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Würzburg
Kein Geld vom Bund für die Multifunktionsarena in Würzburg: Antrag auf Städtebauförderung war erfolglos
Bis zu sechs Millionen Euro hatte man sich aus einem bundesweiten Förderprogramm erhofft. Doch auf der veröffentlichen Liste der Förderprojekte ist Würzburg nicht vertreten.
Eine Visualisierung der geplanten Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke in Würzburg. Sie ist das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs, den die Projektgesellschaft ausgeschrieben hatte.
Foto: Brückner & Brückner Architekten | Eine Visualisierung der geplanten Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke in Würzburg. Sie ist das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs, den die Projektgesellschaft ausgeschrieben hatte.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 11.08.2024 02:34 Uhr

Es war einen Versuch wert, der anscheinend nicht von Erfolg gekrönt war. Wie berichtet hatte sich die Stadt Würzburg mit dem Projekt Multifunktionsarena an der Grombühlbrücke für ein bundesweites Förderprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" beworben. Erhofft hatte man sich eine Förderung von bis zu sechs Millionen Euro für das Großprojekt.

Die Würzburger Multifunktionsarena steht nicht auf der Liste der ausgewählten Projekte

Daraus ist nun wohl nichts geworden. Wie aus einer Veröffentlichung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Internet hervorgeht, steht die Würzburger Multifunktionsarena nicht auf der Liste der Projekte, die für das Jahr 2024 ausgewählt worden waren. Nur eines der 17 ausgewählten Projekt liegt dabei überhaupt in Bayern.

Die zur Liste gehörige und ebenfalls im Netz veröffentlichte Karte trägt zwar das Datum Stand 10. Juli 2024, bei der Stadt Würzburg ist aber noch keine Absage angekommen. "Wir haben keine Benachrichtigung bekommen", sagt Stadtsprecherin Claudia Lother auf Anfrage. Laut Ministerium waren über 100 Förderanträge zu dem Programm eingegangen. Oberbürgermeister Christian Schuchardt sei im Urlaub und deshalb für eine Stellungnahme nicht erreichbar, so Lother weiter.

Laut Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg bedeutet das nicht das Ende des Projekts

"Das ist schon etwas enttäuschend", kommentiert Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg das Ergebnis. "Wir wären gerne dabei gewesen". Aber das bedeute nicht das Ende des Projekts, versichert sie. "Wir werden nach anderen Wegen der Finanzierung suchen", kündigt die Würzburger Sport- und Schulbürgermeisterin an.

Die bis zu sechs Millionen Euro mögliche Förderung wären ein wichtiger Baustein bei der Finanzierung der 82 Millionen Euro teuren Multifunktionsarena gewesen. Nun muss man ohne auskommen, das heißt, es bleibt derzeit ein Loch von rund 22 Millionen Euro, deren Herkunft noch nicht geklärt ist.

Im Jahr 2017 war eine Zukunftsstiftung für Würzburg, ins Leben gerufen unter anderem vom s.Oliver-Gründer Bernd Freier, mit Plänen für eine Multifunktionsarena östlich der Grombühlbrücke an die Öffentlichkeit getreten. 2021 hatte der Würzburger Stadtrat einen Zuschuss von 16 Millionen Euro zu den damals veranschlagten Baukosten von 51 Millionen Euro beschlossen. Durch Corona und den russischen Überfall auf die Ukraine kam es zu Verzögerungen bei der Planung und eine Verteuerung der Baukosten auf derzeit 82 Millionen.

Langfristig hält man in der Halle bis zu 150 Veranstaltungen pro Jahr für möglich

In der Halle sollen etwa 100 Veranstaltungen pro Jahr stattfinden, langfristig hält man aber bis zu 150 Veranstaltungen jährlich für möglich. Der Schwerpunkt der Veranstaltungen liegt auf Konzerten und Unterhaltungsshows, zudem soll die Halle auch das Kongress- und Tagungsangebot der Universitäts- und Wissenschaftsstadt Würzburg vergrößern.

Im sportlichen Bereich soll die Arena unter anderem als Heimspielstätte des Basketball-Bundesligisten Würzburg Baskets genutzt werden, pro Saison stehen für die Basketballer 17 Liga-Heimspiele an. Die Baskets benötigen bis zum Jahr 2032 eine Halle mit 4500 Plätzen, sogar schon ab 2029 eine mit Platz für mindestens 3500 Basketball-Fans, sonst werden sie keine Liga-Lizenz mehr erhalten. Die tectake Arena in der Sanderau kann diese Vorgabe der Liga nicht leisten, zudem ist die aus dem Jahr 1981 stammende städtische Mehrzweckhalle stark sanierungsbedürftig.

 
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  • Christian Stöckel
    Projektbeerdigung erster Klasse ! Nur mit Förderung bewegt sich etwas in Würzburg. Ohne Moos ist halt nix los.
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