
Schnelle Schnitte, dramatische Musik, Symbolbilder von wuselnden Ratten: Eine in der vergangenen Woche erschienene Reportage der Sat. 1-Sendung "Akte" zeichnet ein erschreckendes Bild einer ausufernden Rattenplage im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld. Dagegen wehrt sich der Vermieter auf Anfrage der Redaktion. Er spricht von "Lügenpresse", Denunziation und leugnet, dass auf seinem Grundstück überhaupt jemals Ratten gewesen wären. Wie ist die derzeitige Situation also wirklich?
"Wasser im Keller, Löcher in den Wänden, überall Ratten und Mäuse – diese Menschen sind verzweifelt", heißt es in der Sat.1-Reportage. Untermalt wird diese Aussage durch die Schilderungen einiger Bewohnerinnen und Bewohner, der Einschätzung eines Kammerjägers sowie mit Videoaufnahmen von Rattenkot und einem Rattenkadaver auf dem Gelände. "Hier muss unbedingt eine ordentliche Bekämpfung stattfinden", so der Sat. 1 -Schädlingsbekämpfer.
Vermieter des Grundstücks in Heidingsfeld fühlt sich denunziert
Dagegen wehrt sich der Vermieter. Er sagt: "Wir haben keine Ratten gesehen." Auch Spuren von Ratten habe er nicht entdeckt. Den Rattenkadaver und den Rattenkot in der Sat. 1-Reportage könne er sich nicht erklären. "Wer weiß, wo das aufgenommen worden ist", so der Vermieter. Möglicherweise gebe es jemanden, der ihn denunzieren wolle. Genauer wolle er dies jedoch nicht ausführen.
Diese Redaktion hat in der Vergangenheit mit einigen der Anwohnerinnen und Anwohner, die auch in der Sat. 1-Reportage zu Wort kommen, gesprochen. Diese haben bestätigt, dass sie Ratten auf dem Grundstück gesehen haben, auch der Kadaver einer Ratte wurde der Redaktion vorgelegt.
Stadt Würzburg: Aktuell keine Hinweise auf akuten Rattenbefall
Auch die Stadt Würzburg hatte das Rattenproblem bereits vor einigen Monaten bestätigt und dem Vermieter auferlegt, Maßnahmen dagegen zu ergreifen, was dieser auch getan habe, so die Stadt. Zudem habe man in der Nachbarschaft Zettel mit der Bitte um Rückmeldung aufgehängt. Daraufhin hätten sich jedoch keine Anwohnerinnen und Anwohner mehr gemeldet.
Angesichts der Sat. 1-Reportage und der Recherchen dieser Redaktion war das Veterinäramt in der vergangenen Woche erneut vor Ort in Heidingsfeld: "Bei einem Ortstermin zusammen mit dem Hausbesitzer wurde festgestellt, dass (...) es aktuell keine Hinweise auf einen akuten Rattenbefall gibt", so die Pressestelle der Stadt auf Anfrage.
Anwohner hofft auf Maßnahmen der Stadt Würzburg in Kanalisation
Wie lässt sich diese Diskrepanz zwischen Filmaufnahmen und Ortstermin erklären? "Die Begehung durch die Stadt Würzburg fand im zeitlichen Abstand nach den Filmaufnahmen statt", so die Stadt. Der Vermieter habe seit der letzten Ortsbesichtigung eine Reihe von Maßnahmen durchgeführt. "Es war uns wichtig, uns selbst ein Bild vor Ort zu machen, auf das wir unsere Entscheidung gründen können."
Eine Anfrage der Redaktion bei der "Akte"-Redaktion dazu blieb unbeantwortet. Nicht zufrieden mit dem Ergebnis der Ortsbesichtigung der Stadt ist Anwohner Robert B. (Name geändert). Er sagt: "Ich habe das letzte Mal vor zwei Wochen eine Ratte auf dem Grundstück gesehen." Er hoffe nun darauf, dass die Stadt tiefer gehe und in der Kanalisation Maßnahmen ergreife.
Das wird aber wahrscheinlich genausowenig passieren wie bei dem Bauschrott, den besagter Vermieter vor seinem Grombühlstrassenbunker gestapelt hat. Über die Vertrauenswürdigkeit dieses Herrn braucht man wahrscheinlich nicht diskutieren, genausowenig wie über den Krawall-Charakter des SAT 1 Formats.
In Heidingsfeld nicht angekommen?
Auf eine sichtbare Ratte kommen 50 im Verborgenen.
Und was von Sendungen wie „Akte“ zu halten ist, dürfte hinlänglich bekannt sein - das entspricht dem Niveau einer deutschen Tageszeitung, die sehr große Überschriften hat, wenig Text und oft noch weniger Inhalt! Meistens dafür sehr große BILDer!
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Weil ja die 1 sichtbare nicht da ist - muss man die schon mal abziehen
und sie sind ja noch unsichtbar, weil es noch keine 50 sind *grins*!