
Die Würzburger DGB-Vorsitzende Anna-Maria Dürr und das Friedensbündnis Ökopax wollen die Kritik am diesjährigen Ostermarsch nicht auf sich sitzen lassen und haben sich mit Pressemeldungen an die Redaktion gewandt, um ihre Positionen zu präzisieren. Rednerin Dürr stand angesichts einiger als unsensibel wahrgenommenen Zitate in der Kritik. Den Verantwortlichen des Ostermarschs war zudem mangelnde Abgrenzung vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vorgeworfen worden.
Dürr hatte zivilen Widerstand als Alternative für Waffenlieferungen an die Ukraine ins Gespräch gebracht und gefragt: "Kann man die Russen nicht mit Zäunen aufhalten?" Die Äußerung wurde massiv kritisiert, ebenso ihre Aussage, dass Flucht oder Evakuation der ukrainischen Zivilbevölkerung Massenermordungen und -vergewaltigungen durch die russische Armee verhindert hätten. Dürr hatte gesagt: "Wäre die Zivilbevölkerung dort geflohen oder evakuiert worden, könnte sie jetzt auch nicht ermordet oder vergewaltigt werden."
Würzburger Friedensbündnis: Wir verstehen den Ruf nach Waffen
Zur Aussage mit den Zäunen äußert sich Dürr wie folgt: "Hierbei handelte es sich um eine unüberlegte Aussage, die im Gespräch auch direkt relativiert wurde." Natürlich sei ihr klar, dass Zäune die Streitkräfte der russischen Invasionstruppen nicht aufhalten würden. Ihr zweites Zitat dürfe zudem keinesfalls als indirekte Schuldzuweisung an die Zivilbevölkerung verstanden werden. "Schuld an Kriegsverbrechen hat immer ausschließlich der, der Kriegsverbrechen begeht, wie ich auch vor meiner Rede auf dem Ostermarsch deutlich gemacht habe", so Dürr.
"Gemeint war, dass mit dem Geld für das 100-Milliarden-Aufrüstungspaket der Bundeswehr groß angelegte Evakuierungsaktionen möglich wären, welche viele Menschen wohl besser vor Kriegsverbrechen schützen würden als reine Waffenlieferungen."
Auch das Würzburger Friedensbündnis Ökopax, das den Ostermarsch organisiert, bezieht Stellung zur Kritik. In einer Mitteilung heißt es: "Die Ostermarschbewegung positioniert sich klar gegen den russischen Angriffskrieg und für die Solidarität mit der Ukraine. (...) Wir verstehen den Wunsch der Ukraine, sich gegen die brutale Aggression zu wehren und den Ruf nach Waffenhilfe, vor allem nachdem in Butscha die ganze Brutalität und Unmenschlichkeit der russischen Kriegsführung offenbar wurde."
Nato-Osterweiterung laut Ökopax Würzburg maßgeblich für Ukraine-Krieg
An der kategorischen Ablehnung der Waffenlieferungen halte man dennoch fest, "weil damit der Krieg weiter verlängert wird und eskaliert, möglicherweise atomar. Das Sterben, die massive Zerstörung von Städten und Infrastruktur und die Verseuchung der Umwelt nehmen so weiter zu, ohne die militärische Übermacht Russlands letztlich brechen zu können."
In dieser Position sehe man sich auch durch hohe ehemalige unterfränkische Militärs bestärkt, die in den vergangenen Wochen auch in der Main-Post zur Wort gekommen waren und diplomatische Initiativen des Westens gefordert hatten.
In der Mitteilung bekräftigt Ökopax auch den Standpunkt, dass die Nato-Osterweiterung mit "maßgebend" für die "langjährige Ukrainekrise" sei. Ein Standpunkt, der umstritten ist und von manchen als Rechtfertigung für Putins Verbrechen interpretiert wird.
Die überschaubare Menschheitsgeschichte, also die Geschichte der letzten ca. 3000 Jahre, belegt – und daran hat sich leider nichts geändert –, dass nur derjenige Staat gehört und respektiert wird, der über eine starke Armee verfügt.
Russland, China, Nordkorea usw. legen die von den Friedensbündnissen geforderte Haltung als Schwäche aus und empfinden sie als Einladung zu militärischen Aktionen.
Auch wenn es mir anders lieber wäre, muss ich begreifen, dass wir dazu in der Lage sein müssen, unsere Freiheit robust zu verteidigen.
Dazu gehört nicht nur der wirtschaftliche Einsatz für die Bundeswehr sondern auch die Wertschätzung denjenigen gegenüber, die sich als Soldatinnen und Soldaten in der Armee für die äußere Sicherheit einsetzen.
In dieser Hinsicht leisten die Ukrainer einen unglaublich heldenhaften Widerstand.
Putin darf auf keinen Fall gewinnen!!
Frieden ja, geht aber leider nicht ohne sich zu wehren!
ich glaube es ist leicht rauszukriegen ob man die russische Armee mit Zäunen aufhalten kann, indem man einfach alle Leute, die das meinen, mit einer Rolle Maschendrahtzaun ausgerüstet in die Ukraine schickt.
Sorry, das war polemisch. Ich plädiere aber auf mildernde Umstände, weil ich es ziemlich zynisch finde, vom sicheren warmen komfortablen Nest aus den Leuten "gute Ratschläge" zu geben, denen gerade die Granaten durchs Fenster kommen. Und wenn die nicht alle grimmigen (zivilen) Widerstand leisten würden, wäre der Krieg tatsächlich schon vorbei und sie alle russische Neustaatsbürger/innen (vmtl.) ziemlich letzter Kategorie.
Nicht dass man mich falsch versteht: Frieden schaffen ohne Waffen halte ich für eine gute Idee. Kann man aber vergessen, wenn nicht alle mitmachen.
War sie hier als privat Person oder als DGB Vorsitzende tätig? Wenn mich so eine Vorsitzende vertreten soll, sage ich nein Danke, und trete aus dem Verein aus.
Man kann nur jedem vernünftig und normal denkenden Arbeitnehmer raten. raus aus den DGB-Gewerkschaften und alternative Vertretungen (oder Geld sparen und keine) suchen.