
Vor bald sechs Jahren wurde die zentrale Hubland-Mensa der Universität Würzburg für ihre Generalsanierung geschlossen – und bleibt es weiterhin. Diverse Schäden und Probleme machen das Projekt zur schier unendlichen Geschichte. Die Kosten sind inklusive Tiefgarage von rund 50 auf 61 Millionen Euro gestiegen, davon 43 Millionen Euro allein für die Mensa. Eine Fehlersuche und Perspektiven.
Warum dauert die Generalsanierung der Uni-Mensa doppelt so lange wie geplant?
Ursprünglich waren drei Jahre (2018-2021) für die Sanierung veranschlagt – eine "ambitionierte und sehr optimistische Zeitvorgabe", wie Grit Liebau einräumt. Sie ist erst seit 2022 beim Staatlichen Bauamt verantwortlich für den Universitätsbau. Bei einem reibungslosen Ablauf hätte die Sanierung vielleicht geklappt. Doch früh kam es zu einem Wasserschaden im Untergeschoss, verursacht von einer Baufirma. Estrich und zum Teil neue Wände mussten wieder herausgerissen werden.
Es folgten in der Corona-Pandemie erhebliche Personal- und Lieferausfälle, die Ukraine-Krise brachte weitere Engpässe bei Technik und Baustoffen. Dazu kommen laut Liebau der Fachkräftemangel und Schwierigkeiten mit Firmen bei Planung und Ausführung.
Als die Eröffnung zuletzt für den Oktober geplant war, stellte sich beim Probekochen heraus, dass die Lüftungsanlagen nicht richtig funktionieren. Beim Staatlichen Bauamt ist man verärgert: "Das alles ist unbefriedigend und nicht die Art, wie wir bauen wollen", sagt Liebau.
Was macht die Sanierung an der Uni Würzburg so aufwändig und schwierig?
Die markante Hubland-Mensa, erbaut Ende der 70er Jahre nach Entwürfen des Architekten Alexander von Branca, sollte äußerlich erhalten bleiben, im Inneren musste sie komplett entkernt werden. Nur tragende Teile wie Stahlbetonstützen, Decken oder Fußböden ließ man stehen. Dazu wurde auch die Tiefgarage saniert.

Aus Rücksicht auf die Architektur durfte nicht in die äußere Struktur und nicht ins Dach eingegriffen werden. Das machte die Planung der Lüftungsanlagen laut Bauamt nicht einfacher. Allein im Ausgabebereich der Mensa gibt es 300 Zu- und Abluftöffnungen, die alle aufeinander abgestimmt werden müssen. "Wir haben es mit Hitze, Fett und Feuchte zu tun", erklärt Bauamtssprecherin Daniela Baumgärtner-Kerlin, es braucht einen hohen Luftaustausch.
Das zeigt: Vor allem das technische Innenleben mit unzähligen Leitungen und Rohren macht die Sanierung komplex. Auch Brandschutz und Fluchtwege sind in einem Altbau eine Herausforderung.
Was ist bis zur möglichen Eröffnung der Hubland-Mensa jetzt noch zu tun?
Knackpunkt sind aktuell vor allem die Lüftungsanlagen. Sie müssen sowohl ausreichend Frischluft in die Mensa bringen und Abluft absaugen. Erst beim Test unter realen Kochbedingungen zeigten sich die Probleme mit der Steuerung: Teils wurde zu wenig Dampf abgezogen, teils standen Mitarbeitende in arger Zugluft. Eine funktionierende Lüftung ist für die Wiedereröffnung aber zwingend erforderlich.
Wer ist verantwortlich für die Mängel an der Mensa-Baustelle?
Handelt es sich um Planungs- oder Ausführungsfehler? Oder beides? Dies wird mit den beauftragten Firmen höchstwahrscheinlich vor Gericht geklärt. Den Verantwortlichen im Bauamt ist der Frust über die Mängel und den zeitlichen Verzug anzumerken. Es wurde ein Gutachter eingeschaltet, um alle entstandenen Probleme zu dokumentieren – und sie dann möglichst schnell zu beheben.
Teilweise müssen neue Firmen beauftragt werden, wo Mängel trotz Aufforderung und Fristsetzung nicht beseitigt werden. All das kostet Zeit. Auch die ebenfalls extern vergebene Bauüberwachung soll kritisch beleuchtet werden.
Was wird im Moment getan, um die Probleme zu beheben?
Noch immer laufen Messungen und Dokumentation, an welchen Stellen die Lüftungsanlagen nicht richtig arbeiten. Gutachter, Bauherr und beteiligte Firmen ermitteln Lösungen. Erste Aufträge für eine Nachrüstung sind laut Bauamt erteilt. Um die Funktionen zu überprüfen, müssen teilweise Decken und Lampen entfernt werden. Für eine bessere Regulierung der Luftströme sollen zusätzlichen Stellelemente eingebaut werden. Und es sind weiterhin Mängel zu beseitigen.
Was bedeutet die fortdauernde Schließung für das Studierendenwerk als Betreiber?
Mit einer Verdoppelung der Sanierungszeit habe das Studierendenwerk zwar nicht gerechnet, sagt Geschäftsführer Michael Ullrich. Während der Pandemie (April 2020 bis April 2022) habe die Schließung aber nicht geschmerzt. Im Gegenteil: Teils durften die Hochschulen ihre Mensen gar nicht betreiben, teils war die Nachfrage gering. "Da hätten wir sonst größere Überkapazitäten gehabt", sagt Ullrich in der Rückschau.

