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Würzburg
Neue Chefs bei der Würzburger CSU
Oliver Jörg tritt aus beruflichen Gründen zurück: Die Würzburger CSU braucht einen neuen Chef. Vermutlich wird es eine Chefin werden.
Oliver Jörg sprach beim politischen Aschermittwoch der Würzburger CSU im März. Nach 14 Jahren als Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes tritt er bei der nächsten Wahl nicht mehr an.
Foto: Johannes Kiefer | Oliver Jörg sprach beim politischen Aschermittwoch der Würzburger CSU im März. Nach 14 Jahren als Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes tritt er bei der nächsten Wahl nicht mehr an.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:44 Uhr

14 Jahre lang führte Oliver Jörg den CSU Kreisverband Würzburg-Stadt. Jetzt tritt der ehemalige Landtagsabgeordnete aus beruflichen Gründen bei der nächsten Wahl nicht mehr an. Ab Juli beginnt der  46-Jährige als Geschäftsführer der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung in München. Seine Nachfolge im Kreis soll die Chefin der Stadtratsfraktion Christine Bötsch übernehmen.

Christine Bötsch will die neue Aufgaben angehen und sich am 21. Mai bei der CSU- Kreisversammlung um den Vorsitz bewerben.
Foto: Thomas Obermeier | Christine Bötsch will die neue Aufgaben angehen und sich am 21. Mai bei der CSU- Kreisversammlung um den Vorsitz bewerben.

"Christine Bötsch hat meine volle Unterstützung", sagt Jörg. "Ihre politische Erfahrung und inhaltliche Ausrichtung kann die Partei in der gerade nicht einfachen Zeit und für die kommenden Kommunalwahlen gut brauchen. " Am 15. März 2020 werden Oberbürgermeister und Stadtrat gewählt. Der Kreisvorsitzende bereitet die Stadtratslisten vor und organisiert vieles im Wahlkampf.   

"Ich habe mir lange überlegt, ob ich diese Aufgabe übernehmen will", sagt Christine Bötsch im Gespräch mit dieser Redaktion. "Und auch lange mit meiner Familie darüber diskutiert." Denn einerseits bedeute dieses Ehrenamt eine reizvolle, neue Herausforderung, andererseits aber auch eine neue Verpflichtung.

"Ich habe mir lange überlegt, ob ich diese Aufgabe übernehmen will."
Christine Bötsch

Die 46-Jährige gehört seit 2002 der CSU-Fraktion im Stadtrat an, 2014 hat sie deren Vorsitz übernommen. Sie arbeitet in leitender Position bei der Koenig & Bauer AG und ist Mutter von drei Kindern im Grundschulalter. "Das immer alles unter einen Hut zu bringen ist nicht ganz einfach," erklärt Bötsch.

Würzburger CSU-Fraktion braucht neuen Vorsitzenden

Das Ergebnis der Überlegungen und Diskussionen: Christine Bötsch will die neue Aufgaben angehen und sich am 21. Mai bei der CSU- Kreisversammlung um den Vorsitz bewerben. Rechnet sie mit Gegenkandidaten? "Momentan kenne ich keine anderen Kandidaten", sagt sie. Von dieser Redaktion befragte CSU-Politiker glauben nicht, dass sich jemand gegen die in der Partei sehr geschätzten Tochter des verstorbenen CSU-Bundespolitikers Wolfgang Bötsch stellen wird.         

So ist es wahrscheinlich, dass die Juristin die neue Kreisvorsitzende wird – und die CSU-Stadtratsfraktion einen neuen Vorsitzenden braucht. Denn für den Stadtrat will Bötsch zwar wieder kandidieren, die Leitung der 17-köpfigen Fraktion aber dann abgeben. "Beides geht nicht", sagt sie.

"Ich bin eine leidenschaftliche Kommunalpolitikerin, das genügt mir bislang."
CSU-Fraktionsvorsitzende Christine Bötsch

Zur Arbeit an der Spitze des rund 1000 Mitglieder starken Verbandes gehört die Organisation von 14 Ortsverbänden und neun Arbeitsgemeinschaften wie Mittelstands-, Frauen- oder Seniorenunion sowie verschiedenen Arbeitskreisen zu Themen von Innerer Sicherheit bis Gesundheitspolitik.  Kreisverbände sind das Bindeglied zwischen der Basis und der Berufspolitik.       

