zurück
Würzburg
Neubaukirche Würzburg: Restaurierung des Turms abgeschlossen
Seit Oktober 2019 wurde der Turm der Neubaukirche saniert. Nun sind die Arbeiten abgeschlossen, doch das staatliche Bauamt Würzburg plant bereits weitere Baumaßnahmen.
Rund 2,3 Millionen Euro haben die Sanierungsarbeiten am Turm der Neubaukirche gekostet.
Foto: Ulises Ruiz | Rund 2,3 Millionen Euro haben die Sanierungsarbeiten am Turm der Neubaukirche gekostet.
Johanna Heim
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:15 Uhr

Es dürfte für viele ein ungewohnter Anblick sein: Jahrelang war der Turm der Neubaukirche in Würzburg wegen Sanierungsarbeiten hinter einem Gerüst verschwunden. Seit Oktober 2019 wurde die Fassade des Turms saniert, laut dem staatlichen Bauamt sind die Arbeiten daran abgeschlossen. Seit Mittwoch wurde das Gerüst abgebaut. Nun erstrahlt die Fassade des Turms in neuem Glanz.

Doch bis dahin war es ein weiter Weg. Die Sanierungsarbeiten am Turm seien aufwendig gewesen, berichtet Daniela Baumgärtner-Kerlin, Pressesprecherin des staatlichen Bauamts Würzburg. Spezialisten hatten 2014 den Zustand der Außenwände untersucht und festgestellt, dass der jahrzehntelange Einfluss von Wind und Wetter zu losen Steinen am Turm geführt hatte.

Gerüst stand seit Juni 2019

Seit der Wiedereröffnung der Neubaukirche als Aula und Festsaal der Würzburger Universität im Jahr 1985  wurden keine umfangreichen Erhaltungsmaßnahmen mehr vorgenommen. Im August 2015 erarbeiteten Restauratoren eine genaue Schadenskartierung. Zugleich schützte ein Gerüst die Passanten entlang Neubaustraße und Schönthalstraße vor herabfallenden Stücken. Das alte Gerüst wurde abgebaut, das neue im Juni 2019 aufgebaut. Im Oktober begannen daraufhin die Sanierungsmaßnahmen.

Seit Mittwoch wird das Gerüst am Turm der Neubaukirche abgebaut.
Foto: Fabian Gebert | Seit Mittwoch wird das Gerüst am Turm der Neubaukirche abgebaut.

"Denkmalgerechte und fachgemäße Sanierungen stellen immer eine Herausforderung dar", so Baumgärtner-Kerlin. "Sehr umfangreich waren die Steinaustauscharbeiten, die Sicherung verbleibender Vorsatzschalen, die Restaurierung der Schmuckformen und die Erneuerung sämtlicher Fugen."

Sanierungsarbeit unter Hygiene-Richtlinien

Besonders aufwendig seien die Arbeiten an den Schmuckformen der Fassade gewesen. Diese sollten in ihrer Orginalsubstanz erhalten bleiben und wurden deshalb mit Vernadelungen gefestigt und in einzelnen Bereichen reprofiliert. Dabei wurden Ecken und Kanten wieder herausgearbeitet. Besonders gefährdete Bauteile seien zusätzlich mit Drahtnetzen gesichert worden. 

"Denkmalgerechte und fachgemäße Sanierungen stellen immer eine Herausforderung dar."
Daniela Baumgärtner-Kerlin, Pressesprecherin des staatlichen Bauamts Würzburg

Auch das Schieferdach der Neubaukirche wurde im Rahmen der Sanierungsarbeiten neu gedeckt, erklärt die Pressesprecherin. Die restlichen Flächen würden im Bauunterhalt weiterhin regelmäßig kontrolliert und überarbeitet werden.

Passanten müssen keine herabfallenden Teile mehr befürchten.
Foto: Ulises Ruiz | Passanten müssen keine herabfallenden Teile mehr befürchten.

"Vor Ort tätig waren circa fünf bis zwölf Handwerker gleichzeitig", berichtet die Pressesprecherin. Wegen Corona mussten sich die Arbeiter an Hygieneregeln halten. Gearbeitet hätten sie deshalb verteilt auf den einzelnen Gerüstlagen und Seiten, um so die Abstandsregeln einhalten zu können.

Weitere Dachdeckerarbeiten geplant

Zwar seien die Bauteile der Fassade aufgrund der Höhe von 80 Metern weiterhin extremen Wetterbedingungen ausgesetzt, doch herabfallende Teile müssen Passanten nicht mehr befürchten.

Das Schutzgerüst an der Neubaustraße wird bald erweitert.
Foto: Fabian Gebert | Das Schutzgerüst an der Neubaustraße wird bald erweitert.

Ob Turmkuppel, Pfeiler, Wandbauteile oder Brüstungen – alle Bauteile seien überarbeitet worden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. 

"Nach der derzeitigen Prognose werden die Kosten von rund 2,3 Millionen Euro im Wesentlichen eingehalten", so die Pressesprecherin. Zwar wurde der Turm überholt, doch gänzlich abgeschlossen seien die Sanierungsarbeiten an dem Gebäude noch nicht.

"Die weiteren Fassaden der Neubaukirche werden als nächstes kontrolliert, zur Seite der Neubaustraße werden zukünftig weitere Dachdeckerarbeiten anstehen", sagt Baumgärtner-Kerlin.  Dazu werde das vorhandene Schutzgerüst an der Neubaustraße erweitert.

Anzeige für den Anbieter YouTube über den Consent-Anbieter verweigert
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Johanna Heim
Baubehörden
Baumaßnahmen
Fassaden
Gebäude
Maschinen- und Geräteteile
Pfeiler
Sanierung und Renovierung
Sanierungsarbeiten
Türme
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • sepele
    Der Turm sollte öffentlich zugänglich sein. So etwas fehlt mir in Würzburg sehr.

    1.000 Kirchen aber kein Turm zum hochsteigen und auf die Stadt schauen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Lebenhan1965
    Zu meiner Studienzeit

    war die Neubaukirche noch eine Kriegsruine, so wie auch noch einige andere Fassaden in der Neubaustraße.

    Um so schöner, dass hier wieder ein paar Teile des alten Würzburg gerettet wurden.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hery.Mennig@web.de
    Klasse, dass der Turm wieder komplett sichtbar ist! Es ist besonders zu erwähnen, dass sich die Kosten offenbar im kalkulierten Rahmen gehalten haben und nicht explodiert sind. Das ist heutzutage ja eher selten.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • klafie
    anscheinend ist doch noch genug flüssiges bei beiden kirchen vorhanden. naja - der denkmalschutz gibt schon das dazugehörige noch bei. vielleicht stehen die evangolen besser da als die katholen??
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Doedi.wue
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • engert.andreas@gmx.de
    Sie haben leider keine Ahnung wovon Sie reden!
    Die Neubaukirche wurde als Universitätskirche erbaut und heißt deshalb auch so
    Allerdings gehört sie der Universität und wird die seit dem Krieg nicht mehr als Kirche genutzt, sondern seit ihrem Wiederaufbau als Aula, Fest- und Konzertsaal der Universität!
    Weder die katholische noch die evangelische Kirche haben mit diesem Gebäude irgendwas zu tun! Das ist Sache des Freistaates Bayern
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Hery.Mennig@web.de
    @klafie: Wenn Sie den Artikel richtig und vollständig gelesen hätten, dann wüssten Sie, das sich die Neubaukirche im Eigentum der Universität befindet. Wie schon "Steigerwaelder" geschrieben hat. Also zukünftig erst lesen, dann kommentieren!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Doedi.wue
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten