
Deutlich Luft nach oben hat das Fahrrad-Leihsystem „Nextbike“, das inzwischen seit zwei Jahren insgesamt 75 Leihräder an verschiedenen Stellen der Innenstadt zur Verfügung stellt. Dass die Stadtverwaltung jetzt noch einmal 15 000 Euro investieren möchte, um den Betrieb ein weiteres Jahr zu testen, wurde im Umwelt- und Planungsausschuss des Stadtrats erst nach längerer Diskussion befürwortet.
Vor allem Sabine Wolfinger und Judith Jörg von der CSU-Fraktion hatten große Bedenken, nach bisher bereits investierten 130 000 Euro noch weitere städtische Gelder in ein System zu stecken, das offensichtlich noch nicht richtig funktioniert. „Bei den Bürgern heißen sie Steh-Räder“, sagte Jörg, die genau wie Wolfinger vor allem die dürftigen Informationen von Seiten des Anbieters „Nextbike“ kritisierte: „Um zu entscheiden, ob das für Würzburg der richtige Weg oder der falsche Partner ist, hätten wir gerne konkrete Ausleihzahlen.“
Vorwiegend von Touristen frequentiert
Die aber waren in der Beschlussvorlage nicht zu finden. Der neue Fahrradbeauftragte Adrien Cochet-Weinandt sprach in der Sitzung von „ungefähr 200 Bewegungen pro Monat“ – keine besonders hohe Zahl bei insgesamt 75 Rädern, die Nextbike an einem Dutzend Stationen in der Innenstadt zur Verfügung stellt.
Besser informiert ist Nadine Thielow von der Firma Nextbike: Die Würzburger Räder wurden im Mai 280 und im Juni 351 Mal ausgeliehen. „Auch für uns sind die Zahlen noch nicht zufriedenstellend, daher arbeiten wir aktuell an einem neuen Konzept für Würzburg“, teilte die Nextbike-Sprecherin auf Anfrage mit. Anders als in anderen deutschen Städten, in denen die Räder vor allem von Einwohnern und Pendlern als Ergänzung zum ÖPNV genutzt werden und über 80 Prozent der Fahrten kürzer sind als 30 Minuten, werden die Nextbikes in Würzburg hauptsächlich am Wochenende von Touristen genutzt und sind im Durchschnitt zweieinhalb Stunden unterwegs.
E-Bikes und Lastenräder geplant
„Das macht deutlich, dass das Angebot für die meisten Anwohner und Pendler aktuell noch nicht attraktiv genug ist. 75 Räder sind auch im Verhältnis zur Größe der Stadt und zur Einwohnerzahl einfach zu gering“, räumt Thielow ein. Der Anbieter will sein Angebot weiter ausbauen und dabei auch auf E-Bikes und Lastenräder sowie eine bessere Verknüpfung mit dem ÖPNV setzen. Auch für Dienstfahrten von Würzburger Unternehmen seien die Nextbikes interessant, so Thielow. Vor 2018 sei allerdings nicht mit einer Umsetzung zu rechnen.
„Wir haben die Hoffnung, das noch zu einem funktionierenden System machen zu können, wenn wir noch einmal 15 000 Euro in die Hand nehmen“, sagte Stadtbaurat Christian Baumgart. Eines seiner Argumente: Beim aktuellen Fahrradklima-Test des ADFC, bei dem Würzburg wieder einmal auf einem der hintersten Plätze landete, seien die Leihräder einer der wenigen Pluspunkte gewesen. Auch Umweltreferent Wolfgang Kleiner plädierte angesichts der anstehenden Fortschreibung des Luftreinhalteplans dafür, die Leihräder „als Teil des Systems“ beizubehalten. Bürgermeister Adolf Bauer sprach sich ebenfalls für die Fortsetzung aus: „Fahrräder sind die Zukunft im Stadtverkehr.“
Um ein „Nextbike“ zu nutzen, muss man sich zunächst in der App des Anbieters auf dem Smartphone oder im Internet unter „www.nextbike.de“ registrieren und eine Zahlungsmethode angeben. Dann kann man mit der Smartphone-App oder einer Kundenkarte an den Terminals bis zu vier Räder gleichzeitig ausleihen und nach Benutzung an einer Nextbike-Station abgeben. Pro halbe Stunde kostet die Benutzung einen Euro, pro Tag maximal neun Euro. Für Kunden mit Jahres-Vertrag (48 Euro) ist die erste halbe Stunde kostenlos.
1. nehmt das Geld und steckt es in den Fahrradverkehr. Das Fahrrad braucht nur 1/6 der Fläche eines PKWs (ruhend&fließend). Fahrten bis 5 km sind mit dem Fahrrad in der Stadt eh schneller. In Würzburg wäre das auch mit dem Pedelec möglich.
2. jede Fahrt mit dem Fahrrad statt dem Auto reduziert die Belastung. Nehmt die Seehoferischen Steuermilliarden &fördert den Radverkehr. Wer mit dem Rad fährt unterstützt nämlich auch die, die den PKW wirklich brauchen.
3. kauft Euch saubere Busse. Auch ein moderner Dieselbus stößt wegen einer ausreichend dimensionierten Abgasreinigungsanlage weniger Schadstoffe aus als ein DieslPKW, (der kaum nachrüstbar ist) befördert aber bis zu 120 Personen.
4.baut endlich die Straba aus
5.zieht endlich das verkehrspolitische Geisterfahrergespann Dobrindt/Doro Bär aus dem Verkehr
Wo ist der städtische Planer, der sich um ein rundes Gesamtkonzept kümmert?
Jede Fahrt mit dem Fahrrad statt mit dem Auto ist ein Beitrag um Fahrverbote zu verhindern.
Übrigens, würde nur ein Bruchteil der Planungskapaziäten die für den flächenfressenden, schädliche Abgase ausstoßenden Autoverkehr verwendet werden, in die Planung einer angestimmten Fahrradverkehrsinfrastruktur reingesteckt, wären nicht nur die Radler in Würzburg zufriedener, auch das Risiko von Fahrverboten in WÜ wäre geringer.
ÖPNV und Radverkehr müssen besser vernetzt werden. Gesamtkonzepte müssen her. Statt Mittel zu kürzen muss mehr Geld und vor allem Gehirnschmalz her. Auch im Sinne derer, die auf die ein oder andere Autofahrt nicht verzichten können.
Wenn die Herren mal ihre Augen aufmachen würden könnten sie erkennen das die Leihräderboxen immer voll stehen und keiner wundert sich wie sich das Rechnen soll wenns keiner nutzt,auch sollte sich mal das Finanzamt das mal ansehen mit dem Besitzer und seine angegebenen Stunden von Nutzern die laut Presse letzten Jahr so positiv war. Ich sehe auf jedenfall immer volle Fahradständer. Schaut euch nur um wenn ihr durch die Stadt geht Leihräder sind immer in der Box Ha Ha wieder ein Faules Ei.