zurück
Retzbach
CSU-Mann Hoffmann lehnt Arena in Regenbogenfarben ab
Viele Politiker hätten die Münchner Arena während des EM-Spiels Deutschland-Ungarn gerne in Regenbogenfarben beleuchtet. Ein unterfränkischer Abgeordneter sieht das anders.
So leuchtete die Münchner Arena anlässlich des Christopher Street Days 2016 in Regenbogenfarben.
Foto: ArchivTobias Hase, dpa | So leuchtete die Münchner Arena anlässlich des Christopher Street Days 2016 in Regenbogenfarben.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:49 Uhr

Während Politiker fast aller Couleur die Münchner Fußball-Arena beim Länderspiel Deutschland-Ungarn gerne in Regenbogenfarben beleuchtet gesehen hätten, lehnt der  CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann aus Retzbach (Lkr. Main-Spessart) diese Art von Symbolpolitik ab.

Anzeige für den Anbieter Facebook Beitrag über den Consent-Anbieter verweigert

In einem Beitrag auf seiner Facebook-Seite schreibt der CSU-Abgeordnete: "Wir sollten einfach mal aufhören, uns immer zum Lehrmeister Europas aufzuschwingen." Er finde die Politik des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban auch nicht gut, so Hoffmann. Allerdings glaube er, "dass die Botschafterfunktion des Fußballs eher beschädigt wird, wenn sich am Ende ein ganzes Land an den Pranger gestellt fühlt". Orban sei schließlich nicht gleich Ungarn.

Anzeige für den Anbieter Facebook Beitrag über den Consent-Anbieter verweigert

Hoffmann, der bei der Bundestagswahl im September erneut als CSU-Direktkandidat in Main-Spessart antritt, wendet sich mit dieser Meinung auch gegen seinen Parteichef Markus Söder, der das Verbot des Europäischen Fußballverbands Uefa, die Arena in Regenbogenfarben zu beleuchten, ausdrücklich bedauert. "Das wäre ein sehr gutes Zeichen für Toleranz und Freiheit gewesen", so der bayerische Ministerpräsident ebenfalls bei Facebook.

Alexander Hoffmann sagt, er hätte es begrüßt, wenn die Uefa entschieden hätte, grundsätzlich alle Stadien in den Regenbogen-Farben anzustrahlen. Das wäre ein starkes Signal gegen Homophobie gewesen. Ausgerechnet bei der Begegnung mit Ungarn "mit Moral zu kommen" , halte er für kontraproduktiv im Umgang mit Orban. Leidtragende seien möglicherweise die homosexuellen Menschen in Ungarn.

Anzeige für den Anbieter Facebook Beitrag über den Consent-Anbieter verweigert

Dass man Hoffmann trotz seines Neins zum Regenbogen-Stadion nicht Homophobie unterstellen darf, hat er mehrfach unter Beweis gestellt, zuletzt am Sonntag, als er dem AfD-Politiker Uwe Junge bei Facebook "Menschenverachtung" vorwarf, nachdem dieser die regenbogenfarbene Kapitänsbinde von Nationalspieler Manuel Neuer als "Schwuchtelbinde" diffamiert hatte.  

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Retzbach
Michael Czygan
Abgeordnete
AfD-Politikerinnen und AfD-Politiker
Alexander Hoffmann
Bayerische Ministerpräsidenten
Facebook
Fußball
Fußball-Verbände
Homophobie
Instagram-Inhalte
Manuel Neuer
Markus Söder
Menschenverachtung
Parteivorsitzende
UEFA
Ungarische Premierminister
Unterfranken
Viktor Orbán
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • FischersFritz
    Diese Lobhudelei für Alexander Hoffmann hier im Forum ist ja beinahe drollig.

    Man huldigt ihm für seine ach so differenzierte Sichtweise – aber ist es wirklich „differenziert“, aus einer Beleuchtungsidee ein lehrmeisterhaftes Verhalten Deutschlands ableiten zu wollen?

    Also sorry, aber dieses gedankliche Konstrukt, dass eine regenbogenfarbig beleuchtete Sportarena ein ganzes Land (Zitat) „an den Pranger“ stellen würde … meine Güte! Das ist nicht differenziert, das ist Geschwurbel!

    Und wie sollte es durch ein Symbol der Toleranz und der Freiheit denn möglich sein, die „Botschafterfunktion des Fußballs“ zu beschädigen? Da fehlt doch jegliche Logik!

    Was mich betrifft, so hat die Botschafterfunktion des Fußballs durch das Verbot der Uefa ordentlich gelitten! Man in diesem Fall die Botschafterrolle des Fußballs ja geradezu kastriert! Da ist ja nix mehr übrig …

