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Würzburg
Missbrauchsgutachten: Würzburger Bischof will Betroffene zum Austausch treffen - zuvor gab es Protest gegen den Treffpunkt
Für Bischof Jung sind die Gespräche Ausgangspunkt für weitere Schritte. Der "geschützte Ort" des Treffens wird erst nach der Anmeldung bekanntgegeben.
Bischof Franz Jung hält das gewichtige Missbrauchsgutachen für das Bistum Würzburg in seinen Händen. Es wurde am 8. April vorgestellt. Eine Woche später gab er eine Stellungnahme dazu ab.
Foto: Thomas Obermeier | Bischof Franz Jung hält das gewichtige Missbrauchsgutachen für das Bistum Würzburg in seinen Händen. Es wurde am 8. April vorgestellt. Eine Woche später gab er eine Stellungnahme dazu ab.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 21.04.2025 02:36 Uhr

Bischof Franz Jung lädt Betroffene von sexualisierter Gewalt im Bistum Würzburg an einen "geschützten Ort" in Würzburg ein. Laut Mitteilung ist am 14. Mai von 17 bis 19 Uhr ein Austausch geplant über die Ergebnisse des Gutachtens der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Würzburg (UKAM).

Die Einladung des Bischofs richtet sich an alle Betroffenen sexualisierter Gewalt im Zuständigkeitsbereich des Bistums. Wer teilnimmt, kann eine Begleitperson mitbringen. Für diese steht auf Wunsch ein Nebenraum zur Verfügung.

Himmelspforten als früherer Tatort nicht als Treffpunkt geeignet

Die Einladung sei einzelnen Betroffenen bereits am Tag der Veröffentlichung des UKAM-Gutachtens durch Vertreter des Betroffenenbeirats ausgehändigt worden. Darin wurde zunächst das Exerzitienhaus Himmelspforten im Stadtteil Zellerau als Veranstaltungsort genannt. Für zumindest eine Betroffene ist dieser Treffpunkt indiskutabel: "Himmelspforten ist und bleibt ein Tatort", sagte Alexandra W. im Gespräch mit dieser Redaktion.

Deshalb habe sie sofort die UKAM sowie weitere Missbrauchsbetroffene informiert und ihre Einwände gegen diesen Ort formuliert. Sie habe von der UKAM die Antwort erhalten, dass diese sich mit dem Bistum in Verbindung gesetzt habe. "Es werde ein alternativer Ort gesucht, der keinen Trigger auslöst", so die Betroffene.

In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zum Gutachten am vergangenen Montag, 14. April, hatte Bischof Jung betont, dass das Gespräch mit den Betroffenen den Ausgangspunkt aller weiteren Schritte der Aufarbeitung im Bistum Würzburg bilden müsse.

Das jetzt anberaumte Gespräch findet laut Bistum an einem zugangsgeschützten Ort in Würzburg statt. Dieser sei mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln gut erreichbar. Der Ort und weitere Informationen werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach Anmeldung mitgeteilt. Die Veranstaltung ist nicht öffentlich.

Anmeldung bis Montag, 5. Mai, und nähere Informationen im Generalvikariat, E-Mail generalvikariat@bistum-wuerzburg.de, Telefon: (0931) 386 10 000.

 
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  • Herbert Stapff
    Der Täter lädt seine Opfer an den Tatort ein. Wie bitte? Warum bestimmen nicht die Opfer den Treffpunkt? Sonst wird immer der Täter dominieren.
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