Es dürfte für viele ein ungewohnter Anblick sein: Jahrelang war der Turm der Neubaukirche in Würzburg wegen Sanierungsarbeiten hinter einem Gerüst verschwunden. Seit Oktober 2019 wurde die Fassade des Turms saniert, laut dem staatlichen Bauamt sind die Arbeiten daran abgeschlossen. Seit Mittwoch wurde das Gerüst abgebaut. Nun erstrahlt die Fassade des Turms in neuem Glanz.
Doch bis dahin war es ein weiter Weg. Die Sanierungsarbeiten am Turm seien aufwendig gewesen, berichtet Daniela Baumgärtner-Kerlin, Pressesprecherin des staatlichen Bauamts Würzburg. Spezialisten hatten 2014 den Zustand der Außenwände untersucht und festgestellt, dass der jahrzehntelange Einfluss von Wind und Wetter zu losen Steinen am Turm geführt hatte.
Gerüst stand seit Juni 2019
Seit der Wiedereröffnung der Neubaukirche als Aula und Festsaal der Würzburger Universität im Jahr 1985 wurden keine umfangreichen Erhaltungsmaßnahmen mehr vorgenommen. Im August 2015 erarbeiteten Restauratoren eine genaue Schadenskartierung. Zugleich schützte ein Gerüst die Passanten entlang Neubaustraße und Schönthalstraße vor herabfallenden Stücken. Das alte Gerüst wurde abgebaut, das neue im Juni 2019 aufgebaut. Im Oktober begannen daraufhin die Sanierungsmaßnahmen.
"Denkmalgerechte und fachgemäße Sanierungen stellen immer eine Herausforderung dar", so Baumgärtner-Kerlin. "Sehr umfangreich waren die Steinaustauscharbeiten, die Sicherung verbleibender Vorsatzschalen, die Restaurierung der Schmuckformen und die Erneuerung sämtlicher Fugen."
Sanierungsarbeit unter Hygiene-Richtlinien
Besonders aufwendig seien die Arbeiten an den Schmuckformen der Fassade gewesen. Diese sollten in ihrer Orginalsubstanz erhalten bleiben und wurden deshalb mit Vernadelungen gefestigt und in einzelnen Bereichen reprofiliert. Dabei wurden Ecken und Kanten wieder herausgearbeitet. Besonders gefährdete Bauteile seien zusätzlich mit Drahtnetzen gesichert worden.
Auch das Schieferdach der Neubaukirche wurde im Rahmen der Sanierungsarbeiten neu gedeckt, erklärt die Pressesprecherin. Die restlichen Flächen würden im Bauunterhalt weiterhin regelmäßig kontrolliert und überarbeitet werden.
"Vor Ort tätig waren circa fünf bis zwölf Handwerker gleichzeitig", berichtet die Pressesprecherin. Wegen Corona mussten sich die Arbeiter an Hygieneregeln halten. Gearbeitet hätten sie deshalb verteilt auf den einzelnen Gerüstlagen und Seiten, um so die Abstandsregeln einhalten zu können.
Weitere Dachdeckerarbeiten geplant
Zwar seien die Bauteile der Fassade aufgrund der Höhe von 80 Metern weiterhin extremen Wetterbedingungen ausgesetzt, doch herabfallende Teile müssen Passanten nicht mehr befürchten.
Ob Turmkuppel, Pfeiler, Wandbauteile oder Brüstungen – alle Bauteile seien überarbeitet worden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
"Nach der derzeitigen Prognose werden die Kosten von rund 2,3 Millionen Euro im Wesentlichen eingehalten", so die Pressesprecherin. Zwar wurde der Turm überholt, doch gänzlich abgeschlossen seien die Sanierungsarbeiten an dem Gebäude noch nicht.
"Die weiteren Fassaden der Neubaukirche werden als nächstes kontrolliert, zur Seite der Neubaustraße werden zukünftig weitere Dachdeckerarbeiten anstehen", sagt Baumgärtner-Kerlin. Dazu werde das vorhandene Schutzgerüst an der Neubaustraße erweitert.
1.000 Kirchen aber kein Turm zum hochsteigen und auf die Stadt schauen.
war die Neubaukirche noch eine Kriegsruine, so wie auch noch einige andere Fassaden in der Neubaustraße.
Um so schöner, dass hier wieder ein paar Teile des alten Würzburg gerettet wurden.
Die Neubaukirche wurde als Universitätskirche erbaut und heißt deshalb auch so
Allerdings gehört sie der Universität und wird die seit dem Krieg nicht mehr als Kirche genutzt, sondern seit ihrem Wiederaufbau als Aula, Fest- und Konzertsaal der Universität!
Weder die katholische noch die evangelische Kirche haben mit diesem Gebäude irgendwas zu tun! Das ist Sache des Freistaates Bayern