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Würzburg
Nachgefragt: Warum gibt es einen Radweg auf der Würzburger Saalgasse – obwohl direkt daneben schon einer ist?
Ein neuer Radweg auf der Saalgasse sorgt für Diskussionen in Würzburg. Was ist der Grund und warum der neue Radweg, wenn direkt daneben schon einer ist?
Diskussion um den Test-Radweg auf der Saalgasse in Würzburg. Er führt von der Löwenbrücke zur Alten Mainbrücke.
Foto: Thomas Obermeier | Diskussion um den Test-Radweg auf der Saalgasse in Würzburg. Er führt von der Löwenbrücke zur Alten Mainbrücke.
Jan Szymanowski Gomez
 |  aktualisiert: 02.12.2024 02:32 Uhr

Seit wenigen Wochen führt ein Radweg auf der Saalgasse in Richtung Alte Mainbrücke. Weil er dadurch zwischen Löwenbrücke und Alter Mainbrücke öfter selbst im Stau stehe, meldete sich Main-Post-Leser Dieter Karl bei der Redaktion: "Ich fahre (bei schönem Wetter) genau diese Strecke selbst mit dem Fahrrad und empfinde dies für den Verkehr als ganz großes Hindernis."

Warum ist in der Saalgasse in Würzburg jetzt ein Radweg?

Im Zuge der Einführung eines Zweirichtungsradweges auf der Löwenbrücke beschloss der Stadtrat im Juni, probeweise einen baulich getrennten Radstreifen in der Saalgasse. Dieser soll bis in den Frühling getestet werden und "zu mehr Sicherheit, ohne die Leistungsfähigkeit des motorisierten Verkehrs zu beeinträchtigen", führen, wie es damals in dem Antrag der Grünen-Stadtratsfraktion hieß.

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Hintergrund ist, dass die Anbindung des neuen Radwegs auf der Löwenbrücke an das bestehende Radwegenetz am westlichen Mainufer noch geklärt werden muss. Das Baureferat bevorzugte dabei eine Anbindung an den bestehenden Radweg in der Burkarderstraße, am Cairo und der Jugendherberge vorbei. Doch eine Mehrheit entschied sich für den von den Grünen vorgeschlagenen Probe-Radweg.

Warum soll der bereits bestehende Radweg nicht ausreichen?

Die bisherige Radwegeführung parallel zur Saalgasse sei wenig attraktiv, hieß es damals im Änderungsantrag. Erstens, weil die Anbindung an vorhandene Radwege unbefriedigend sei. Zweitens, weil die enge Kurve um die St. Burkard-Kirche Konflikte mit Fußgängern verursachen würden.

Was wird gemacht und was ist das Problem?

Als zentraler Verkehrsweg zwischen den südlichen Stadtteilen, der Altstadt und dem Norden Würzburgs spielt die Saalgasse eine wichtige Rolle. Die ungefähr 700 Meter lange Test-Strecke wurde Anfang Oktober mit einer gelben Markierung und Absperrbaken eingeführt. "Eine gestrichelte Linie, welche überfahren werden kann, wäre vollkommen ausreichend gewesen", sagt dagegen Berufspendler Dieter Karl.

Für den Radweg wurde die Fahrspur verengt. Für Karl entstehe dadurch an zwei Stellen Stau: Einerseits müssten sich Autos, die von der Unterführung der Löwenbrücke kämen, an der Kreuzung Leistenstraße jetzt direkt in die eine Spur einordnen. Zum anderen, entstehe auch kurz vor der Ampel an der Alten Mainbrücke Stau, da sich Abbieger den Zeller Berg hoch und Geradeaus-Fahrer jetzt bis dorthin eine Spur teilen.

Was sagen Polizei und Stadt Würzburg zur Situation auf der Saalgasse?

Seit der Einführung des Probe-Radwegs auf der Saalgasse sind der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt, wie ein Sprecher mitteilt, bisher "keine Vorfälle oder Problematiken" im Zusammenhang mit Fahrradfahrenden bekannt.

"Dieser Gesamtbilanz nach abgeschlossener Testphase können wir nun seriöser Weise nicht vorgreifen", erklärt ein Sprecher der Stadt Würzburg. Die Erkenntnisse aus der Testphase würden dem Stadtrat nach Abschluss vorgetragen.

