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Würzburg
Nach Rückzug von Achim Könneke: Das Würzburger Kulturreferat wird zum Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsreferat
Der Kulturreferent hört 2024 auf, weshalb der Referatszuschnitt neu festzulegen war. Eineinhalb Stunden lang diskutierte der Stadtrat nun über die Neukonzeptionierung. Das ist geplant.
2024 wird der bisherige Kulturreferent Achim Könneke das Würzburger Rathaus verlassen. 
Foto: Thomas Obermeier | 2024 wird der bisherige Kulturreferent Achim Könneke das Würzburger Rathaus verlassen. 
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:21 Uhr

Über eineinhalb Stunden diskutierten die Mitglieder des Würzburger Stadtrates am Donnerstag über die Zukunft des Kulturreferats. Die Frage, wie es mit diesem weitergeht, stellt sich, seit im März dieses Jahres Kulturreferent Achim Könneke angekündigt hatte, 2024 nicht mehr für eine Wiederwahl und erneute Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Nun ist klar, das gesamte Referat wird neu konzeptioniert und aufgestellt: Das bisherige Kultur- und Tourismusreferat wird zum Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsreferat.

Anfang Oktober war bereits über eine entsprechende Vorlage im Personal- und Organisationsausschuss diskutiert worden, dieser verzichtete dann aber auf ein Gutachten. Nun hat sich also der Gesamtstadtrat mit der Frage beschäftigt.

OB Schuchardt: Es ist gewinnbringend, Synergiepotenziale zu suchen

Viele Gespräche habe Oberbürgermeister Christian Schuchardt mit Kulturschaffenden und Fraktionsvorsitzenden geführt, erklärt er vor dem Gremium. Er sei fest davon überzeugt, dass, auch wenn Würzburg in den Bereichen der originären Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsförderung erfolgreich sei, die Stadt dies nur sein werde, wenn sie weiterhin ein attraktiver Standort bezogen auf Freizeit sei. "Dazu zählen im besonderen Maße auch die kulturpolitischen und kulturellen Qualitäten einer Stadt", sagt Schuchardt. "Von daher denke ich, ist es durchaus auch gewinnbringend, hier Synergiepotenziale zu suchen."

Hintergrund sei auch ein "gewisses Ungleichgewicht", welches sich nach der Kommunalwahl ergeben hat. So soll eine "bessere Gleichverteilung" hergestellt werden, erklärte der OB bereits vor dem Personalausschuss. Bislang seien im Kulturreferat Aufgaben angesiedelt, die "sich komplett selbstständig verwalten". 

Zum Hintergrund: Achim Könneke (parteilos) ist seit gut fünf Jahren Kulturreferent. Bis zum Jahr 2020 existierte das Kultur-, Schul- und Sportreferat unter einem Referatsdach. Nach der Kommunalwahl im März 2020 wurde im Zuge der umfangreichen Referatsneubildung und -umstrukturierung das Kultur- und Tourismusreferat mit Könneke an der Spitze gebildet. Das Schul- und Sportreferat gingen an Judith Roth-Jörg (CSU), die ihrem Ressort als hauptamtliche Bürgermeisterin vorsteht.

Das Referat soll breiter aufgestellt werden

Die Stadt wolle die Zusammenarbeit zwischen Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft – auch in konkreten Kooperationen – "stimulieren und vertiefen", heißt es im Beschlussvorschlag. Eine Förderung von Kulturarbeit sei immer auch eine Förderung der kommunalen Kulturwirtschaft. Die Kultur- und Kreativwirtschaft bringe nicht nur bedeutende kulturelle und kreative Produkte und Dienstleistungen hervor. "Sie ist auch volkswirtschaftlich von erheblicher Bedeutung und einer der dynamischsten Wirtschaftszweige."

Das Referat soll somit breiter aufgestellt werden, ohne den bisherigen Schwerpunkt, die Kulturverwaltung, anzutasten. 

Nun gilt es, eine neue Leitung des neuen Referats zu finden

Dass die Kultur einen hohen Stellenwert in der Stadt Würzburg hat, darüber sind sich alle Parteien einig. Doch trotzdem sorgte das Thema in der Sitzung des Stadtrats für eine über eineinhalbstündige Diskussion. Die Grünen und auch Die Linke schlossen sich dem Vorschlag des Oberbürgermeisters an: "Es wäre fatal, wenn man den Stellenwert der Kultur herabsetzt, indem man ein Referat streicht", sagt Konstantin Mack (Grüne). Alexander Kolbow (SPD) stimmt dem zu: "Die Kultur braucht eine starke Stimme."

Für CSU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Roth hingegen habe Wirtschaft und Kultur "nichts miteinander zu tun". Die beiden Bereiche zu vermischen, sei seiner Meinung nach keine gute Idee. Er betont jedoch, dass "niemand hier der Kultur etwas wegnehmen will - weder an Manpower, noch an finanziellen Mitteln". Josef Hofmann (FWG) betonte, kein siebtes Referat mehr haben zu wollen und auch die FDP ist gegen den Beschlussvorschlag. Raimund Binder, Fraktionsvorsitzender der ÖDP, forderte, das Thema zu vertagen, um "sich nochmal intensiv mit dem Thema zu beschäftigen". Der Vertagungsantrag wurde abgelehnt. 

Am Ende hat das Gremium mit doch deutlicher Mehrheit von 27 zu 21 Stimmen entschieden, dass das bisherige Kultur- und Tourismusreferat zum Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsreferat wird. Nun gilt es, eine neue Leitung des neuen Referats zu finden. 

 
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