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Winterhausen
Wird der Kreisverkehr in Winterhausen zur Dauerlösung? Wie es nach der Testphase weitergehen soll
Ein Verkehrsversuch sollte zeigen, ob ein Kreisel die Stelle an der Auffahrt zur Mainbrücke entschärften kann. Welches Fazit Gemeinde und Bauamt ziehen.
Mehr Sicherheit, weniger Staus? Ob der Winterhäuser Mini-Kreisverkehr alle Erwartungen erfüllen konnte, soll nun die Auswertung der Testphase zeigen.
Foto: Anna-Lena Behnke | Mehr Sicherheit, weniger Staus? Ob der Winterhäuser Mini-Kreisverkehr alle Erwartungen erfüllen konnte, soll nun die Auswertung der Testphase zeigen.
Anna-Lena Behnke
 |  aktualisiert: 13.07.2024 02:35 Uhr

Staus und Unfälle waren an der Kreuzung der Kreisstraße WÜ16 und der Staatsstraße ST2418 in Winterhausen früher keine Seltenheit. Vor mehr als einem Jahr wurde an der Stelle deshalb ein provisorischer Mini-Kreisverkehr installiert. Ein Verkehrsversuch sollte zeigen, ob ein Kreisel die Situation an der Auffahrt zur Mainbrücke entschärfen kann. Doch hat der sich bewährt? Und wie geht es nach Ende der Testphase weiter?

Es sehe ganz danach aus, als werde der Kreisverkehr dauerhaft bestehen bleiben, sagt der Winterhäuser Bürgermeister Christian Luksch. "Die Erfahrungen, die wir gemacht haben, sind gut." Allerdings laufe die Abstimmung verschiedener involvierter Behörden noch. Aus seiner Sicht habe der Kreisverkehr nicht nur den Verkehrsfluss verbessert, sagt Luksch. Zusätzlich gewährleiste der Mini-Kreisel mehr Sicherheit als die vorherige Kreuzung.

Vor allem Berufspendler von und nach Würzburg und der Schwerlastverkehr zwischen der B19 und der B13 sorgen dafür, dass sich an der Auffahrt zur Mainbrücke jeden Tag mehr als 10.000 Fahrzeuge begegnen. In der Vergangenheit hat es hier deshalb nicht selten gekracht.

Bauamt zieht ein positives Fazit

"Früher gab es teilweise richtig lange Schlangen", schildert Ingo Scholz, Sprecher des Winterhäuser Arbeitskreises Mobilität (AK), seine Beobachtungen an der Kreuzung. Dies habe sich durch den Kreisverkehr massiv verbessert. "Kritiker gibt es immer", sagt Bürgermeister Luksch. Doch die seien im Falle des Kreisverkehrs deutlich in der Minderheit. Insgesamt habe ihn aus der Gemeinde viel positives Feedback zur neuen Verkehrsführung erreicht.

Ähnlich äußert sich das Staatliche Bauamt, das gemeinsam mit Polizei und Verkehrsbehörde für die Auswertung des Verkehrsversuchs zuständig ist, über den Mini-Kreisel. "Unsere Erfahrungen sind nach wie vor positiv", teilt eine Pressesprecherin mit. "Insgesamt ist zu erkennen, dass sich die Leistungsfähigkeit der Kreuzung gesteigert hat", hieß es schon nach einigen Monaten des Testbetriebs vonseiten der Behörde. "Selbst bei großen Fahrzeugen wie Gelenkbussen oder Sattelzügen ist das Befahren ohne große Behinderung möglich." Dafür wurde der Kreisverkehr ohne baulich abgehobene Verkehrsinsel gestaltet, sodass der Mittelteil, wenn nötig, überfahren werden kann.

In den ersten Monaten hat es gleich mehrmals gekracht

Gegen den neuen Kreisverkehr schien anfangs eine Reihe von Unfällen zu sprechen. Innerhalb von einem Dreivierteljahr hatten sich in dem Bereich nach Polizeiangaben fünf Unfälle ereignet. In drei Fällen wurden Beteiligte leicht verletzt.

Das sei nicht ungewöhnlich, da sich ortskundige Autofahrerinnen und Autofahrer erst an neue Verkehrsführungen gewöhnen müssten, erklärte damals ein Sachbearbeiter für den Bereich Verkehr der Polizeiinspektion Ochsenfurt.

Mittlerweile scheint der Gewöhnungseffekt eingetreten zu sein. "Erfreulicherweise ist es zu keinen weiteren, schwerwiegenden Unfällen gekommen. Seit Beginn 2024 hat sich lediglich ein Unfall durch Vorfahrtsverletzung ereignet", teilt die Pressesprecherin des Staatlichen Bauamts mit.

Bessere Beschilderung des Kreisels gefordert

Wie genau es nun weitergeht, steht nach Angaben der Behörde noch nicht endgültig fest. Bisher besteht der Kreisverkehr aus Fertigelementen, die in die Fahrbahn gedübelt wurden. Um aus dem Provisorium eine Dauerlösung zu machen, bräuchte es also noch einige bauliche Veränderungen. 

Bislang wurde die neue Verkehrsführung noch nicht von allen Navigationssystemen aufgenommen, sagt AK-Sprecher Ingo Scholz. "Das heißt, manche biegen im Kreisel wie bei einer Kreuzung nach links ab und fahren dann entgegen dem Kreisverkehr." Deshalb brauche es aus seiner Sicht langfristig eine deutlichere Kennzeichnung und bessere Beschilderung des Kreisels. Auch einen Fußgängerüberweg in Richtung des Altorts hält er für notwendig.

Aktuell würden die gewonnenen Erkenntnisse mit der Regierung von Unterfranken und dem Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr abgestimmt, teilt die Sprecherin des Bauamts mit. "Erst wenn diese Entscheidung vorliegt, können wir in die Detailplanung einsteigen und auch zur weiteren zeitlichen Umsetzung Aussagen treffen."

 
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  • Gerlinde Conrad
    Na also, es geht doch!! Ich freue mich immer wenn ich über diesen "Megakreisverkehr" fahre und frage mich, wer eigentlich noch Ampelfreunde braucht! Ampelkreuzungen sind nur noch in Bayern " in"! Obwohl doch MP Söder eigentlich immer gegen die "Ampel" wettert!! K.-H. Conrad aus KT!!
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  • Reinhard Opel
    ich fahre regelmäßig durch den Kreisel, nicht rasen, wenn Alle etwas langsamer fahren, klappt es.
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