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Würzburg
Im Zeichen des Ukraine-Kriegs: Rund 200 Teilnehmer beim Würzburger Ostermarsch
Beim diesjährigen Würzburger Ostermarsch drehte sich vieles um den Ukraine-Krieg. Kritisiert wurden zudem deutsche Waffenexporte. Worum es den Teilnehmenden ging.
Rund 200 Personen demonstrierten am Samstag auf dem Würzburger Ostermarsch für Frieden und gegen die Nato.
Foto: Silvia Gralla | Rund 200 Personen demonstrierten am Samstag auf dem Würzburger Ostermarsch für Frieden und gegen die Nato.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 23:36 Uhr

Auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich die Forderungen der Friedensbewegung nicht verändert: Beim 39. Würzburger Ostermarsch forderten sie unter anderem einen Beitritt Deutschlands zum internationalen Atomwaffenverbotsvertrag. Waffenexporte in die Ukraine und eine Aufrüstung der Bundeswehr durch das von der Bundesregierung geplante Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro lehnen sie dagegen ab.

"Statt Aufrüstung: 100 Milliarden für eine gerechte Welt" lautete das Motto der Veranstaltung, zu der neun Organisationen gemeinsam aufgerufen hatten. Unter den rund 200 Menschen, die sich am Bahnhofsvorplatz trafen, waren ältere Semester deutlich in der Überzahl. Nach der jüngsten Kritik an der Friedensbewegung wurden sie von Moderatorin Renate Vieth-Laßmann (Ökopax Würzburg) mit den Worten "Es braucht Mut, nicht dem Mainstream zu folgen" begrüßt.

Würzburger Ostermarsch weist Kritik an Friedensbewegung zurück

Die Kritik an den Ostermärschen, unter anderem durch den FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff in der Wochenzeitung Die Zeit, wies Vieth-Laßmann entschieden zurück. Sie bezeichnete Russlands Vorgehen in der Ukraine als "völkerrechtlichen Angriffskrieg, den Putin und seine Elite begonnen haben". Solidarität mit Geflüchteten sei "vordringlich und bleibt eine Aufgabe, die uns alle für viele Jahre fordern wird", so die Ökopax-Sprecherin weiter.

Ihr Statement war manchem Teilnehmer nicht deutlich genug. "Ich persönlich fand es krass, dass ein reines Verteidigen der eigenen Positionen stattgefunden hat und wir keine klare Solidaritätsbekundung mit den vom Krieg betroffenen Menschen gehört haben", betonte Benedikt Schürzinger. Im Namen von "Fridays For Future" forderte er Solidarität mit den Menschen in der Ukraine "und für alle Menschen, die von einem Angriffskrieg betroffen sind".

Er war der erste Redner der Abschlusskundgebung, nachdem der Ostermarsch vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt zum Unteren Markt gezogen war. Auch die Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen haben wenig Verständnis für das 100-Milliarden-Paket zur besseren Ausstattung der Bundeswehr: "Wenn uns jetzt noch weisgemacht werden soll, wir hätten nicht das Geld für eine sozial-ökologische Wende, dann können wir nur müde lächelnd den Kopf schütteln", sagte Schürzinger.

Würzburger Ostermarsch: Ukraine-Krieg darf nicht zu atomarer Aufrüstung führen

Wie der Krieg in der Ukraine möglichst schnell beendet werden kann, wissen auch die Ostermarschierenden nicht. Mögliche schärfere Sanktionen gegen Russland waren mit einer Ausnahme kein Thema: "Kein Geld für Putins Krieg" stand auf einem Schild von Greenpeace Würzburg. Eine Sprecherin der Gruppe erinnerte daran, dass derzeit weltweit 18 bewaffnete Konflikte ausgetragen werden und dass Deutschlands Wohlstand unter anderem auf Waffenexporten in Krisengebiete beruht: Deutschland liege unter allen Waffenexporteuren "weiterhin auf dem unrühmlichen vierten Platz".

Einig sind sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ostermarsches darüber, dass der Ukraine-Krieg nicht zu atomarer Aufrüstung und der Verlängerung der nuklearen Teilhabe Deutschlands führen darf. Eine von der SPD und den Grünen vor der Bundestagswahl versprochene Debatte über dieses Thema habe bisher nicht stattgefunden, sagte Uta Deitert von Ökopax: "Die müssen wir jetzt fordern und durchsetzen. […] Wir wollen ein Ende der nuklearen Teilhabe und einen Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag."

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  • a.genser@freenet.de
    Hätte Herr Wötzel bei den diversen Redebeiträgen besser aufgepasst, wäre sein Bericht möglicher Weise anders ausgefallen. Die Kritik eines Redners: "Ich persönlich fand es krass, dass ein reines Verteidigen der eigenen Positionen stattgefunden hat und wir keine klare Solidaritätsbekundung mit den vom Krieg betroffenen Menschen gehört haben" bezog sich auf die Rede zu Beginn der Demo am Bahnhof. Selbst da hat er mit seiner Aussage nicht Recht.
    Die verschiedenen Redebeiträge am Markt beleuchteten die unterschiedlichsten Aspekte zu Frieden, Krieg, Aufrüstung, Umweltzerstörung …. Dabei wurde sehr wohl auch auf den Krieg in der Ukraine eingegangen. Es ist aber nicht der einzige Krieg, der z. Zt. stattfindet, und die UkraineInnen sind auch nicht die einzigen Kriegsflüchtlinge, die Schutz suchen. Dabei möchte ich an das Drama an der belarussischen Grenze vor Wenigen Wochen erinnern...
    Die "Kriegsbegeisterung" kotzt mich an und es ist bei den Waffenlieferern viel Heuchelei unterwegs.
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  • ThomasDietzel
    Als einer aus der „Traumblase“ muss ich leider feststellen, dass die Kriegsbefürworter seltsam argumentfrei daherkommen, wahrscheinlich nichts von der Vorgeschichte des Konflikts wissen (wollen), bzw. eh schon alles wissen.
    Ein bisschen differenzierte Argumentation hätte den Vertretern „westlicher Werte“ vielleicht gutgetan. Aber als Sympathisant der Friedensmacht USA und der NATO geht’s wohl nicht anders.
    Niemand aus der Demo bzw. der Redner/innen hat das Vorgehen Russlands beschönigt, allerdings haben sich doch einige der Blutspur erinnert, die die USA und in deren Gefolge die NATO durch die Welt ziehen.
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  • HTH2
    Gut gemeint ist noch nicht gut gemacht. „Frieden schaffen ohne Waffen“ hat noch nie funktioniert. Ein Blick ins Geschichtsbuch zeigt das (Stichwort Münchner Abkommen mit Hitler, die Verbrechen Stalins, etc.). Pazifismus ja, aber mit Herz und mit Hirn. Herz haben die Demonstranten, aber an letzterem habe ich Zweifel. Schon die Römer vor 2000 Jahren wussten: „Wer Frieden will, der rüste sich für den Krieg.“
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  • von.knetzgau
    Zurecht als 5. Kolonne Moskaus betitelt. Nichts verstanden, nichts gelernt, oder komplett ferngesteuert. Zynisch und nur noch peinlich.
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  • klafie
    hoffentlich bleiben wir verschont vom terror des irrgeleiteten putin. wenn nicht, dann möchte ich gerne mal wissen, wie sich diese herrschaften dagegen wehren. ich hoffe, dass es nie so weit kommt, aber die zeichen sehen nicht gut aus. hoffentlich stehen die ostermarschbewegungen dann auch geschlossen hintereinander oder nebeneinander und geben uns schutz wenn es einmal so weit wäre, hoffentlich kommt es nie so weit! ein gesegnetes osterfest.
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  • hannes.sazyma@arcor.de
    Was für zynische und selbstgerechte Gestalten mit ihren peinlichen Parolen! Flüchtlinge aus der Ukraine haben die hoffentlich nicht wahrgenommen oder gar verstanden!
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  • Albatros
    Wie soll man mit Menschen diskutieren, welche in einer Traumblase, fern ab jeglicher Realität, leben. „Wir haben uns alle lieb“, mag in deren Kommune funktionieren, die kranken Diktaturen dieser Welt sprechen eine andere Sprache.
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  • Petsch06120702
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