Zwei Wochen sendet das ARD-Morgenmagazin (Moma) während der Fußball-Europameisterschaft täglich live aus Veitshöchheim. Grund ist, dass sich seit dem Austritt Großbritanniens der geografische Mittelpunkt der Europäischen Union (EU) im Veitshöchheimer Ortsteil Gadheim befindet.
An Tag drei wurde es mutig, als sich Peter Großmann pünktlich um 5.30 Uhr zum ersten Mal aus dem Landkreis Würzburg meldete. Der Sportreporter beim öffentlich-rechtlichen Sender startet gleich mit einer sehr optimistischen Schätzung in den Tag: 4:0 für Deutschland ist sein Tipp für das Spiel der Nationalmannschaft gegen Ungarn heute Abend.
Auch EM-Experte tippt auf Deutschland als Gewinner
Etwa alle 30 Minuten melden sich Großmann und sein Kollege Yared Dibaba aus Veitshöchheim. So begrüßt Großmann um 5.50 Uhr den EM-Experten und ehemaligen Nationalspieler Olaf Thon. 1990 wurde der "Schalker Jung" mit seiner Mannschaft Weltmeister. Thon lehnt sich nicht ganz so weit aus dem Fenster wie Großmann. "Spannung 100 Prozent", sagt er zum heutigen Spiel der Nationalmannschaft. "Es ist alles drin." Und trotzdem: "Wir werden das Spiel klar gewinnen." Währenddessen kräht der "Veitshöchhahn" laut im Hintergrund.
Zwischendurch meldet sich Großmann auch mal aus der EM-Retro-Hütte, wo Titelseiten verschiedener Tageszeitungen - ja, auch die der Main-Post - angepinnt wurden. Denn sie alle stehen heute ganz im Zeichen des Fußballs. So zieren Berichte zum Ärger über die UEFA die Titelseiten, die es untersagte, die Münchner Allianzarena beim heutigen Spiel zum Zeichen von Toleranz und Diversität in den Regenbogenfarben leuchten zu lassen. Eine andere Zeitung widmete sich ganz dem "EM-Helden" Robin Gosens.
Auch die Musik spielt beim heutigen Moma eine Rolle
Yared Dibaba besucht indes das Heeresmusikkorps in Veitshöchheim, das an diesem Abend eigentlich in der Allianzarena in München die Nationalhymne hätte spielen sollen. Doch die Corona-Krise machte den Männern und Frauen einen Strich durch die Rechnung. Dibaba begrüßt Oberstleutnant und Dirigent Roland Kahle während im Hintergrund das Korps mit einer musikalischen Untermalung für das richtige EM-Feeling sorgt. "Was macht denn so ein Korps?", fragt sich der Reporter. "Wir sind sehr viel auf Reisen das ganze Jahr über", antwortet Kahle. 130 Auftritte gestaltet das Heeresmusikkorps im Schnitt pro Jahr.
Und auch vor dem Rathaus in Veitshöchheim wird es musikalisch. Die "Baseballs" sind zu Gast auf der Bühne und spielen ihre ganz eigenen Versionen von Falcos "Rock me Amadeus" und Alphavilles "Forever young". Ihre an Elvis Presley angelehnten Föhnfrisuren sitzen dabei wie angegossen, auch einige Veitshöchheimer sind extra früh aufgestanden, um das Trio live zu hören. Gerade hat die Band "mit ordentlich Hüftschwung", wie die Einspielerstimme verrät, ihr fünftes Album veröffentlicht.
Breaking News aus Veitshöchheim
Achtung, Breaking News! Um 8.30 Uhr verkündet Peter Großmann noch eine Eilmeldung, die wohl vor allem den Fußball-Fans des Morgenmagazins gefallen wird. Denn der "Veitshöchhahn", den die ARD als EM-Orakel nutzt, hat nun einen Namen. Und der lautet... das Heeresmusikkorps sorgt für den Spannung aufbauenden Trommelwirbel... Jogi! "Jaaa, Jogi verlässt uns nicht", sagt Großmann und enthüllt das Namensschild an der kleinen Hütte des Hahns.
Passend dazu kommt "Jogi" auch am Ende der Mittwochs-Live-Schalte aus Veitshöchheim zum Einsatz. Sein Tipp für das Spiel gegen Ungarn? Deutschland!
Das Morgenmagazin sendet diese Woche und in der Woche vom 5. bis 9. Juli morgens von 5.30 bis 9 Uhr jede halbe Stunde live aus Veitshöchheim.