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Würzburg/Ebelsbach
Mit Bär und Neumann: So unterfränkisch ist Armin Laschets "Zukunftsteam"
Mit der CSU-Vize aus den Haßbergen und dem Würzburger Terrorismus-Experten berief der Kanzlerkandidat der Union zwei Unterfranken in sein Team. Wie die beiden reagierten.
Armin Laschet (Mitte) präsentiert sein 'Zukunftsteam' (von links): Andreas Jung, Dorothee Bär, Peter Neumann, Karin Prien, Barbara Klepsch, Joe Chialo, Silvia Breher und Friedrich Merz.
Foto: Christoph Soeder, dpa | Armin Laschet (Mitte) präsentiert sein "Zukunftsteam" (von links): Andreas Jung, Dorothee Bär, Peter Neumann, Karin Prien, Barbara Klepsch, Joe Chialo, Silvia Breher und Friedrich Merz.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:54 Uhr

Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hat am Freitag sein "Zukunftsteam" vorgestellt. Die Mannschaft soll den unter Druck geratenen Kandidaten in den letzten Wochen vor der Bundestagswahl unterstützen. Ihm sei wichtig, dass die CDU als Team sichtbar werde, sagte Laschet bei der Vorstellung der acht Mitglieder in Berlin, unter denen gleich zwei Unterfranken sind: die 43-jährige CSU-Vize Dorothee Bär aus Ebelsbach (Lkr. Haßberge) und der 46-jährige Würzburger Terrorismus-Experte Peter Neumann.

Warum Laschet Bär berufen hat und was die CSU-Politikerin dazu sagt

"In der Pandemie haben wir bemerkt: Wir sind digital nicht so aufgestellt, wie wir es sein müssten", räumte Laschet ein. Aus einer Sicht werde die digitale Transformation der Wirtschaft und der behördlichen Verwaltungen "eine ganz große Aufgabe sein". Dorothee Bär stehe schon jetzt für dieses Thema.

Dorothee Bär
Foto: Christoph Soeder, dpa | Dorothee Bär

Bär erklärte, Laschet habe als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen bewiesen: "Wenn man Digitalisierung zur Chefsache macht, dann läuft's auch". Die CSU-Politikerin ist seit der Bundestagswahl 2017 Staatsministerin und Beauftragte für Digitalisierung im Kanzleramt. Nun forderte sie neue Strukturen. "Wir wollen ein Bundesministerium für Innovation und Transformation", sagte sie. Man müsse "dem Staat ein Update verpassen". Dazu müsse man einen "neuen digitalen Turbo zünden" unter anderem in der Verwaltung und in Wirtschaftsfragen. Digitalisierung solle eine "Lebenserleichterung für alle" bringen – egal ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben. Bär: "Wir machen Politik nicht für die nächsten 30 oder 100 Jahre, sondern weit darüber hinaus."

Warum Laschet Neumann berufen hat und was der Wissenschaftler dazu sagt

Nachdem der Afghanistan-Einsatz nun beendet ist, gibt es laut Kanzlerkandidat Laschet nun "die große Sorge", dass in dem Land wie vor dem 11. September 2001 ein rechtsfreier Raum für terroristische Aktivitäten entsteht, "der die ganze Welt bedroht". Der internationale Terrorismus, aber derzeit vor allem auch der inländische Rechtsterrorismus, gefährde die innere Sicherheit Deutschlands. Peter Neumann, Professor am Londoner King's College, beschreibe "wie kein anderer" die Wechselwirkungen zwischen Außen- und Innenpolitik, wisse "welche Gefahren jetzt drohen und wie wir ihnen begegnen können" und könne "Wissenschaft in praktische Politik übersetzen".

Peter Neumann
Foto: Christoph Soeder, dpa | Peter Neumann

Warum er sich das antue, werde er seit Donnerstagabend, als seine Berufung bekannt wurde, immer wieder gefragt, erzählte Neumann. "Der erste Grund – das wird viele überraschen – ist Armin Laschet", so Neumann, der den Kanzlerkandidaten schon in Nordrhein-Westfalen beraten hat. Viele Politiker seien nur auf der Suche nach einem "politischen Dreh" oder suchten gar keine Antworten. Der Ministerpräsident von NRW gehöre dagegen zu der Gruppe von Politikern, die "wirklich zuhören und reflektieren".

Zweitens sei ihm wichtig, "dass wir begreifen, dass diese ganzen Sicherheitsthemen nicht mehr nur durch eine Brille begreifbar sind". Man sehe das in Afghanistan: "Etwas passiert am Ende der Welt und hat am nächsten Tag Konsequenzen hier in Deutschland." Das sei nicht nur beim Thema Terrorismus so, sondern bei fast allen sicherheitspolitischen Themen – von Pandemien über Klimasicherheit bis hin zu hybriden Kriegen. Daher halte er Laschets Vorschlag eines Nationalen Sicherheitsrats für wichtig. Mit Blick auf organisierte Kriminalität und Extremismus erklärte Neumann: Der Staat müsse den Menschen das Gefühl geben, dass er Gesetze auch durchsetzt. Er wisse, "dass das eines der großen Themen ist, die Armin Laschet bewegen".

Wer noch zu Laschets "Zukunftsteam" gehört

Neben Bär und Neumann berief Laschet den früheren CDU-Fraktionschef Friedrich Merz, Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien, die sächsische Kultusministerin Barbara Klepsch, CDU-Vize Silvia Breher, den stellvertretenden Unionsfraktionschef Andreas Jung sowie den Bundestagskandidaten und Musikmanager Joe Chialo (alle CDU).

