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Winterhausen
Mehr Sicherheit durch Mini-Kreisverkehr: Der kleine Kreisverkehr auf Probe in Winterhausen wird zur Dauerlösung
Für Landrat Thomas Eberth ist es ein "Quantensprung". Bürgermeister Christian Luksch sieht den Kreisverkehr als wichtigen Baustein zur Verkehrsberuhigung.
Der provisorische Mini-Kreisverkehr in Winterhausen soll nach einer Testphase nun dauerhaft bleiben.
Foto: Dominik Pfister | Der provisorische Mini-Kreisverkehr in Winterhausen soll nach einer Testphase nun dauerhaft bleiben.
Dominik Pfister
 |  aktualisiert: 18.11.2024 02:33 Uhr

Wie kann eine stark befahrene Kreuzung und ein Unfallschwerpunkt sicherer werden? Dort, wo in Winterhausen die Kreisstraße von Fuchsstadt nach Sommerhausen (Wü16) und die Staatsstraße von Würzburg-Heidingsfeld nach Ochsenfurt (ST2418) aufeinander treffen, ist ziemlich viel los. 11.000 Fahrzeuge überqueren die Kreuzung im Jahresschnitt und es hat bereits mehrmals gekracht.

Ein Verkehrsversuch mit einem provisorischen Mini-Kreisverkehr sollte nun zeigen, ob sich die Situation im Kreuzungsbereich verbessern lässt. Ende Mai 2023 startete der Umbau der Kreuzung, jetzt gibt es ein Ergebnis der Testphase. Die Unfallkommission (Polizei, Verkehrsbehörde und Staatliches Bauamt) empfiehlt, dass der kleine Kreisverkehr bleiben soll. Abteilungsleiter Jan Voll vom Staatlichen Bauamt hat die Ergebnisse und weiteren Pläne am Donnerstag dem Gemeinderat vorgestellt, zuvor hatte er den Mitgliedern des Kreisbauausschuss erläutert, wie eine dauerhafte Umsetzung ausgehend von der provisorischen Lösung aussehen soll.

Verkehr fließt leichter und weniger Unfälle

Nach dem Versuch steht fest, die Leichtigkeit des Verkehrs ist mit dem kleinen Kreisverkehr gewährleistet. Das heißt, er fließt reibungslos, ohne große Hindernisse. So konnte im Probebetrieb kaum Rückstau beobachtet werden, der möglicherweise durch die Fußgängerampel Richtung Heidingsfeld oder den Zebrastreifen Richtung Fuchsstadt entstehen hätte können.

Insgesamt habe es fünf Unfälle ohne einheitliches Unfallbild im Probezeitraum gegeben. Der Mini-Kreisverkehr führe zu einer geringeren Geschwindigkeit im Kreuzungsbereich und damit zu einer geringeren Unfallwahrscheinlichkeit, so Voll. Positiv dabei, der Grad der Unfallschwere sei deutlich zurückgegangen. Es handelte sich vorwiegend um Blechschäden.

Die Unfallkommission empfiehlt daher den dauerhaften Umbau zu einem Mini-Kreisverkehr. Die zusätzlich gewonnenen Erkenntnisse sollten bei der Umsetzung jedoch mit einbezogen werden. So wurde festgestellt, dass Verkehrsteilnehmer mit großen Fahrzeugen beim Abbiegen von Sommerhausen nach Heidingsfeld regelmäßig die Gegenfahrbahn mitbenutzen. Dies soll nun durch eine entsprechende Verbreiterung der Fahrbahn gelöst werden.

Neue Fußgängerübergänge werden geschaffen

Die Ampelanlage und der Zebrastreifen sollen als Verbesserung der Fußgängerführung beibehalten werden. Neu geschaffen werden sollen zwei Querungsstellen Richtung Altort Winterhausen sowie Richtung Sommerhausen. Dies ermöglicht Fußgängern zusätzlich eine sichere Überquerungsmöglichkeit und bremst den Verkehr zusätzlich ab.

Die Umsetzung sei zusammen mit der Instandsetzung der Brücke bereits für 2025 geplant, voraussichtlich ab April. "Wir können nur unter eine Vollsperrung bauen", so Voll. Im Bauausschuss des Landkreises Würzburg wurden die Pläne bereits besprochen und der Landrat ermächtigt, die Kreuzungsvereinbarung abzuschließen.

Dem Markt Winterhausen entstehen keine Kosten

Die Gesamtkosten von 950.000 Euro teilen sich das Land Bayern und der Landkreis Würzburg, der an der Kreuzung zu 54 Prozent beteiligt ist. Die Kosten des Landkreise in Höhe von momentan 520.000 Euro seien nach Abstimmung mit der Regierung von Unterfranken grundsätzlich förderfähig. Der Markt Winterhausen bekommt den kleinen Kreisverkehr quasi "zum Nulltarif", merkte Jan Voll an. 

Die Pläne trafen im Gemeinderat und auch bei den Zuhörern auf große Zustimmung. Bürgermeister Christian Luksch freute sich: "Wir sind froh um diesen Baustein der Verkehrsberuhigung und Verkehrssicherheit im Markt Winterhausen." Für Landrat Thomas Eberth ist die neue Lösung ein "Quantensprung" im Vergleich zur vorigen Kreuzung.  

 
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  • Bernhard Bell
    Im Text steht dass durchschnittlich ca. 11.000 Fahrzeuge im JAHR den Kreisverkehr nutzen. Das wären ca. 30,1 Fahrzeuge am Tag. Dafür braucht man keinen Kreisverkehr und muss jetzt nicht nochmal 920.000 Euro ausgeben. An die Main-Post: Bitte dies richtigstellen.
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  • Gerlinde Conrad
    Diesen "Erlebniskreisverkehr" bin ich schon oft gefahren und kann das nur allen Verkehrs- und sonstigen Behörden empfehlen! Im europäischen Ausland funktioniert das schon lange und da geht auch problemlos Tempo 130 km/h auf Autobahnen! Haben und hatten wir vielleicht unqualifizierte Verkehrsminister und ihre Behörden oder ist die Ampelanlagen- und Autolobby so stark? Dass so etwas auf einer Kreuzung mit Staatsstraße möglich ist, fühlt sich traumhaft an! Hoffentlich geht das so weiter oder war das nur ein Faschingsscherz? (11.11.) K.-H. Conrad
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  • Reinhard Opel
    hallo , das mit der Ampelanlagenlobby kann stimmen. ein Nachbar war 10 Wochen in Urlaub in Sousse/Tunesien. die Stadt hat 200.000 Einwohner. während dieser Zeit hat er keine einzige Ampfel sehen können. es gibt viel Kreisverkehr und Einfädelspuren.
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