Auch in Würzburg macht sich die Inflation und schlechte Wirtschaft deutlich bemerkbar. Kaum ein Monat vergeht, an dem nicht irgendein Geschäft seine Aufgabe bekannt gibt. Doch eine Frau scheint den zurückgegangenen Umsatzzahlen und Kaufmüdigkeit der Kundinnen und Kunden zu trotzen: Sandra Lemmich. Ihr gehört das Modegeschäft "Mainglück" in der Spiegelstraße in Würzburg. Und genau das will sie jetzt vergrößern.
"Ich habe immer gesagt, wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt, dann werden wir das auch machen", sagt Lemmich. Nachdem das Nachbargeschäft "Einrichten Design" im Dezember vergangenen Jahres den Mietvertrag kündigte, sei der Vermieter auf sie zugekommen. Für die Würzburgerin stand sofort fest: "Wir machen das. Wir machen den Durchbruch und vergrößern uns auf die doppelte Fläche."
Trotz Vergrößerung keine Kinder- und Herrenmode
Künftig sollen die Kundinnen und Kunden mehr Platz in dem Geschäft haben, mehr Umkleideräume, aber auch Sitzgelegenheiten zum Verweilen. Auch eine große Theke mit einem Pop-Up-Café sollen in das neue Ladenkonzept integriert werden. Größenwahnsinnig will Lemmich aber nicht werden, sagt sie selbst. "Ich werde nicht anfangen, Herren- oder Kinderkleidung mit ins Sortiment aufzunehmen. Wir bleiben bei dem, was wir können." - Frauenmode von verschiedenen Marken in verschiedenen Preisklassen.
Während andere Einzelhändler im Modebereich von schwachen Umsatzzahlen sprechen, scheint es bei Lemmich gut zu laufen. Aber was ist das Geheimrezept der jungen Frau? "Man muss immer innovativ sein und mit offenen Augen durch die Welt gehen." Die Würzburgerin lasse sich immer neue Ideen einfallen, die sie in ihrem Laden ausprobiere. Ihre Inspiration bekommt sie beispielsweise bei Instagram. "Wenn ich da coole Bloggerinnen sehe, die Sachen tragen, dann nehme ich die auch mal mit ins Sortiment auf."
Innovation ausschlaggebend für den Geschäftserfolg
Wer die Würzburgerin kennenlernt, merkt schnell, sie scheint vor Energie zu sprudeln. Und das wirke sich auch positiv auf ihr Team auf, sagt sie. "Ich habe hier ganz tolle Mädels, die alle an einem Strang ziehen." Neben ihrem Geschäft in der Spiegelstraße führt die Jungunternehmerin außerdem einen Onlineshop und eine App, über die Kundinnen und Kunden bestellen können.
Beim Thema Innovation sei es auch mal erlaubt, bei der Konkurrenz zu schauen, was die gerade so machen, gibt Lemmich ganz uneitel zu. "Klar, ist das erlaubt. Man entwickelt sich weiter und wird auf bestimmte Marken nur aufmerksam, wenn man sich auch mal umschaut." Und auch noch etwas anderes scheint Teil von Lemmichs Erfolgsrezept zu sein: "Niemals aufgeben. Die Option gibt es für mich nicht."
Und ihr Enthusiasmus hat einen ganz einfachen Grund, wie sie erklärt: "Das ist mein Lebenswerk. Damit ernähre ich meine Familie und ich bin es auch meinen Mitarbeiterinnen schuldig hier alles zu geben."
Deshalb soll der Umbau auch schnell gehen. Das Geschäft nebenan wird schon fleißig umgebaut. Sobald dort alles fertig ist, wird "Mainglück" dort eröffnen und der Umbau in den derzeitigen Räumen beginnen. Im Juli sollen dann beide Geschäftsflächen fertig umgebaut sein. "Am 5. und 6. Juli wollen wir große Eröffnung feiern."
Sehr wohltuend ist , dass auch das übliche Parkplatzgejammere ausbleibt .
Klares Konzept , Leidenschaft , Kundenorientierung und Innovation - dann klappt auch Einzelhandel in der Innenstadt.
Hans Sartoris
Da würde man sich in Würzburg mehr davon wünschen statt immer
häufiger Döner-Läden und Drogeriemärkte in der Innenstadt.