
Ein neuer Radweg am Mainufer, der Ausbau des Radwegs am Röntgen- und Haugerring und die Öffnung von drei Einbahnstraßen in Gegenrichtung: Der Umwelt- und Planungsausschuss (UPA) des Stadtrats hat mehrere Maßnahmen für den Radverkehr auf den Weg gebracht.
Am intensivsten diskutiert wurde über den Vorschlag, Radfahrern im Straßenzug Münzstraße, Peterstraße und Jehuda-Amichai-Straße zu erlauben, in beide Richtungen zu fahren. Damit wird - wie bereits in anderen Innenstadt-Einbahnstraßen - nicht nur eine Vorgabe aus dem städtischen Radverkehrskonzept umgesetzt, es erfüllt sich auch ein lang gehegter Wunsch: "Das war bereits in unserem Wahlprogramm 1996 eine zentrale Forderung", sagte Patrick Friedl von den Grünen. Vor allem viele Studierende der FH in der Münzstraße radeln dort schon immer in beide Richtungen.
14 Parkplätze fallen weg
Widerstand kam unter anderem von der CSU: "Damit wird illegales Handeln legalisiert", kritisierte Sabine Wolfinger, die auch wegen des Wegfalls von 14 PKW-Stellplätzen wie fünf andere Ausschussmitglieder gegen die Vorlage stimmte - zehn waren dafür.
Zur Umsetzung sind Markierungsarbeiten mit Angebotsstreifen in den Kreuzungsbereichen Neubaustraße/Peterstraße und Münzstraße/Sanderring erforderlich. Die Jehuda-Amichai-Straße erhält auf der Westseite als Verlängerung in Richtung Stadtmensa einen 1,85 Meter breiten Radstreifen, die zehn Stellplätze auf dieser Seite gibt es künftig nicht mehr. Die Umsetzung soll insgesamt 150.000 Euro kosten.
Radweg-Verlängerung am Talavera-Mainufer beschlossen
Einstimmig beschlossen hat der UPA, einen neuen Zwei-Richtungs-Radweg und Gehweg direkt am Mainufer in Verlängerung der Leonhard-Frank-Promenade anzulegen. Am Viehmarkt-Parkplatz verläuft die Trasse zwischen den Wohnmobil-Stellplätzen und dem Mainufer und dann auf den Mainwiesen weiter am Ufer entlang bis zum Beginn des Radwegs am BePo-Sportgelände. Die Flächen auf der Talavera gehören dem Freistaat Bayern und der Bundeswasserstraßenverwaltung: "Vor der Umsetzung sind noch erhebliche Abstimmungsgespräche notwendig", sagte Baureferent Christian Baumgart.
Die Pläne hatten im Vorfeld für Unruhe bei den Veranstaltern des Umsonst & Draussen und des Africa Festivals gesorgt - beide Festivals haben bisher keine Zäune auf der Uferseite und müssten mit einer Verkleinerung des Geländes leben, um den geplanten Radweg offen halten zu können. Eine Sperrung während Großveranstaltungen auf der Talavera steht aber auch zur Diskussion: "Wir werden unsere Vorschläge mit allen Veranstaltern erörtern", versicherte Baumgart.
Radweg am Röntgen- und Haugerring wird weiter ausgebaut
Nur eine Gegenstimme gab es für den weiteren Ausbau des Radwegs auf der Südseite von Röntgen- und Haugerring von der Klinikstraße bis zum Berliner Ring. Der Radweg ist Bestandteil der Haupt-Radachse 3 (Zellerau - Nürnberger Straße - Rottendorf), der Bereich zwischen Koelliker- und Klinikstraße wurde bereits vor fünf Jahren fahrrad- und fußgängergerecht ausgebaut. Für den weiteren Ausbau entfallen 31 PKW-Stellplätze - für Sabine Wolfinger Grund genug, um als einzige dagegen zu stimmen.
