Die Schönthalstraße als direkte Verbindung zwischen der Regierung von Unterfranken am Peterplatz oder der Fachhochschule in der Münzstraße und der Innenstadt ist von Fußgängern hoch frequentiert. Nicht auszudenken, wenn da Steinbrocken von oben niederprasseln. An der Neubaukirche droht Gefahr.
Zunächst nur in Dachrinnen wurde festgestellt, dass sich vom markanten Turm mit rotem Sandstein Brocken gelöst haben. Das Staatliche Hochbauamt hat letzte Woche als reine Vorsichtsmaßnahme erst einmal ein massives Sicherheitsgerüst aufstellen lassen, um Fußgänger vor möglichem Steinschlag vom Turm zu schützen.
„Es ist bisher noch nichts passiert“, versichert Peter Mack, bei der staatlichen Behörde zuständig für den Hochschulbau. Es geht hier an der Neubaustraße um den Turm der Universität, die in der Kirche auch ihren Festsaal hat. Man ist aber schon seit geraumer Zeit dabei, den Sicherheitszustand der Turmfassade zu überprüfen.
Erst im Juni dieses Jahres stand einer der weltweit größten mobilen Kräne an der Ecke Neubaustraße/Schönthalstraße, mit dessen Hilfe Fachkräfte von einer Arbeitsbühne aus den 76 Meter hohen Turm auf den Zustand seiner Fassade inspizieren konnten. Danach stand fest, dass an der Fassade einiges nicht in Ordnung ist. Grundsätzlich festzustehen scheint auch die Notwenigkeit einer umfassenden Sanierung.
Einzelheiten kann Mack zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen. Inzwischen waren auch Fassadenkletterer unterwegs. Ende November wird der Turm noch einmal mit einem Hubsteiger untersucht. Die ersten „Begehungen“ haben für ein exaktes Schadensbild nicht ausgereicht. Dann werden alle Ergebnisse für eine Schadensanalyse zusammengetragen und ein Sanierungsplan, verbunden mit einem Kostenplan aufgestellt. Danach hängt natürlich alles von der festgestellten Dringlichkeit und der Mittelbewilligung ab, so Mack.
Natürlich wolle man ein Sicherheitsgerüst über viele Jahre an der Neubaukirche vermeiden, ohne dass mit der Sanierung etwas vorangeht. Mack fällt das Beispiel des „Roten Baus“ in der Theaterstraße ein, wo ebenfalls ein Schutzgerüst aufgestellt wurde, sich dann aber mit der Sanierung jahrelang nichts mehr bewegt hat. Das seien aber andere Voraussetzungen gewesen, weil der Staat über Jahre nach einer Nachnutzung für das historische Gebäude gesucht hatte, in dem zuletzt das Staatliche Gesundheitsamt untergebracht war. Mack geht beim Turm der Neubaukirche von einer Sanierung „möglichst im nächsten Jahr“ aus.