 
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  • A. H.
    Mit Frau Bär ist es eigentlich genauso wie bei Frau Baerbock, man will einen Bock zum Gärtner machen. Sie hat in der letzten Legislaturperiode schon gezeigt, dass sie nichts kann. Wo war sie denn während der Corona Pandemie in Sachen Digitalisierung? Abgetaucht! Und jetzt kurz vor der Wahl springt sie wieder aus dem Zylinder 🎩
    Und jetzt will sie auch noch Ministerin werden. Und das traurigere ist, sie wird es wahrscheinlich auch noch. Armes Deutschland.
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  • G. W.
    "Unterfranken hat Deutschlands Zukunft vergeigt"

    Soll das dann die Schlagzeile werden, falls die hoffentlich niemals zustande kommende Laschet-Administration den Karren endgültig auf die Wand setzen durfte?
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  • H. H.
    Jetzt hat es Laschet geschafft! CDU weg...und mit Bär bleibt die CSU garantiert unter 35%!
    Das ist das AUS für Schwarz... Schade!
    Jetzt bleibt nur noch EINES...
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  • L. W.
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  • H. H.
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  • L. W.
    @ HeilHK

    Ich hoffe Sie meinen nicht Abwärts für Deutschland zu wählen. Mein vorheriger Kommentar mit dem Verweis auf den führenden Agitator dieser Partei wurde ja mittlerweile gelöscht.
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  • H. H.
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  • U. A.
    Das Niveau der Kommentare sagt wohl mehr als genug über die politische Ausrichtung der MP aus.
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  • L. W.
    @ Alfisti

    Hätten Sie sich Loblieder auf die Doro Bär gewünscht? Nur wofür kann man sie loben?

    Und im Übrigen: Was kann die Mainpost für die politische Orientierung der Leser? Können Sie mir das mal erläutern.
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  • J. H.
    Mit der Zukunft tun sich die Konservativen naturbedingt schwer.

    Alles soll ja so bleiben wie es ist. Keine Experimente, steht da ganz fett. Wenn's aber an vielen Enden nicht so läuft wie gewollt -und wir hätten da durchaus ein paar Baustellen- darf es eben NICHT so bleiben, wie es ist.

    Nun muss uns der dröge Schlafwagenschaffner Laschet ein Zukunftskonzept verkaufen, dass es besser und damit anders werden soll, aber ohne Veränderung. Ein unmöglicher Spagat.

    Tja, Herr Laschet, beides geht halt nicht. Sofern die notwendigen Umbrüche nicht geschehen, steht sprichwörtlich die Zukunft auf dem Spiel. Wenn selbst die Industrie um neue gesetzliche Rahmenbedingungen förmlich bettelt:

    https://www.mainpost.de/ueberregional/wirtschaft/wirtschaft/industrieverband-deutschland-droht-anschluss-zu-verlieren-art-10652304

    Stillstand ist Rückschritt, nicht Erhalt.

    Daher sind Sie der falsche Mann und die CDU die falsche Partei. Ihr seid nicht die Lösung, sondern das Problem!
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  • S. F.
    Himmel hilf!!!
    Ich schäme mich, Franke zu sein.
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  • S. F.
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  • N. T.
    Man beachte die 3 CSU Spitzenkandidaten auf der Zweitstimmenliste: Scheuer-Bär-Dobrindt.
    Na dann kann man sich freuen, wenn man solche Experten hochjubelt. Satire aus.
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  • A. F.
    So ein zukunftsteam gab es vor einer Bundestagswahl wegen schlechter Zahlen schon einmal. Da war Rudolf Scharping Kanzlerkandidat, da war die Zustimmung auch schlecht. Da wurde schnell ein Troika mit Schröder und Lafontaine aus dem Hut gezaubert. Den Ausgang der Wahl kennt jeder.
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    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • A. M.
    Das Zukunftsteam sieht aber schwer nach gestern aus...
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  • J. H.
    Naja, gestern war ja auch heute noch Zukunft!
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    Die Bär…..dann kann ja nichts mehr schief gehen. Beim Platznehmen auf der Oppositionsbank.
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  • R. B.
    Herr Laschet, Sie könnten Brad Pitt, Helene Fischer uns sonst wen in Ihr Team holen, das macht Sie nicht sympathischer und schon gar nicht kompetenter. Ich bin heute schon gespannt welche Ausrede Sie am Wahlabend haben, wenn die CDU eine historische Niederlage erlitten hat. Sie sind sozusagen der Brandbeschleuniger, ein Mensch, der nicht die Interessen seiner Partei in den Vordergrund gestellt hat, sondern sich an seiner Machtgeilheit ergötzt. Ich hoffe nur, dass diese Wahlklatsche Ihren politischen Tod bedeutet.
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    Dorothee Bär hat sich durchgeboxt. Sie hat gelernt, sich zu behaupten. Sie bewegt sich sicher und mit dem Mut zur Unangepasstheid auf dem politischen Parkett. Man darf ihre bisherige Karriere mit großem Respekt anerkennen. Das Thema Digitalisierung und Transformation an vorderster Stelle zu verantworten, sollte man ihr nicht übertragen. Dazu hat sie in verantwortlicher Rolle zu schlecht geliefert. In Sachen digitaler Transformation waren die vergangenen Jahre eine Phase der Stagnation in Deutschland. Damit verbunden ist ein Name: Dorothee Bär.
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