 
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  • Paul Schüpfer
    Diese Radwegeplaner haben anscheinend keine Ahnung von Verkehrsflüssen oder Stauursachen. Hauptsache Radweg, alles andere ist egal.
    Wer meint, es könne doch jeder jetzt zum Einkauf oder zum Arzt radeln, weil so ein toller Radweg da ist, erzähle das mal einem Senior der nur noch wackelig Rad fahren kann.
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  • eva steinmetz
    Als ältere Radfahrerin bin ich sehr dankbar für diese neue Radspur. Nach der Überquerung der Löwenbrücke war es bislang ziemlich stressig auf den Radweg bei der Jugendherberge zu kommen. Ich fühlte mich immer sehr unsicher, weil ich mit den Autos über die Brücke gefahren bin und dann einer der Fußgängerampeln stoppen musste, die Autos oft dicht hinter mir. Nun kann ich sicher weiterradeln Richtung Alte Mainbrücke/ Zellerau. Wenn viele, die heute mit dem Rad unterwegs sind, den PKW benutzen würden, wären natürlich die Staus definitiv länger. Wir Radfahrer*innen entlasten die Straßen und mehr Radwege sorgen für unsere Sicherheit.
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  • Roland Rösch
    Genau richtig. Man muss sich damit befassen stadteinwärts ( Löwenbrücke Heidingsfeld )die Radfahrer Verkehrstechnisch auf den bestehen Radweg zu bringen und gut ist . Man macht hier eine Riesen Sache auf und bringt nur noch mehr Chaos
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  • Rolf Tillmann
    Denksystem der Stadt war seit 20 Jahren nicht zu erwarten!
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  • A. Sazyma
    Leider steht diesem User die Kommentarfunktion auf mainpost.de nicht zur Verfügung. Deshalb werden wir diesen Kommentar nicht veröffentlichen.
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  • Peter Lelowski
    Wer braucht für die eine Fahrspur, die vom Steinbachtal kommt nach der Kreuzung Leistenstraße plötzlich zwei Fahrspuren? Von der Löwenbrücke her biegen die meisten Autos in die Leistenstraße ab! Die Geradeausfahrspur wird nur zu 50% des Ampelumlaufes benötigt, ist ansonsten etwas für "Eilige" (Tempo 70). Wer mehr Zeit in den "Staus" an den Ampeln verbringt als an der Schlange an der Supermarktkasse möge das zu Protokoll geben.
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  • Roland Rösch
    Wieder ein Irrsinn von Grünen und der Stadt. Es ist zu beobachten das am Ende des Radwegs die Ampel bei rot 90% von den Radfahrern überfahren wird die über die alte Mainbrücke fahren . Zudem fahren sie auch weiter auf den Gehwegen beiderseits weiter . Ich hab auf jeden Fall noch keinen Polizisten gesehen der hier diese sinnlos gefährlichen Stellen mal angesehen hat . Bin gerne bereit mich hier auszutauschen über Unfallgefahren. Warum man den bestehenden sicheren Radweg nicht den Radlern zumuten kann verstehe ich nicht . Auch Radfahrer haben Rücksicht zu nehmen.
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  • Teresa Horn
    Genau dieser "herbeigeführte Stau" muss doch passieren, dass Autofahrer umdenken. Der Weg ist für Radfahrer so viel besser, und wenn es mehr Leute zum Radeln motiviert (weil sie schneller und sicherer ankommen), umso besser. Jetzt kann der Weg den Main entlang von Heidingsfeld bis in die hintere Zellerau problemlos erradelt werden.

    Diese Strecke war bisher so gefährlich, dass sich einige (mich eingeschlossen) nicht getraut haben zu fahren. Ohne Druck, bewegt sich die Mehrheit nicht aus dem Auto. Es muss erst unbequem werden.

    Der angewiesene Pender kommt auch schneller an, wenn Leute die nun radeln können umsteigen. Alle können (und müssen) natürlich nicht aufs Rad.
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  • Steffen Cyran
    Genau diese ideologie-triefende, arrogante Denkweise, wonach der Bürger zu dumm ist und zu "richtigem und gutem" Verhalten gezwungen werden muß, ist der Grund, weshalb die unsägliche Ampelregierung (Gott sei Dank) geplatzt ist.
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  • Emilie Krenner
    Sobald der Rückstau bis unter die Löwenbrücke geht- das ist zu Stoßzeiten täglich der Fall- ist es sogar für Radfahrer ein großer Nachteil. Man steht dann mit dem nach der Brücke plötzlich endenden Radweg selbst im Stau.
    Wo jetzt der "neue" Radweg ist war schon immer genug Platz, um Radfahrer mit Rücksicht und den 1,5m Abstand ohne Probleme zu überholen.
    Wer braucht 6 Monate für diese Erkenntnis?
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