    Und was Herr Hoffmann dazu ablässt, ist nicht eine starke und differenzierte Meinung, sondern oberflächlich und ambivalent.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • uwe.luz@t-online.de
    „Die Welt zu Gast bei Moralisten“, so lautet ein Artikel der FAZ von heute und trifft es sehr gut, wenn formuliert wird, Fußballdeutschland schicke sich dazu an, den europäischen Nachbarn zu erklären, wie sie zu denken und zu fühlen haben. Tut mir leid, aber ich würde mich schlecht fühlen, wenn mich jemand als Klugscheisser betrachtet. Deutschland ist aber leider auf dem Weg dahin.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • norbert.zirnsak@igmetall.de
    Die Sticheleien aus Retzbach sollte man nicht allzu wichtig nehmen. Alexander Hoffmann liegt ja oft daneben. Er tut halt alles, um in die Fusstapfen des abgewählten Besserwissers Norbert Geis hineinzuwachsen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Slytherin
    Interessant, dass die Mainpost hier eine dermaßene Bühne bietet und Herrn Hoffmann attestiert, er sei nicht homophob.
    Mir fehlt leider der Hinweis, dass er selbstverständlich GEGEN die Ehe für alle im Bundestag gestimmt hat und damals seine Abstimmung auf Facebook auch stolz publik gemacht hat. So handelt also jemand der nicht homophob ist? Wo CSU draufsteht, ist auch CSU drin.
    Im Übrigen hat die CSU Orban mehrfach zu Wahlveranstaltungen eingeladen und tut sich generell sehr schwer mit der Abgrenzung nach rechts, übrigens auch mit der Abgrenzung zu Korruption in den eigenen Reihen. Da dann das moralisch hohe Ross zu besteigen, steht niemandem der CSU mehr zu.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • fritschdittelbrunn
    Herr Hoffmann sagt seine Meinung. Er begründet sie. So stellt man sich doch eine offene politische Diskussion vor. Dass er dafür verunglimpft wird, zeigt eine Schwäche unserer Gesellschaft in Bezug auf disskussionsfähigkeit. So sehr man das widerliche Verhalten des V. Urban auch verurteilen mag, es ist ein in einem demokratischen Land zu Stande gekommenes Gesetz. Konsequenterweise sollte man erwarten, dass nun gegen China in den Farben der Uiguren gespielt wird, in muslimischen Ländern in den Farben der Frauenbewegung, usw. Zeichen für Vielfalt sind gut. Aber besser als bei einem Spiel gegen Ungarn die Ungarn gegen uns aufzubringen, wäre es, einen speziellen Bundesligatag dem Thema zu widmen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • molinarius21
    @Arcus: Hoffmann als Hinterbänkler zu bezeichnen, halte ich für vermessen. Ihre CSU-Abneigung geben Sie bei jeder Gelegenheit kund. Übrigens ging der Denkansatz von Alexander Hoffmann weiter, als dies durch die Regenbogenfarben ausgedrückt werden sollte. Einfach mal richtig oder zwischen den Zeilen lesen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • flyarcus@gmx.de
    schön erklärt vom Herrn Hoffmann..... So schaut für mich ein Vorbild aus
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • familie.diener@gmx.net
    Viele sollten einfach einmal nur in Ruhe nachdenken :
    Er sagt seine eigene Meinung , handelt nicht so wie sein Ministerpräsident und wird trotzdem verunglimpft und diffamiert .
    Was wollen wir eigentlich : Nur noch Jasager , keinen respektvollen Umgang miteinander und alle Diskussionen im Keim ersticken ? Immer gegen alles sein
    und sich auch manchmal von Minderheiten bevormunden lassen ?
    Er hat so man es sich eigentlich wünscht seine Meinung klar kundgetan , man muss
    nicht seiner Meinung sein , müssen wir aber alle immer gleich beschimpfen und
    verleumden .
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • c.menig@t-online.de
    Großer Respekt, Alexander Hoffmann!
    Endlich mal jemand der zu seiner Meinung steht und diese auch begründet.
    Das hat nichts mit Fußball zu tun und wir (in Deutschland) müssen hier nicht wieder europäische Schiedsrichter spielen. Alle anderen, die jetzt hier für "Regenbogen"-Stadien sind, hätten kein Wort gesagt, wenn es nicht gerade so schön in die Medien passen würde. Klasse, Herr Hoffmann, um was es hier geht, verstehen die meisten eh nicht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Arcus
    Wen interessiert die Meinung eines CSU Hinterbänkler.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Albatros
    @Arcus, wen interessiert Ihre Meinung?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • p.kriebel@gmx.net
    Klasse, sie haben sich soeben als Demokratiefeind geoutet.
    In einer Demokratie zählen alle Meinungen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • evi.schmitt@gmx.de
    Sitzen Sie in der ersten Reihe?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Auf Facebook habe ich vorhin den Aufruf gelesen, die Zuschauer sollen in Regenbogenfarben gekleidet das Stadion besuchen und die Ränge besetzen: 1-5 blau, 6-10 gelb usw....
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • engert.andreas@gmx.de
    Wäre mal ne witzige Idee
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Einwohner
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • gowell70@yahoo.de
    Dann können die unsportlichen alten Männer, die auf den Fussballplätzen und in den Stadien herumlungern und sich an durchtrainierten Jungs ergötzen, ja jetzt und in Zukunft weiterhin ihre homophoben Tiervergleiche über den Rasen brüllen;
    den Segen dazu hat ja die UEFA mit ihrer Entscheidung zum Regenbogenverbot jetzt gegeben.

    Die Meinung des Herrn Hoffmann zu diesem Thema finde ich CSU-typisch, also indiskutabel.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • FairPlay
    Völlig egal in welcher Farbe die Arena leuchtet, es geht um Fussball und um drei Punkte für Deutschland .
    Deutschland soll die Welt verbessern, das interessiert Herrn Orban nicht.
    Wir sollten uns nicht als die Besserwisser präsentieren, passt aber zu unseren jungen Generation.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Franzjosef
    Den Sport für Meinungsbildung zu instrumentalisieren, egal für welche ist nicht richtig. Sport sollte sich auf sein wesentliches Ziel fokussieren und dabei belassen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • ParkAndRead
    Vollkommen korrekte Entscheidung der UEFA, Politik hat nichts im Sport zu suchen! Meinen Respekt Hr. Hoffmann.
    Und gerade den Deutschen sollte es noch bekannt sein, wie so etwas "ankommt", um hier mal zur Freude einiger Mit-Foristen in der Mottenkisten zu graben. zwinkern Denn das sind die ewig Gestrigen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten