindern. Angesichts der zunehmenden Inflation und stark steigenden Energiepreisen sei es "unverantwortlich, eine Erhöhung überhaupt anzudenken", betonte er. Auf seinen Antrag hin wurde der Beschlussvorschlag für die Sitzung des Stadtrats am kommenden Donnerstag deshalb um den Auftrag an die Verwaltung ergänzt, sich im Verbund und auf allen politischen Ebenen dafür einzusetzen, eine weitere Steigerung der ÖPNV-Fahrpreise im kommenden Jahr zu verhindern.
Udo Feldinger (SPD) hatte zuvor darauf hingewiesen, dass einfache und attraktive Fahrpreise nicht auf kommunaler Ebene finanziert werden können: "Wir brauchen Geld von Bund und Land, um den ÖPNV attraktiv zu halten."
Ja, mei! Es ist im Gesellschaftervertrag des Verkehrsverbundes so geregelt, daß bei Einspruch durch die Stadt / den Stadtrat (Würzburg) der VVM *** ohne jegliche Zustimmung (!) *** die Fahrpreise um bis zu 2,9% anheben kann.
Das hat man nach der Legislaturperiode mit Pia Beckmann an der Stadtspitze so eingetütet, da diese "unverschämte" CSU-OB sich erdreistet hat vom Vetorecht gebrauch zu machen und eine Erhöhung damals (TM) kategorisch abgelehnt und auch durchgesetzt hat.
Meint auch: Vor der Änderung wäre das mit der Erhöhung um 2,9% eben nicht gegangen. Ein Schelm wer böses dabei denkt. Und zählt bitte jetzt 1+1 selbst zusammen.
Das wären Maßnahmen um Menschen dazu zu bewegen auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen.