Samstagabend am Mainufer in der Würzburger Sanderau. Einige junge Erwachsene in Trikots schleppen einen Bierkasten in Richtung Mainwiesen. Sie machen halt auf einer Wiese zwischen Sebastian-Kneipp-Steg und Konrad-Adenauer-Brücke und öffnen ihr Bier. Die Kronkorken sammeln sie ein. Das Würzburger Müllproblem – im Gegensatz zu den letzten Wochen hält es sich an diesem Samstag in Grenzen, das zeigt auch ein Blick an die nahgelegene Kurt-Schumacher-Promenade.
Um der ausufernden Müllsituation und dem Wildpinkeln entgegenzusteuern, hat die Stadt Würzburg für dieses Wochenende in diesem Bereich zusätzliche Mülltonnen und behindertengerechte Toiletten aufgestellt. Die sogenannten "Service-Points" werden von Securitys überwacht und von LED-Lichtstäben ausgeleuchtet.
Würzburger Feiernde fordern Verständnis ein
Auch an diesem Wochenende haben wieder zahlreiche jüngere Menschen die warmen Tage genutzt, um bei niedriger Inzidenz für einige Stunden dem teils bedrückenden Alltag der Pandemie zu entfliehen.
So etwa der 28-jährige Sinologiestudent Jochen und seine Kommilitoninnen und Kommilitonen, die sich gegenseitig einen Ball zuwerfen. Er freue sich über die neuen Mülltonnen und halte sie für eine gute Idee, um die Müllsituation hier nachhaltig zu entschärfen, sagt Jochen. Zwar habe er durchaus Verständnis für die Anwohnerinnen und Anwohner, denn auch ihn nerve die große Menge Müll der letzten Wochen hier. Allerdings unterschätzten viele Leute, wie es jungen Menschen derzeit gehe.
"Wir haben ein Jahr in Isolation hinter uns und viele sind finanziell gebeutelt von der Krise. Es ist ein Frustrationsgrad erreicht, an dem viele sagen, dass sie einfach keinen Bock mehr haben", sagt Jochen. Der Sinologiestudent macht derzeit seinen Master an der Universität Würzburg. Viele seiner Kommilitonen kämen aus dem Ausland und haben seit über einem Jahr fast nichts von der Universität und dem Leben hier mitbekommen.
"Es ist Blödsinn, wenn die Leute meinen, dass die Vermüllung absichtlich geschehe", sagt Lehramtsstudent Paul, der mit seinem Kumpel Justin etwas abseits steht und bei lauter Musik ein Trinkspiel mit Freunden spielt. "Ohne die feiernden in Schutz nehmen zu wollen. Es gibt immer genügend Trottel, die ihren Müll liegen lassen, aber auch wir finden in der Dunkelheit nicht immer allen Abfall", sagt Paul.
Freiwillige der Grünen sammeln Müll in Sanderau
Zusätzliche Mülleimer seien der richtige Weg aus dem Müllchaos. Außerdem könnte man auch noch Leute einstellen, die für mehr Bewusstsein im Umgang mit Müll sorgen, schlägt der Student abschließend vor. Ein weiterhin pragmatisches Vorgehen der Stadt sei wünschenswert.
Zwischen den Feiernden steht auch Sebastian Hansen, Kandidat der Würzburger Grünen für die Bundestagswahl, der mit einigen Freiwilligen über Stunden hinweg den Müll an der Promenade aufsammelt. "Die Leute freuen sich uns zu sehen und finden es cool, dass wir ihren Müll mitnehmen", sagt Hansen.
Das Müllproblem müsse aktiv angegangen werden, die von manchen geforderte Verdrängungspolitik sei nicht der richtige Ansatz. "Junge Leute haben die letzten Monate auf vieles verzichten müssen und ich halte es für wichtig, dass Freiräume für soziale Kontakte erhalten bleiben." Es brauche nun ein Entgegenkommen von beiden Seiten, die Service-Points seien ein guter Ansatz.
Auch die Polizei zieht eine gute Bilanz vom Samstagabend am Main: "Aus polizeilicher Sicht sind wir zufrieden mit dem Verlauf des gestrigen Abends", sagt Phillip Hümmer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken. Das Würzburger Müllproblem, es scheint sich zu bessern.
.....und deren Begründung, dass sie jetzt die gewonnene Freiheit ausgiebig feiern und dabei ihren Müll hinterlassen.
So eingesperrt war die Jugend nicht, sie haben Wege gefunden sich zu treffen, privat oder im Internet!
Aber nur, weil die Behältnisse voll sind, seinen Müll einfach da liegen zu lassen, wo er halt mal angefallen ist, verhöhnt geradezu das neue Umweltbewusstsein dass die Jugend mit "Fridays For Future" zur Schau stellt...
Sehr konsequent ist das nicht!
Die Jugend hat sicherlich sehr viel durch Corona verloren. Doch fragen diejenigen, die sich hier beklagen nicht auch mal, was die älteren verloren haben? Leute, die ihre Jobs verloren haben, und nachts deswegen sowieso schon schlecht schlafen können, und noch schlechter, weil Junge Leute, laut grölend in ihrer direkten Nachbarschaft feiern, als gäbe es eigentlich keine Pandemie?
Das Müll-Problem an den Uferpromenaden gab es schon immer!
Und es gab da auch schon immer die Leute, die sich da extrem rücksichtslos verhalten haben, nach dem Motto: "Nach mir die Sintflut!".
Nur werden es derzeit (auch ohne Corona) halt immer mehr...
Omannomannomann! Sinologiestudenten und Studentinnen sind in D normalerweise eigentlich KEINE Chinesen. Sollten die doch mal ausnahmsweise aus China kommen, warum wollen Sie sie dann ausgerechnet aufs Käppele schicken? Zwar gibt es tatsächlich selbst in China auch Katholiken, aber in einer verschwindend kleinen Anzahl - und ob die überhaupt im Ausland studieren dürften??? Eher wohl nicht.
Fazit: Das nächste mal in der Schule besser aufpassen...
20-30jährige haben andere Bedürfnisse, Hoffnungen und auch ganz andere Ernergien als SeniorInnen in ihren Heimen. "Saufen und feiern" mag ein Teil davon sein, aber sicher nicht für alle Menschen dieser Generation zutreffen.
So einfach kann man Probleme lösen oder wenigstens kleiner machen.
In den Chor der konservativen Herren mag ich nicht einstimmen.
Aber nur auf die Jugendlichen einzuhacken, ist wohl auch zu kurz gegriffen. Bei allen Artikeln der letzten Tage waren immer Bilder dabei von hoffnungslos überladenen Mülleimern; der erste Schritt wäre also seitens der Stadt, ausreichend Behälter aufzustellen. Denn sind wir ehrlich - den Müll (Pizzakartons, Getränkebehälter etc.) wieder durch die Stadt nach Hause zu tragen, ist wirklich zu viel verlangt.