Der UPA hat außerdem beschlossen, ab 2019 jährlich 60.000 Euro für die Öffentlichkeitsarbeit und eine Imagekampagne in Sachen Radverkehr zur Verfügung zu stellen - auch das ein zentraler Punkt im Radverkehrskonzept. Die private Initiative "Freies Lastenrad Würzburg" soll - zunächst als Pilotprojekt in den kommenden drei Jahren - pro Lastenrad und Jahr 700 Euro als Zuschuss zur Wartung und Instandhaltung bekommen. Außerdem erhält der Fahrradverleihanbieter "nextbike" trotz Bedenken wegen der bisher schlechten Auslastung - die gut 70 Leihräder an 16 Stationen im Stadtgebiet hatten im vergangenen Jahr 1.421 Fahrten - auch weiterhin einen jährlichen Betriebskostenzuschuss von 30.000 Euro.
Sicherheit entsteht auch dadurch, dass grosse Strassen mit unübersichtlichen Kreuzungen teilweise gemieden werden können.
Quellen u.a.
http://www.rupprecht-consult.eu/uploads/tx_rupprecht/05_PRESTO_Infrastruktur_radfahren_gegen_einbahnstraen.pdf
https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/58045/
http://bernd.sluka.de/Radfahren/Einbahn.html
Die Fahrbahnen für die Omnibusse
und LKW werden immer schmäler.
Kein Wunder wenn dann immer
mehr Radfahrer(Rüpel der Nation)
zum Verkehrsopfer werden.
Die sogenannten Radfahrer
sollen sich erst einmal
an die Verkehrsregeln
im Stadtgebiet halten.
Gruß ein täglich Betroffener ! ! !
Inhaltlich ist der Kommentar in jeder Hinsicht falsch.
Es handelt sich nicht um aufgemalte Radwege, sondern um Schutzstreifen
https://www.verkehrslexikon.de/Texte/RadSchutzstreifen01.php
Diese dürfen bei Bedarf überfahren werden, für PKW ist dies im normalem Fahrbetrieb oft nicht nötig.
Für eine beiderseite Anlage ist die Strasse zu schmal. Da bergab die Geschwindigkeit des Rades sich kaum vom vorschriftsmässig fahren PKW unterscheidet, ist der Schutzstreifen nur im unteren Bereich nötig, um die wartenden PKW rechts überholen zu können. Dies ist vom Gesetz her so vorgesehen.
Bergauf besteht der Schutzbedarf dadurch, dass Radfahrer langsam fahren. Unten ist es flach.
Selbstverständlich darf man den Schutzstreifen nicht auf der Gegenspur benutzen, sie sind Teil der Fahrbahn. Der Gehsteig ist nicht freigegeben.
Die Ausführung ist nicht nur regelkonform, sondern auch mit aktiven Radfahrern & Verbänden abgesprochen.
Radler haben durch Kamikaze-Manöver und rücksichtsloses Verhalten viel Sympathie verspielt, der Lieferverträge wird offen von Fußgängern angefeindet, die motorisierten Mitbürger fühlen sich inzwischen oft als Aussätzige mit ihrem "heiligen Bleche" im täglichen Kampf um Stellplätze, kurz: es gibt Zeiten da gleicht WBG eher einem mittelalterlichen Kampfplatz, als einer freundlichen lebenswerten Stadt.
All diese Nebeneffekte dürfen nicht unter den UPA-Tisch fallen. Sonst helfen auch keine Imagekampagnen.
Ich verstehe gerade ein Teil ihres Kommentars leider nicht. Also ich habe in meiner Garage zwei Autos stehen für die ich Kfz Steuer, Versicherungssteuer, Benzinsteuer etc. zahle. Für meine beiden Fahrräder habe ich nur die Anschaffungskosten bzw. 19% MwSt bezahlt. Wovon werden jetzt die Kosten von 150.000€ zur Umsetzung bezahlt? Von der Fahrradsteuer?
Das Fahrrad hat einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen von 30cent/km, während Autofahrer 20 Cent/km Kosten erzeugen, die zur Zeit nicht durch Steuern oder Abgaben abgedeckt sind.
Quelle: Studie Prof.Dr.Gössling/Universität Lund, Denmark.
Lohnt sich zu lesen. Die Studie wurde übrigens nicht von der Autolobby gesponsert
Würden Sie das tun?