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Würzburg
Nützliches Unkraut im Garten: Warum Sie es wachsen lassen sollten
Unkraut hat mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick erscheint. Indem Sie Unkraut wachsen lassen, sparen Sie sich Arbeit und unterstützen die Biodiversität.
Pusteblumen mit Weißling im Abendlicht.
Foto: Getty Images | Pusteblumen mit Weißling im Abendlicht.
Angela Fischer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 21:54 Uhr

Unkraut konkurriert mit Pflanzen im Blumen- und Gartenbeet. Im Beet jäten Hobbygärtnerinnen und -gärtner Unkraut zu Recht. An ausgewählten Stellen im Garten kann es allerdings eine arbeitssparende, bunte Ergänzung sein und als Nahrung für Tiere und Menschen dienen. Um diese nützlichen Unkräuter geht es in den folgenden Absätzen.

Unkraut, nur unliebsames Wildkraut?

Unkraut, auch Beikraut genannt, ist kein festgelegter Begriff, er bezeichnet oft unerwünschte, widerstands- und anpassungsfähige Pflanzen. Auch giftige oder die Ästhetik des Gartens störende Pflanzen versteht man darunter.

Unkraut oder Futterpflanze?

Wildwachsende Pflanzen sind oft Nahrungsquelle für Insekten. Sie schwinden, aber es braucht nicht viel, um diese schwindende Klasse zu unterstützen. Viele ihrer Futterpflanzen wachsen, wenn der Rasen im Garten weniger geschnitten wird. Mit Wildblumenbeeten und Insektenhotels unterstützen viele bereits heimische Insekten. Wer die folgenden Unkräuter stehen lässt, tut nicht nur ihnen zusätzlich etwas Gutes.

Gehören Wundklee, Roter Wiesenklee oder Weißklee in jeden Garten?

Klee wird oft als Unkraut betrachtet, obwohl die Wildblume in vielen Farben und Formen vorkommt.  Zusätzlich kann er den Garten natürlich düngen, denn Klee kann durch Symbiose mit Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft fixieren. Indem Hobbygärtnerinnen und -gärtner Klee stehen lassen, unterstützen sie hungrige Bläulinge, eine Schmetterlingsfamilie, und verbessern die Erde des eigenen Gartens.

Wie macht sich das Unkraut Löwenzahn im Salat?

Löwenzahn wächst nahezu überall, ob in Spalten von Asphalt, in der Gartenerde oder auf schottrigem Boden. Seine Blüten sind begehrt bei Bestäubern wie Hummeln, Bienen, Schwebfliegen. Seine tiefen Wurzeln helfen, Gartenerde zu lockern. Teile des Krauts, Blüten und Blätter, finden Verwendung im Salat oder als Tee. Alle Teile des Löwenzahns sind beliebt bei vielen Nagetieren. 

Raupen-Futterpflanze Brennnessel, nicht nur unangenehm?

Brennnesseln sind das heimische Unkraut schlechthin. Die Hautirritationen, die sie verursachen, sind zwar ärgerlich für Hobbygärtnerinnen und -gärtner, aber was für Brennnesseln spricht, ist ihre Stellung als Nahrungsquellen für mehr als 30 Schmetterlingsraupenarten. Darunter befinden sich der Kleine Fuchs, Admiral und Tagpfauenauge. Zudem können Brennnesseln im Garten auch als Dünger oder als Tee verwendet werden. Die Brennnessel ist reich an Vitamin C und Eisen.

Eine Weißnessel liegt vor einer Tasse mit Weißnesseltee.
Foto: Getty Images | Eine Weißnessel liegt vor einer Tasse mit Weißnesseltee.

Halluzinogen und Nahrung für seltene Arten: die Ackerwinde

Die schöne Blume zieht einige Insekten an, darunter die seltene Ackerwinden-Trauereule. Die Ackerwinde bevorzugt sehr trockene, vollsonnige Stellen im Garten. Ihre sehr schnell wachsenden Wurzeln können helfen, den Boden zu stabilisieren und Erosion zu verhindern. Für viele Hobbygärtnerinnen und -gärtner ist die Pflanze aufgrund ihrer Beständigkeit ein Dorn im Auge. Die Ackerwinde enthält halluzinogene Stoffe.

Der Gewöhnliche Natternkopf als Bestäubermagnet im Garten?

Der Natternkopf hat leuchtend blaue Blüten, deren Nektar und Pollen eine Vielzahl von Bestäubern anziehen, darunter Bienen, Distelfalter und Schwebfliegen. Die Wildblume blüht über einen langen Zeitraum hinweg und stellt somit eine kontinuierliche Nahrungsquelle für diese Insekten dar. Darüber hinaus ist die Pflanze anspruchslos und wächst gut auf kargen Böden. Das Unkraut hilft, den Boden zu lockern und so zu verbessern. 

Wie kann Unkraut im Garten wachsen?

Neben den nützlichen gibt es schädliche Unkräuter. Dazu gehören invasive Pflanzen, Neophyten, also nicht heimische und sich ausbreitende Pflanzen, die oft keinen oder nur wenig Mehrwert für die hiesige Natur haben. Um die Biodiversität zu unterstützen, empfiehlt es sich, zumindest einen Streifen für heimische Wildkräuter zu lassen. Welches Unkraut am Ende des Tages bleibt oder geht, entscheiden Hobbygärtnerinnen und -gärtner.

 
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Kommentare
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  • Hiltrud Erhard
    Wie so oft sind bzw wäre eine homöopathische Menge vielleicht nützlich, aber Beikräuter / Unkräuter wuchern und "vermüllen" den Garten, dass man sie nur schwerlich wieder raus bekommt wenn man die Flächen für Obst, Gemüse oder Kräuter benötigt.
    Löwenzahn und Co sind oft tiefwurzelnd und wenn die Wurzeln drinnen bleiben vermehren sie sich umso stärker unterirdisch.
    Öko Gärtchen ohne nutzen mag jeder haben wie er will und wo er will. Aber in Nutzhärten müssen sie raus weil sie den gewünschten Pflanzen Nährstoffe und Licht entziehen.
    Und für die Biodiversität oder Insekten ist es egal, denn für sie ist immer genügend Lebensraum vorhanden.
    Der letzte Satz ist der richtige!
    "Welches Unkraut am Ende des Tages bleibt oder geht, entscheiden Hobbygärtnerinnen und -gärtner."
    Und Gärtner entfernen sie!
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