Kritisch wurde es mit der Rückkehr der Studierenden an den Campus und langen Wartezeiten an der alternativen Mensateria. Dieses Jahr habe man bereits im Juni Personal für die Wiedereröffnung der Hauptmensa im Oktober eingestellt.
Dass auch dieser Termin nicht geklappt hat, ist für das Studierendenwerk ein "unerwarteter Rückschlag, der mehr als ärgerlich ist, weil erneut komplett und kurzfristig umgeplant werden musste". Die Mensa ist auf 1050 Sitzplätze und warme Mahlzeiten für täglich bis zu 4200 Gäste ausgelegt.
Wie hoch die Einnahmeausfälle sind, lässt sich laut Ullrich schwer beziffern. Wegen denkbarer rechtlicher Schritte will er die laufenden Prüfungen abwarten. Schadensersatz? "Das hängt maßgeblich auch davon ab, wie lange sich die Wiedereröffnung hinzieht."
Wann kann die Hubland-Mensa endlich wiedereröffnen?
Noch vor einigen Wochen hielt das Staatliche Bauamt eine Inbetriebnahme im Januar für möglich. Davon ist nun keine Rede mehr. Das Studierendenwerk hätte in diesem Jahr wenigstens noch auf eine verlässliche Aussage zu einem Eröffnungstermin 2024 gehofft.
Geschäftsführer Michael Ullrich sehnt eine Öffnung spätestens im April herbei, also zum Sommersemester 2024. Könnte klappen – oder auch nicht, wenn neue Stolpersteine auftauchen. "Wir tun alles", sagt Uni-Bau-Chefin Liebau, "aber es bleibt ein Restrisiko. Ein konkreter Termin ist im Moment nicht absehbar."
Allerdings drückt er sich da mit dem Wort Fachstudierte doch sehr zurückhaltend aus.
Ich würde da ehr das Wort Du..studierte bevorzugen. ( Fehlende Buchstaben selbst dazu denken)
ABI, dann Uni, möglichst mit Master Abschluss, aber nicht in der Lage einen Nagel in die Wand zu schlagen, ohne sich dabei halb umzubringen. Von Tuten und Blasen keine Ahnung. Solche Möchtegerns sind dann für solche Projekte mit verantwortlich.
Da kann doch nur Mist dabei heraus kommen.
Wenn es nicht bald so wird, dass man vor dem Studium eine dem entsprechende Ausbildung absolvieren muss, dann fahren wir dieses Land endgültig vor die Wand.
Es wird nach Gutsherrenart linksgrün gerecht zensiert. Ironie ehrlich aus…
Was genau wollen Sie mit Ihrer geistreichen Frage denn sagen? Wenn es bei anderen Leuten, bzw europäischen Ländern nicht besser läuft, dann ist es auch nicht so schlimm wenn es bei Ihnen bzw Uns nicht so recht funktioniert. Oder wie soll man das verstehen? Sie orientieren sich also gerne Am Schlechteren bzw gleich schlechten Beispielen und sagen sich, 'Bei denen läufts net. So what? Warum muss es dann bei mir / uns besser funktionieren? Reicht doch so.'
Hervorragende Einstellung. Viel Erfolg im weiteren Leben.
Was hier per copy n paste zusammengeklickt wird, passt so manchmal nicht auf eine Kuhhaut.
Dann kommen die Bauaufsichten dazu, denen es ebenfalls an Kompetenz mangelt.
Ein Studierter beaufsichtigt einen anderen Studierten. Klasse, was soll da rauskommen?
In unseren Gewerken lassen wir durch unabhängige Sachverständige ( deren Fachpraktischen Nachweise uns bekannt sind) Zwischenabnahmen machen.
satoris, wer zahlt das letztendlich: wir die steuerzahler!
meine Anmerkung bezog sich aber auf Bauherr/Bauherrenvertreter , und das ist hier eben nicht die Stadt Würzburg
Hans Sartoris
Alles läuft aus dem Ruder. Was kann 6 Jahre lang dauern bei einem Umbau in dre
Mensa im Hubland? Und warum kostet es jetzt auf einmal soviel mehr? Haben die
im Stadtrat 6 Jahre geschlafen? Ist ja nicht das einzige Bauprojekt das die Stadt
angepackt hat, wo alles schief läuft. Siehe Stadttheater, bei diesem Bau wird es auch
sichtlich teurer als geplant. Siehe Nautiland, wo nach kurzer Zeit die Kacheln herunterfielen, klar eine Archidektensache oder von den Arbeitern, aber wenn man hier schon gezielt reagiert hätte dürfte damals nicht so ein Pfusch gemacht worden sein. Würzburg schafft sich immer mehr ab, egal in was für einer Weise, u. a. auch die immer teuer werdenden strabatickets bzw. Parkplatztickets. Montag war ich wieder mal in Wü. zwecks Bahnticket. Reicht wieder für eine ganze Weile. Früher machte Würzburg spaß, aber jetzt?
Hans Sartoris
Das ganze ist einfach nur beschämend.
Man kann sich alles schönreden.