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Würzburg
Medizinischer Dienst Bayern warnt: Kriminelle zocken Versicherte mit neuer Betrugsmasche am Telefon ab
Mit einer Variante des Enkeltricks versuchen Telefonbetrüger, Kontodaten zu erbeuten, indem sie sich als Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes ausgeben. Was die Polizei rät.
Abzocke am Telefon: Betrüger versuchen mit immer neuen Versionen des Enkeltricks an die Kontodaten von Menschen zu kommen.
Foto: Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa | Abzocke am Telefon: Betrüger versuchen mit immer neuen Versionen des Enkeltricks an die Kontodaten von Menschen zu kommen.
Susanne Schmitt
 |  aktualisiert: 24.08.2024 02:39 Uhr

Der Medizinische Dienst Bayern warnt vor Kriminellen, die sich am Telefon als Mitarbeiter ausgeben und sensible Daten von Versicherten verlangen. "Diese Masche betrifft nicht nur Bayern, auch in anderen Bundesländern häufen sich ähnliche Vorfälle", heißt es in einer Mitteilung des Dienstes.

In Unterfranken hat die Polizei bisher "noch keine Fälle" dieser neuen Version des Ekeltricks registriert. Sie rät aber zur Vorsicht.

Auslöser der Warnung des Medizinischen Dienstes ist ein aktueller Fall, bei dem eine Versicherte einen Anruf von einem vermeintlichen Mitarbeiter bekam: Der Mann habe die Frau aufgefordert, ihre Kontonummer preiszugeben. Die Versicherte sei nicht auf den Betrug hereingefallen, sondern habe aufgelegt und die Polizei informiert.

Medizinischer Dienst stellt klar: Mitarbeiter fragen am Telefon "niemals nach Bankdaten"

Der Medizinische Dienst ist der medizinische und pflegerische Beratungs- und Begutachtungsdienst für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung. In dieser Funktion würden Mitarbeiter zwar regelmäßig telefonisch Kontakt mit Versicherten aufnehmen, "jedoch niemals nach Bankdaten fragen", so der MD.

Wer ohne Ankündigung angerufen und nach sensiblen Daten gefragt oder zu Handlungen aufgefordert werde, solle hellhörig werden. 

Polizei rät bei Telefon-Anrufen: "Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind"

"Notieren Sie sich das Datum des Anrufs, die Uhrzeit und die Nummer des Anrufenden", rät das Polizeipräsidium Unterfranken. Anschließend könne man bei der Kranken- oder Pflegekasse anrufen und den Sachverhalt prüfen.

"Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen", so die Polizei. Und: "Übergeben Sie niemals Daten, Dokumente oder Geld an unbekannte Personen".

Um Abzocke zu verhindern, sollte man am Telefon generell keine Auskünfte zu seinen finanziellen Verhältnissen geben und keine Leistungen per App bestätigen. Im Zweifel könne man eine Vertrauensperson um Hilfe bitten oder über den Notruf 110 die Polizei verständigen.

Zahl der Betrugsversuche mit dem Enkeltrick steigt in Unterfranken

Trotz regelmäßiger Warnungen steigt die Zahl der Betrugsversuche per Enkeltrick auch in Unterfranken stetig.

Dabei kursiert der klassische Enkeltrick, bei dem Kriminelle am Telefon die Hilfsbereitschaft meist von Senioren ausnutzen, in verschiedensten Varianten. Betrüger geben sich dabei nicht nur als verzweifelte Enkel aus, sondern beispielsweise als Polizisten, Ärzte oder Krankenkassen-Mitarbeiter. Das Ziel aber ist immer das Ersparte der Opfer. 

 
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