Apropos. Oliver Jörg wurde nach drei Jahren als Kreisvorsitzender 2008 in den Landtag gewählt. Will die Stadträtin auch hier als Nachfolgerin werden? "Diese Logik steht nicht hinter meiner Entscheidung", antwortet sie. Von Politik als Beruf habe sie durch ihren Vater zu viel mitbekommen, als dass dieser Wunsch ihre Lebensplanung dominieren würde. "Ich bin eine leidenschaftliche Kommunalpolitikerin, das genügt mir bislang."     

Stadtrat Wolfgang Roth mit Stadträtin Judith Jörg beim Frühjahrsvolksfest.
Foto: Angelika Cronauer | Stadtrat Wolfgang Roth mit Stadträtin Judith Jörg beim Frühjahrsvolksfest.

Als ihren Nachfolger an der Fraktionsspitze kann sich Bötsch ihren bisherigen Stellvertreter Wolfgang Roth vorstellen. "Wenn die Christine sich das wünscht, dann würde ich es auch machen", erklärt dieser auf Anfrage der Redaktion. Betont aber:  "Wenn es jemand anders machen will, wäre das für mich auch ok." Roth sitzt seit 2002 für die CSU im Stadtrat und gehört dem Kreisvorstand an. Gewählt wird der Fraktionsvorsitzende von den 17 Stadträten.

 
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Kommentare
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  • P. L.
    Die Seilbahn kam pünktlich zum 1. April. Roth hat die Stadtentwicklung kaputt gemacht. Gutachterlich bestätigt ist, daß die Aufenthalts- und Einkausfsqualität des Gewerbegebietes Würzburg - Ost eine Katastrophe ist. Wem haben die Äckerli gehört? Wer sitzt im Aufsichtsrat der Stadtbau? Wer verhindert das Vorkaufsrecht der Stadt bzgl. der nach BauGB geforderten geordneten Stadtentwicklung? Wer hat den Anschluß der Lengfelder Höh an ein funktionierendes Busnetz bis heute verhindert, so daß schon Grundschüler in der Familie einen Zweitwagen erfordern? RICHTIG ....
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    Roth ist ein Pragmatiker mit den nötigen Ideen (zB Seilbahn für Würzburger ÖPNV). Das kann nicht Schaden, wenn so einer an vorderster Front steht!
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  • G. S.
    Front ist eine zu militante Formulierung! "Ätsch, die melde ich der Greta und den Grünen."
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  • H. S.
    "Tochter des verstorbenen CSU-Bundespolitikers Wolfgang Bötsch":
    Bitte an die Presse: Hört doch endlich auf, Frau Bötsch immer noch als Tochter zu bezeichnen. Sie hat sich politisch längst freigeschwommen, ist für höhere Ämter kompetent. Sie braucht das Projektorat ihres Vaters nicht bzw. hat es nie gebraucht.

    Ich habe einen Satz eines früheren Arbeitgebers nie vergessen: Als ich vor Jahrzehnten einen neuen Arbeitsplatz antrat, hat mich der Chef gefragt, ob ich eine bestimmte Holzbearbeitung ausführen könnte. Ich habe ihm gesagt, mein Vater war der Schreiner xy, ich werde es deshalb schon können. Er gab mir zur Antwort: Ich will nicht wissen, was dein Vater konnte, ich will wissen, was du kannst.
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  • P. L.
    Plädiere für Wolfgang Roth!! Damit zeigt die CSU wieder ihr gewohntes Gesicht!!! Und bei der nächsten Kommunalwahl zeigen die restlichen 75% der Bevölkerung, wo die Reise hingehen wird!!!!
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Jörg war kein Schlechter. Der csu wird er fehlen
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  • K. K.
    naja... @ "Arcus" …

    seine Frau Ihr bleibt doch sicherlich da (im Stadtrat meine ich) und er bleibt doch bei der CSU. Wo und wie es in WÜ entlang geht, wird Ihr schon einer sagen..!
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